nicole_1983
Hallo, meine Tochter ist jetzt 11 Monate. Bis vor einer Woche war ihr Essverhalten sehr unkompliziert. Mund weit auf und alles rein :-). Jetzt will sie am liebsten nur noch Butterbrot essen. Ihr Mittagessen findet sie egal ob Brei, Gemüsestücke oder unser Essen uninteressant und spuckt es raus. Hab nun schon ziemlich viele Sachen durchprobiert, nichts. Sie isst Brot, Getreide Obst Brei und Milchbrei. Ab und zu mal Dinkelstange und etwas Obst. Um 11 Uhr abends noch eine Milchflasche mit 1er Nahrung. Hm wie bekomme ich sie wieder dazu auch mal wieder Gemüse, quasi ihr Mittagessen zu essen?
Veronika Klinkenberg
Liebe Nicole, Ihr Töchterchen verhält sich nicht untypisch. Kinder in diesem Alter befinden sich in einer ganz entscheidenden Entwicklungsphase. Sie entdecken sich als eigenständige Person, entwickeln ihren eigenen Kopf und wollen diesen je nach Temperament auch durchsetzen. Für uns Erwachsene ist es eine Herausforderung, diese plötzliche „Eigenwilligkeit“ zu akzeptieren und Ihr auch richtig zu begegnen. Bleiben Sie möglichst gelassen, denn die Kleine entwickelt sehr schnell ein Gespür dafür, wie der Rest der Familie auf das „neu Essverhalten“ reagiert und dass man damit etwas bewirken kann. Ihr Töchterchen merkt, dass es mit seinem Verhalten die Aufmerksamkeit der Mama auf sich ziehen kann. Und wer möchte nicht im Mittelpunkt stehen. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr kleiner Schatz austesten möchte, wo seine Grenzen sind und wie die Mama reagiert. Umso weniger Aufmerksamkeit Sie dieser Situationen schenken, desto besser werden Sie diese Phase überstehen. Ihr Töchterchen hat ja immer gut gegessen und wird wieder in eine gesündere Essensweise finden. Solange sie fit und munter ist, brauchen Sie sich auch keine Sorgen machen. Ist die Ernährung phasenweise etwas einseitiger, kommt es nicht zu Mangelerscheinungen. Bieten Sie weiterhin gesunde abwechslungsreiche Kost an und essen Sie möglichst gemeinsam in ruhiger Atmosphäre am Tisch. Das Mittagessen scheint die größten Schwierigkeiten zu machen. Versuchen Sie herauszufinden, womit die Kleine noch besser zurechtkommt, fertiges Essen oder selbst gekochte Mahlzeiten. Oder Sie kombinieren beides miteinander. Wir führen ein reichhaltiges Sortiment für Kleinkinder, da ist sicher etwas für Ihr Töchterchen dabei. Isst die Kleine nur eine Spatzenportion oder nichts, gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts, auch keine Lieblingsspeise wie Butterbrot. Spielt Ihr kleiner Schatz mit dem Essen, sagen Sie im ruhigen Ton „Nein“, wiederholt sich das brechen Sie die Mahlzeit ab. Ich bin mir sicher, wenn Sie das Essverhalten nicht zum „Thema“ werden lassen, in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und nicht ausschließlich auf Sonderwünsche eingehen, wird Ihr Kind bald wieder in ein besseres Essverhalten finden. Ich wünsche Ihnen Geduld und ausreichend mütterliches Durchhaltevermögen. Veronika Klinkenberg
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