Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Kleinkind lässt sich Flasche nicht abgewöhnen

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Kleinkind lässt sich Flasche nicht abgewöhnen

Janina1978

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Liebes Ernährrungsteam, ich bin sehr ratlos. Meine kleine Tochter ist inzwischen fast zwanzig Monate alt - und sie trinkt immer noch ausschließlich aus der Flasche. Auf Trinklernbecher wollte sie sich nie einlassen, wir haben das durchaus hartnäckig versucht, dann haben wir’s aber zurückgestellt und dachten, dass wir dann einfach später mit richtigen Bechern anfangen. Aber auch das klappt einfach nicht. Sie probiert es inzwischen nicht mal mehr. Wenn sie dann zu den Mahlzeiten gar nichts trinkt, wird sie irgendwann total übellaunig und hat Durst - und irgendwann werde ich dann schwach und gebe ihr die Flasche. Was kann ich denn nochmal probieren? Ich mache mir so große Sorgen, dass das jetzt schon für Schäden an Kiefer und Zähnen gesorgt hat (sie kriegt auch nachts oft noch pre-Milch und tagsüber ab und an Schorlen bzw. Saft, als sie mal krank war und nix anderes gegessen hat oder auch frisch gepressten Orangensaft, den sie mag und den ich eigentlich für ganz gesund halte). Ach so, das noch: sie hat nie einen Schnuller gehabt und gewollt; kann das zusammenhängen? Vielen Dank und herzliche Grüße!


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Liebe „Janina1978“, „und irgendwann werde ich dann schwach und gebe ihr die Flasche“ – das ist der Knackpunkt 😉 Ihre Kleine weiß genau, dass Mama früher oder später mit dem beliebten Fläschchen einlenken wird – warum soll sie sich dann mit dem Becher abmühen? Wenn Sie möchten, dass Ihr Mädchen aus einem Becher trinkt, dann bleiben Sie standhaft. Das ist wirklich nicht leicht – Kleinkinder können sehr hartnäckig sein und drauf beharren was sie möchten. Mein Tipp: Verschenken Sie oder entsorgen Sie die Flaschen. So sind definitiv keine Flaschen mehr im Haushalt und Sie kommen nicht in Versuchung. Vielleicht können Sie das ja zusammen spielerisch mit Ihrer Kleinen durchführen. Ähnlich der Schnullerfee zum Beispiel. Oder Sie sagen Ihrer Tochter klipp und klar, die Flaschen brauchst Du jetzt nicht mehr, Du bist ein großes Kind, wir schenken die Flaschen einem kleinen Baby (von einer Freundin…). Das braucht die Flaschen jetzt. Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihre Tochter weiß wie sie Sie rumkriegen kann. Es kann ein-zwei oder mehr, anstrengende Wochen dauern, und die Kleine wird vermutlich lauthals rebellieren. Haben Sie kein schlechtes Gewissen. Bieten Sie die Getränke einfach wie selbstverständlich aus dem Becher/der Tasse an. Seien Sie ein Vorbild. Prosten Sie sich zu. Suchen Sie gemeinsam einen schönen bunten Trinkbecher aus. Vielleicht möchte Ihre Kleine auch aus Mamas Lieblingstasse trinken. Auch eine kleine Espressotasse kann schick sein. Ob mit oder ohne Henkel hängt von den Vorlieben ab. Einfach ausprobieren. Beim Trinken kann es hilfreich sein, den Becher/die Tasse bis zum Rand mit Wasser zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Bei absoluten Trinkmuffeln hat ein weicher Strohhalm ohne scharfe Kanten schon manches bewirkt. Bleiben Sie einfach frohgemut dran. Noch ein Tipp für das nächtliche Milchfläschchen: Lassen Sie das Fläschchen „ausschleichen“ (weniger Pulver bei gleichem Wasser anrühren), und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. Gehen Sie da ganz langsam und Schritt für Schritt vor, dann kann sich Ihre Kleine daran gewöhnen. Es kann aber auch immer mal wieder bestimmte Phasen – wie Krankheiten - geben, in denen wieder nach dem Fläschchen verlangt wird. Das ist schon ok. Das gibt einfach altbekannte Sicherheit. Halten Sie durch! Gemeinsam mit Ihrer Kleinen werden Sie das Ziel „trinken aus dem Becher“ schaffen! Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus


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