Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Anke Claus:

Beikost: Einführung des Nachmittagsbreis

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Beikost: Einführung des Nachmittagsbreis

Sonnenblümchen0480

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Hallo Zusammen, ich habe ein paar Fragen zur Beikostein- bzw. -weiterführung. Mein Sohn ist jetzt 6 Monate und 3 Wochen jung. Ich habe bis zum 5. Monat voll gestillt und mit Stichtag des 5. Geburtsmonats mit dem Mittagsbrei begonnen. Es hat toll funktioniert bis auf die typischen Anfangsproblemchen. "Leider" musste ich irgendwann auf Gläschen umsteigen, weil die Konstistenz meines Essens dem kleinen Schatz anscheinend nicht gepasst hat. Trotzdem möchte ich es bald wieder einmal probieren, den Mittagsbrei selbst zuzubereiten. Etwa nach zwei-drei Wochen hatte er beinahe ein ganzes Gläschen und das dann fortlaufend. Mit Stichtag des 6. Monats habe ich dann mit dem Abendbrei begonnen. Hier kommt meine erste Frage: aus Sorge vor Kuhmilch habe ich den Haferbrei erst einmal nur mit Wasser angerührt. Jetzt füge ich den 200 ml Wasser noch 4 Löffel Pre hinzu. Das habe ich anfänglich nicht gemacht, weil er immer noch die Brust zum einschlafen nimmt und noch mal einen guten Schluck trinkt. Ich wollte ihn nicht überfüttern. Geht das überhaupt mit Muttermilch? Naja, jedenfalls würde ich mich zu seinem 7. Monat dann mal langsam trauen, wenigstens 100ml Kuhmilch und 100ml Wasser zu nehmen. Ist das in Ordnung? Oder bin ich zu übervorsichtig? Und die nächste Frage: mit Stichtag des 7. Monats überlege ich dann auch, den Nachmittagsbrei einzuführen. Da er abends mittlerweile knapp 220 Gramm Getreidebrei mit ein paar Löffelchen Apfelmus isst, dachte ich, er ist dann bald auch bereit für den Nachmittagsbrei. Meine Frage: bin ich zu schnell oder sollte ich jetzt mal warten bis zum 8.ten Monat? Manchmal gebe ich ihm eine Bio-Banane zum lutschen oder lasse ihn einfach mal so ein bisschen Obstmus vom Löffelchen probieren. Vermutlich bin ich zu zaghaft mit solchen Experimenten, aber ich will ihn auch nicht überfordern mit dem Essen und ihm zu schnell die Brust wegnehmen. Immer dann, wenn ich einen Brei eingeführt habe, hat es auch ein bisschen gedauert, bis der Darm sich dran gewöhnt hat.


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Liebe „Sonnenblümchen0480“, der Ernährungsplan Ihres Kleinen gefällt mir richtig gut und Sie beide sind prima in die Beikost gestartet. Sie machen es ganz richtig, dass Sie nach Ihrem mütterlichem Bauchgefühl gehen und sich an das Tempo Ihres Kleinen halten. Gerne dürfen Sie nun auch den Getreide-Obst-Brei am Nachmittag einführen. Grob kann man sagen eine neue Beikostmahlzeit pro Monat, das passt also wunderbar. Den Abendbrei können Sie weiterhin mit Wasser, also milchfrei, zubereiten, solange Sie im Anschluss noch stillen. So bekommt Ihr Kleiner die Komponenten Milch und Getreide nicht zusammen, sondern einfach nacheinander. Fällt die Milch vor dem Einschlafen mal weg, reichen Sie einen Milchbrei. Beim Milchbrei haben Sie mehrere Möglichkeiten. Zum einen können Sie ihn aus unseren HiPP Bio-Getreidebreien plus Säuglingsmilchnahrung/Muttermilch/Halbmilch* zubereiten. Diesen können Sie ganz nach Geschmack mit Obst vermengen, so wie Sie es machen, und so geschmacklich verfeinern. Aber auch Gemüse können Sie untermischen, einfach ganz nach Geschmack. *Kuhmilch ist zwar als Trinkmilch im ersten Jahr schlicht nicht geeignet, als Zutat bei einem Milch-Getreide-Brei ist sie im Beikostalter jedoch möglich. Sie könnten also Getreidebreie auch mit einer Kuhmilch anmischen. Wenn Sie Kuhmilch nehmen wollen, raten wir im ersten Jahr für die Zubereitung von Getreidebreien eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden und diese Mischung aufzukochen. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Dem Brei kann dann noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden. Der Vorteil der Säuglingsnahrungen ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse (Nährstoffe) von Babys angepasst sind als Kuhmilch. Sie können auch unsere Milchbreie als Pulver verwenden, die enthalten bereits die Milch in trockener Form und Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Auch unsere Abendbreie im Gläschen sind möglich. Sie sind fix und fertig zubereitet. Unser Milchbrei Sortiment finden Sie hier: https://www.hipp.de/beikost/produkte/gute-nacht-mahlzeiten/. Machen Sie weiter so und gehen Sie ganz nach Ihrem Gefühl! Herzliche Grüße und alles Liebe! Anke Claus


Sonnenblümchen0480

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Nachtrag: Hier noch die Essenszeiten von meinem Sohn: morgens: ca. 8 Uhr: Muttermilch vormittags: ca. 10:30 Uhr: Muttermilch mittags: zwischen 12-14 Uhr (richtet sich ein bisschen nach morgens): 190 Gramm Gemüse-Kartoffel-Fleisch/Fisch-Brei (zwei Mal in der Woche vegetarisch und oft füge ich den Breien auch noch 2 TL Obstmus zu) nachmittags: ca. 15 Uhr und 17 Uhr Muttermilch (wenn er spät mittag isst, dann nur 1x Muttermilch etwa gegen vier/ halb fünf) abends: ca. 19:30 Uhr ca. 220 GrammMilch-Getreide-Brei mit 2 EL Obstmus Einschlafen dann mit der Brust und nachts so oft, wie er möchte - in der Regel 2-3x (0 Uhr, 3 Uhr, 6 Uhr) Können Sie mir sagen, ob das soweit okay ist? Danke und liebe Grüße


Sonnenblümchen0480

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Danke für die ausführliche Antwort. Eine Frage habe ich doch noch: alle sagen immer, dass die Hauptmahlzeit im ersten Jahr Milch ist. Aber wenn ich ab nächsten Monat mittags, nachmittags und abends Brei gebe und dazu insgesamt etwa 200 ml Wasser, dann bin ich doch nicht mehr bei Milch als Hauptmahlzeit oder? Dann stille ich ja nur noch nachts und morgens. Vielleicht mal am Nachmittag nochmal, aber vermutlich eher nicht. Ich verstehe das alles nicht... Auch den Artikel, den ich jetzt wieder gelesen habe...ich dachte, ab dem 5. Monat zu starten, wäre im Allgemeinen in Ordnung. Wir haben ja auch erst mit dem fünften Monat begonnen. Jetzt empfiehlt wieder irgend eine Organisation, nicht vor dem 6. Monat anzufangen. Ich weiß gar nicht, was ich glauben soll... Viele Grüße


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Liebe „Sonnenblümchen0480“, machen Sie sich keine Gedanken, Sie haben alles richtig gemacht! Der empfohlene Zeitraum zur Beikosteinführung liegt nach aktuellen Empfehlungen zwischen Abschluss 4. Monat (16./17.Lebenswoche) und spätestens Ende 6. Monat (25.Woche). Das ist ein günstiges Zeitfenster mit Beikost anzufangen, auch hinsichtlich möglicher Allergien. Der ideale Zeitpunkt ist jedoch von Kind zu Kind unterschiedlich und hängt von den individuellen Nährstoffbedürfnissen und vom individuellen Entwicklungsstand jedes Babys ab. Üblicherweise gibt der Kinderarzt grünes Licht für den Beikostbeginn, da er die Reife des Kindes am besten einschätzen kann. Im Laufe des zweiten Halbjahres reichen 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei, um den Milchbedarf Ihres Kleinen zu decken. Das teilt sich meist auf in ein-zwei Stilleinheiten plus eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend auf. Lassen Sie sich nicht verunsichern, Ihr Kleiner isst die Breie sehr gerne und macht das richtig prima, das zeigt Ihnen, dass Sie den richtigen Zeitpunkt gewählt haben. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen eine schöne Osterzeit und weiterhin viel Freude mit den Breien! Herzliche Grüße Anke Claus


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