Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Kind 18 Monate will nachts immer noch Flasche

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Kind 18 Monate will nachts immer noch Flasche

Theresa251

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Schönen guten Tag, Ich wende mich an die bezüglich meiner Tochter. Sie ist 18 Monate alt. Tagsüber isst sie sehr schlecht, jede Mahlzeit ist ein Kampf und es muss viel gebettelt werden , dass sie isst. Essen meistens auch nur mit Ablenkung. Sie ist sehr wählerisch. Nachts trinkt sie bis zu 4 Flaschen und die Nächte sind auch meist sehr unruhig. Was kann ich ändern? Was mache ich falsch? Bitte dringend um ihre Hilfe. Vielen lieben Dank.


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Liebe „Theresa251“, ich vermute Ihre Kleine trinkt sich an den nächtlichen Fläschchen satt – so hat sie schlicht keinen Hunger am Tag auf die feste Kost. Probieren Sie es mal so: Lassen Sie zunächst ein Fläschchen „ausschleichen“ (weniger Pulver bei gleichem Wasser anrühren), und - das ist wichtig - unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. Gehen Sie da ganz langsam und Schritt für Schritt vor, dann kann sich Ihre Kleine daran gewöhnen. Fällt ein Fläschchen weg, nehmen Sie das nächste in Angriff. Jetzt müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht nach, Ihr Mädchen weiß wie sie Sie rumkriegen kann. Sie hat gelernt, dass Mama letztlich doch immer wieder klein beigibt und mit der Milch einlenkt. Versuchen Sie auch mehr und mehr Ihre Kleine anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrer Tochter, dass Sie bei ihr sind. Wird die Milch weniger, kann auch der Appetit auf das Essen am Tag kommen. Das ergibt sich von ganz allein. Das Essverhalten der Kleinkinder ist aber in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw. Auch bestimmte äußere Einschnitte (Kita, Kiga, neues Geschwisterchen, Umzug, familiäre Ereignisse….) können das (Ess)verhalten beeinflussen. Am besten ist es wohl, wenn Sie keine allzu „große Sache“ daraus machen. Sonst lernt Ihr Mädchen weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Mein Tipp: Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Kampf, Tadel, Zwang, Ablenkung und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Kleine am Essen interessieren. Beziehen Sie Ihre Kleine auch ins Einkaufen und Zubereiten der Speisen ein. Das „Selbstgekochte“ erfüllt sie mit Stolz und schmeckt dann auch viel besser. Haben Sie Geduld – bestimmt wird Ihre Kleine immer mehr Freude am Familientisch bekommen. Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus


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