Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Essensverweigerung - Er will nur Milch und Knabbereien

Frage: Essensverweigerung - Er will nur Milch und Knabbereien

pumiko

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Hallo, mein Sohn ist 14 Monate alt. Er aß inzwischen eigentlich schon recht gut Brei - endlich, denn das war anfangs schwierig. Tagsüber isst er derzeit gelegentlich Reiswaffeln, Sesamstangen oder Knäckebrot. Zum Frühstück gibt es eine Flasche Milch und etwas Obst, Mittags Brei (den isst er in der Kita recht gut, zu Hause schlecht) Nachmittags Getreide-Obst-Brei (den verweigert er derzeit immer) abends nochmal warmen Gemüse-Kartoffel-(Flesich)- Brei, weil er sonst alles verweigerte. Inzwischen isst er auch abends nichts mehr. Wir bieten verschiedenes an. Er nimmt kein Brot, manchmal etwas Obst oder Gemüse, er isst gern Nudeln ohne Sauce oder Kartoffelsalat von Papa. Alles andere wird derzeit total verweigert. Meist fordert er sich abends nun eine Flasche Milch ein. Die geben wir ihm, damit er wenigstens etwas im Bauch hat. Wir haben probiert, ihm Essen schmackhaft zu machen durch unterschiedliche Präsentation, er bekommt von uns alles, was wir essen, er darf alles probieren. Nichts geht derzeit. Er wird richtig bockig, hat merklich Hunger, steckt alles in den Mund, spuckt es aus, wirft es auf den Boden und brüllt. Wir sind verzweifelt. Unser Sohn war schon immer nah am Untergewicht. Letzte Woche zeigte die Waage 8400g mit Sachen an. Laut U-Heft ist er damit genau auf der Linie zum Untergewicht. Bitte helfen Sie uns, was können wir ihm geben? Wie machen wir ihm Essen schmackhaft? Er soll auch langsam "normales" essen, nicht immer nur Brei... (Brei mit Stücken darin, wie es für sein Alter im Handel angeboten wird, verweigert er auch.Selbst gekochter Brei wird inzwischen auch verweigert. Derzeit nimmt er, wenn der denn isst, nur den Brei für Kinder von 4-6 Monaten) verzweifelte Grüße pumiko


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Liebe Pumiko, ich kann mir vorstellen, dass Sie bei Ihrem kleinen „Leichtgewicht“ sehr in Sorge sind. Versuchen Sie das aber etwas auf die Seite zu stellen. Sicher geht es Ihrem Kleinen insgesamt gut und er ist putzmunter.. Das Verhalten Ihres Söhnchens ist für dieses Alter nicht untypisch. Sie sind mit diesem "kleinen Verweigerer" nicht allein. Ein sehr wählerisches, ablehnendes Essverhalten wird in diesem Alter häufig beobachtet. Solange Ihr Kind fit und munter sind, ist es der beste Weg – auch wenn sich das als Außenstehende natürlich leicht sagen lässt – möglichst gelassen zu bleiben, denn Sorgen, Ängste und Druck verstärken die Situation. Kinder in diesem Alter wollen ihre Kräfte mit den Eltern messen. Sehr schnell entwickeln sie ein Gespür für die „Schwachstellen“ der Eltern. Die Mahlzeiten eignen sich besonders gut für kleine Kämpfe, denn hier haben Eltern ihre besondere Schwachstelle. „Esse ich nichts oder nur bestimmte Speisen tut Mama alles, damit ich mehr und gesund esse. Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden.“ In der Kita scheint das Essen dagegen besser zu klappen. Wenn Kinder zu extremen Reaktionen neigen, dann ist es besonders schwer das Essverhalten in richtige Bahnen zu lenken. Dazu kommt, dass Ihr Spatz offensichtlich noch Probleme mit stückigerer Kost hat. Da haben Sie keine leichte Aufgabe. Aus Ihren Schilderungen entnehme ich, dass Sie wirklich alles unternehmen, um Ihrer Kleinen gesundes Essen schmackhaft zu machen. Versuchen Sie das zumindest für ein paar Wochen zurück zu stellen. Beobachtungen zeigten, je mehr Eltern sich anstrengten und auf Extrawünschen eingingen, um ihren Sprössling zum Essen zu bewegen, desto schlimmer wurde es. Alle Methoden wie Druck, „Nachtisch-Trick“ oder Ablenken funktionieren nicht, um Kinder langfristig zu einem gesunden Essverhalten zu bewegen. Bieten Sie weiter gesundes Essen in ruhiger Atmosphäre an. Bei jeder Mahlzeit sollte eine Speise dabei sein, die Ihr Junge kennt. Die Abendmahlzeit scheint das größte Problem zu sein. Hier könnten Sie es z.B. mit unserem Kinder-Bio-Müesli oder - wie Sie es gerade praktizieren - mit einem Menü und einem Milchnachschlag versuchen. Sie machen es ganz richtig, wenn Sie Ihr Söhnchen, wann immer er möchte, von allem probieren lassen. Da er aber momentan nur von den 4-6 Monatsgläschen „begeistert“ ist, würde ich die als Basis nehmen. Versuchen Sie den Kleinen erst einmal behutsam an stückigere Breimahlzeiten zu gewöhnen. Erst im nächsten Schritt macht es Sinn ihn so wirklich mit Familienessen vertraut zu machen. Keine Angst die Breimahlzeiten versorgen Ihren kleinen Schatz auch in diesem Alter mit allen wichtigen Nährstoffen. Mischen Sie erst einmal löffelweise stückigere Mahlzeiten (8.-Monat dann 10.-Monat usw) unter die gewohnte pürierte Kost und erhöhen Sie die Menge immer mehr. Wichtig ist, dass Sie die Mahlzeiten zu geregelten Essenszeiten in ruhiger Atmosphäre anbieten. Machen Sie aber keine große Sache daraus, ob Ihr Junge etwas isst, oder nur Teile davon. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen wollen, umso mehr wird sich Ihr Kleiner wieder am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Problem, sondern mehr als Freude und Genuss. Ständige Machtkämpfe und stundenlanges Geschrei (diskutieren Sie nicht!) sind Nerven zehrend und anstrengend, bei sehr willensstarken Kerlchen aber nicht unüblich. Versuchen Sie restliche Familienmitglieder mit einzubeziehen, um selbst wieder Energien zu schöpfen. Das Essverhalten Ihres Kindes ist im Moment sehr anstrengend, aber Grund zum Verzweifeln gibt es nicht – jede Phase ist Gottseidank zeitlich begrenzt. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und viel Kraft und Durchhaltevemögen! Veronika Klinkenberg


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