Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Am liebsten nur Milch?!

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Am liebsten nur Milch?!

RunaW

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Hallo, mein Problem ist eigentlich forenübergreifend (Ernährung, Stillen, Erziehung?). Unsere Tochter ist 19 Mon. alt, von Geburt an gewichtsmäßig eher am unteren Rand der Kurve, ab 6. Mo. Beikost, Brei wurde verweigert, nur Fingerfood und davon nur Minimengen. Also fröhlich weitergestillt, aber bis heute sind die Mengen an Nahrung, die sie isst winzig, egal wie lange die letzte Stillmahlzeit her ist. Eigentlich isst sie fast nur unterwegs, bei den normalen Mahlzeiten will sie nicht am Tisch sitzen und auch nicht essen, weint wenn sie dann nicht die Brust bekommt. Versuche es durchzustehen, da sie ja eigentlich auch essen könnte, bin schon genervt, weiß aber nicht was ich ändern kann (evtl. ist sie schon zu müde?). Lt. KiA alles ok, sieht keine Veranlassung z.B. die Eisenwerte zu überprüfen. Eigentlich würde ich auch gerne langsam abstillen, habe aber Angst, dass das Gewicht nach unten rutscht (aktuell 9,8 Kg auf 82 cm). Sollte ich sie doch noch mal ärztlich untersuchen lassen? Was kann ich noch tun, um ihr das Essen bzw. die Mahlzeiten schmackhaft zu machen (wir üben keinerlei Druck aus, Vater ist mit, Tisch nett gedeckt, viel Auswahl, nutzt alles nichts!). Vielen Dank. Gruß, Stefanie


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Liebe Stefanie, ich kann mir vorstellen, dass Sie etwas ratlos sind und nach einer Lösung suchen. Ihre Kleine ist es gewohnt an der Brust zu trinken und sie kann sich auch immer wieder darauf verlassen. Wenn Sie abstillen möchten, dann muss das entsprechend Ihrem Gefühl passieren, d.h. dann ist es wichtig, dass Sie richtig hinter Ihrem Vorhaben stehen. Jetzt im Kleinkindalter spürt Ihr Mädchen noch intensiver jede Spur von Unsicherheit und Angst und entwickelt immer mehr ein Gespür dafür, was sie anstellen muss, um ihren Willen durchsetzen zu können. Als Außenstehende fällt es mir natürlich leichter Ratschläge zu geben, aber ich kann Sie nur ermutigen möglichst alle Kraft zusammen zu nehmen und konsequent und sicher vor zu gehen. Im Kleinkindalter ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind Schritt für Schritt dabei unterstützen, sich immer mehr zu lösen und selbstständig zu werden – alleine wählt sie den leichteren Weg. Sie fühlt sich mit dem Stillen rundum wohl, das ist ja auch etwas Vertrautes, das sie von Anfang an kennt. Ihr Mädchen darf bezogen auf die Größe etwas Gewicht zulegen, das stimmt. Aber haben Sie keine Angst, dass das Gewicht nach unten rutscht, wenn Sie das Stillen immer mehr reduzieren. Kinder sind sehr schlau, sie verfügen über ein unverfälschtes Regelsystem und sie verhungern nicht vor vollem Teller. Dass das Essen fester Nahrung grundsätzlich geht, zeigen die Miniportionen. Auch haben Sie die Kleine regelmäßig dem Kinderarzt vorgestellt. Ärzte haben normalerweise einen sehr sicheren Blick und wenn Ihr Arzt nichts Auffälliges festgestellt hat, können Sie beruhigt sein. Sie sind genervt, das ist verständlich. Versuchen Sie aber Ruhe zu bewahren. Druck ist nichts, da gebe ich Ihnen Recht, aber sind Sie konsequent. Ein nett gedeckter Tisch, eine Auswahl an gesundem Essen, das ist prima. Ganz wichtig ist aber auch, dass die Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre stattfinden, dass sich nicht die ganze Aufmerksamkeit auf die Kleine und ihre „Essverhalten“ konzentriert. Unterhalten Sie sich über belanglose Dinge, essen Sie mit Genuss vor Ihrem Kind, machen Sie keine große Sache daraus, ob und wie viel sie isst. Vielleicht kommt Ihr Töchterchen mit unseren Kleinkindprodukten noch besser zurecht. Bleibt die Kleine nicht auf ihrem Platz, matscht sie nur herum oder endet das Essen in einer Spielerei, sagen Sie in aller Ruhe „Nein“ und brechen ab. Dann gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts, auch kein Stillen oder Häppchen to go. Nehmen Sie sich erst einmal ein bis zwei Mahlzeiten vor und da gibt es nur festes Essen. Wenn die Stillmahlzeiten weniger werden oder ganz weg fallen, wird sich Ihre Tochter ganz automatisch mit der Löffelkost und anderen Mahlzeiten anfreunden (müssen). Die Erfahrung zeigt, fällt die sichere Brusteinheit weg, klappt das Essen und Trinken viel besser und die Kinder essen mehr bei den altersüblichen Mahlzeiten . Eine große Hilfe wäre es, wenn Sie Unterstützung finden könnten und eine vertraute Person übernimmt immer wieder einmal die Mahlzeiten und Sie sind einfach nicht anwesend. Wenn Sie konsequent vorgehen und in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und Ihre Sicherheit zeigen, wird sich etwas in kleinen Schritten in Bewegung setzen. Sie schaffen das. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und das notwendige Durchsetzungsvermögen Veronika Klinkenberg


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