Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Isst mein Kind ausreichend?

Frage: Isst mein Kind ausreichend?

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Hallo, mein Sohn ist bald 9 Monate alt. Wir haben mit der Beikost angefangen als er kurz vor dem 6. Monat war. Zu Beginn hat alles recht gut funktioniert. Gut...man musste ihn schon immer wieder beim Essen bespaßen, weil er oft nach 3 Löffeln gemeckert hat. Aber dann mit ein wenig Ablenkung ging es wieder. Wir haben mit dem Mittagsbrei angefangen und im Anschluss dann mit dem Getreide-Obst-Brei begonnen. Als auch der funktionierte haben wir den Abend-Brei eingeführt. Ich fand ehrlich gesagt von Anfang an, dass es ganz schön viele Breie sind, die man da so einführen soll... Früh am Morgen gab es (sehr früh-eigentlich eher nachts) ein Fläschchen und später ( so gegen 8 Uhr) ein wenig Obst (entweder aus dem Gläschen oder frisch geriebenen Apfel oder ähnliches. Nach relativ kurzer Zeit war es dann allerdings so, dass unser Sohn die Breie bis auf den Mittagsbrei komplett verweigert hat. Er brauchte das Schälchen oder den Löffel nur sehen und hat angefangen zu würgen. Wenn man ihm dann trotzdem mal einen Löffel in den Mund geschoben hat, dann hat sich direkt ein wenig übergeben. Das haben wir dann sofort gelassen und ihn in Ruhe gelassen. Das ging ein paar Tage so, bis wir ihm anstelle der Breie dann nachmittags mal einfach nur eine Banane oder ein Reis-Mais-Knusperbrot oder eine Reiswaffel angeboten haben. Diese Dinge hat er dann nachmittags gegessen. Anstelle des Obstes am Morgen und anstelle des Abendbreies ist inzwischen Vollkorntoast und Roggenbrot mit Butter, Frischkäse oder Leberwurst getreten. Wir wussten uns einfach nicht mehr zu helfen...irgendetwas muss der Kleine doch essen? Man muss dazu sagen, dass er bereits 8 Zähne hat. Kann doch sein, dass er auf diese schleimigen Breie keine Lust mehr hat? Dass er etwas zum Kauen haben will? Ich mache mir mit der Ernährung total den Stress...ich kann einfach nicht abschalten, habe immer Angst etwas falsch zu machen, ihn nicht ausreichend zu ernähren. Ich habe auch immer Angst, dass er zu wenig bekommt...ich die Signale falsch deute. Unser Sohn ist ein Baby, welches von Beginn an sehr viel schreit und meckert...ich bin mir einfach immer unsicher inzwischen. Was das angeht, haben wir aber von verschiedenen Ärzten alles Mögliche abklären lassen...hier ist alles in Ordnung. Es wird immer wieder gesagt, dass kann noch immer mit der extrem schweren Geburt, dem Notkaiserschnitt am Ende usw. zusammenhängen...blablabla...eine wirkliche Hilfe gegen diese Unzufriedenheit bei ihm ist das leider nicht...nun ja... :-(( Habe mal kurz notiert, was er so am Tag zu sich nimmt: Nachts holt er sich ein Fläschchen (inzwischen Hipp Pre-Nahrung), welche wir je nachdem wie gut er tagsüber gegessen hat auch mal dünn machen = also 2-3 Löffel weniger in die Flasche oder so. Am Morgen (zwischen 7 und 8 Uhr) isst er dann 1 Scheibe Vollkorntoast mit Butter, Frischkäse oder Leberwurst. Manchmal isst er noch eine halbe Scheibe mehr oder etwas Apfelmuß. Gegen 12 Uhr gibt es Gemüse-Kartoffel-Brei - zwischen 100 und 250 Gramm (ca. 2 x pro Woche mit Fleisch); wenns gut läuft dann nimmt er gegen 15:30/16:00 Uhr eine kleine zermatschte Banane oder etwas Apfelmuß (alternativ mal eine Reiswaffel oder Reis-Mais-Knusperbrot)...oder aber auch mal gar nichts :-( (das sind dann immer wieder die Momente, die mich stressen...in denen ich nervös werde. Abends um 18 Uhr gibt es dann 1 bis maximal 2 kleine Scheibchen Roggenbrot mit Butter oder Frischkäse. Reicht das an Nahrung? Es ist nun aber auch nicht so, dass er das, was ich aufgelistet habe immer alles so isst...ja ich weiß, ein Kind ist ja keine Maschine...aber was kann ich denn noch alternativ geben? Wie gesagt, Breie mag er nicht...weder aus dem Gläschen noch selbst angerührt. Der Ordnung halber erwähne ich hier an dieser Stelle, dass ich bislang immer frisch gekocht habe, auch die Getreidebreie und Milchbreie habe ich selbst angerührt. Was kann ich ihm noch aufs Brot schmieren? An 2 seiner Fingernägel hat er weiße Stellen...ist das nicht ein Zeichen für Magnesiummangel? Was kann ich dagegen machen? Muss ein Baby zwingend noch mehr Fläschchen mit Nahrung bekommen oder ist es so ausreichend wie wir es machen? Würde er sich nicht in der Nacht eine Flasche holen, dann hätte er ja gar keine mehr. Wäre das auch in Ordnung? Und...warum meckert er so viel beim Essen? Ist es falsch ihn dann abzulenken? Ihm einen Löffel in die Hand zu geben und dann weiter zu füttern? Oder ihm Liedchen vorzusingen? Ich bin schon sehr gespannt auf Ihre Tipps und Tricks :-). Vielen Dank und viele Grüße Poldie


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Hallo Poldie, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Sie bei der Ernährung Ihres Kindes nichts falsch machen möchten. Aber es läuft wirklich alles ganz richtig. Als Mutter hat man in der Regel instinktiv ein sehr sicheres Gespür für den Nachwuchs. Die Erfahrung zeigt, dass die „Größeren“ unter den Babys irgendwann einmal dem Brei nicht mehr sehr viel abgewinnen können. Das ist ein ganz normaler Entwicklungsschritt. Um den neunten Monat herum entdecken Kinder Spaß an fester Nahrung und entwickeln ein großes Bedürfnis selbstständig zu werden. Und da es sich bei Ihrem Kind offensichtlich um ein sehr willensstarkes Kerlchen handelt, hat er dieses Bedürfnis sehr vehement „angemeldet“. Bei manchen Kindern dauert es sehr lange, bis sie sich an das Leben außerhalb des Mutterleibes gewöhnt haben. Mir scheint es, dass Ihr kleiner Schatz dazu gehört. Diese Sprösslinge sind sehr empfindsam und reagieren selbst auf kleinste Veränderungen oder Unruhe – häufiges Quengeln ist da an der Tagesordnung. Lassen Sie sich nicht beirren, gehen Sie möglichst ruhig und gelassen damit um. Und lassen Sie sich nicht unterkriegen, Sie machen alles richtig. Im zehnten Monat dürfen Kinder nach und nach auf das richtige Essen umgestellt werden. Sie haben also richtig mit fester Nahrung begonnen. Achten Sie darauf, dass die Speisen möglichst gut verträglich, schonend gegart und nicht scharf gewürzt sind. Nimmt der Kleine morgens und abends gerne Brot, so ist das eine gesunde Variante zum Müesli bzw. Brei. Was mir allerdings beim Frühstück bzw. Abendessen fehlt, ist die Milch. Milch und Milchprodukte sind die Calciumlieferanten schlechthin und sorgen für einen starken Knochenaufbau und gesunde Zähnchen. Damit Ihr Söhnchen ausreichend mit Calcium versorgt wird, rate ich Ihnen 400ml/g Milch bzw. Milchprodukte in den Speiseplan einzubauen. Frischkäse als Brotbelag und eine Portion Pre-Nahrung nachts liefern zwar einen Teil, versuchen Sie aber besser morgens und abends eine Portion Milch (Pre oder HiPP 2) zum Brot zu kombinieren. Dann könnten Sie nachts auch vollständig auf die Milch verzichten. Probieren Sie ruhig auch immer wieder einmal ein Müesli aus, denn so geben Sie dem Kleinen die Chance das Müesli irgendwann einmal zu akzeptieren. Außerdem ändern sich Vorlieben von Zeit zu Zeit. Als Brotbelag eignen sich neben Butter und Frischkäse „HiPP Fleischzubereitungen“ und „HiPP Fruchtpause“. Etwas später kann es dann milder Kochschinken und milder Schnittkäse sein. Das Mittagessen und die Zwischenmahlzeit nachmittags sehen doch recht gut aus. Nachmittags könnten Sie es außer Banane mit anderem sehr weichen Obst wie z.B. reife Birne versuchen. „HiPP Knabberprodukte“ wie „HiPP Hirsekringel“ oder „HiPP Apfel Reiswaffel“ sind sehr beliebt. Auch wenn Ihr Kind einmal nicht so viel isst, ist das nicht schlimm. Die Essensmenge kann von Tag zu Tag sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist, dass sich der Kleine mit der angebotenen Nahrungsmenge altersgerecht entwickelt und fit und munter ist. Geben Sie Ihrem Söhnchen einen eigenen Teller. Lassen Sie ihn mit den Händen kleine Lebensmittel greifen und zum Mund führen und mehr oder weniger gut mit dem Löffel umgehen. Während er sich mit dem Selberessen abmüht, gelingt es Ihnen sicher ihn zusätzlich ein wenig zu zu füttern. Natürlich ist Ihr kleiner Schatz hungrig und möchte alleine essen. Ungeduld, wenige Zähne, ein empfindlicher Mundbereich und Schwierigkeiten, den Löffel zum Mund zu führen, stehen dem aber noch etwas im Wege. Da ist es ganz normal, dass er seinen Unmut durch Quengeln äußert. Und Sie wissen ja der Kleine versteht es sich zu melden. Keine Sorge, machen Sie ruhig so weiter, Sie sind auf dem richtigen Weg. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an und lassen Sie den Kleinen auswählen. Bei seinem Ehrgeiz wird sich Ihr Söhnchen rasch entsprechende Fertigkeiten aneignen und immer besser mit fester Kost zurechtkommen. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten kann er sich zusätzlich Vieles von seinen Vorbildern absehen. Versuchen Sie alles etwas lockerer zu nehmen, es läuft ohnehin recht gut. Veronika Klinkenberg


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