Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Ab wann wird so ein Essverhalten problematisch?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Ab wann wird so ein Essverhalten problematisch?

Flughund

Beitrag melden

Guten Tag, Mein Sohn ist nun 14 Monate alt (korrigiert 12) und das Thema essen ist ein leidiges Thema. Zur Vorgeschichte: als Frühgeburt wär er rund vier Wochen in der Klinik und wurde etwa zwei Wochen mittels Sonde ernährt. Aufgrund seiner Trinkschwäche habe ich lange abgepumpt, bin aber trotzdem letztlich zum Vollstillen gekommen. Mit etwa neuneinhalb Monaten (kalendarisch) hat er erstmals eine Brotkante akzeptiert und hin und wieder diverse angebotene Lebensmittel probiert. Mit elf Monaten hat er dann auch mal etwas Griesbrei und ähnliches gegessen. Die Mengen waren nie riesig aber für mich zufriedenstellend da es eine Steigerung gab. Klassisch Brei hat er nie gemocht und wollte das Essen auch selbst in die Hand nehmen können. Das zahnen war bislang sehr unproblematisch und er hat mittlerweile sechs Zähne. Kurz nach seinem Geburtstag hatte er dann einen fiebrigen Infekt weshalb ich ihn zu dem Zeitpunkt wieder voll gestillt habe (er ist nach wie vor ein äußerst zartes Kind). Seitdem ist der Wurm drin - wenns gut läuft isst er fünf Löffel, oft mag er auch gar nichts, nimmt zwar das Essen in den Mund aber lässt es wieder rausfallen. Ich komme deshalb mit der Beikost bzw. Familienkost überhaupt nicht weiter und stille deswegen immer noch sehr viel. Selbst wenn ich "nicht verfügbar" bin wartet er lieber bis Mama wieder zu Hause ist. An ein nächtliches abstillen ist daher auch nicht zu denken da er offensichtlich Hunger hat und deshalb die Brust braucht. Deshalb ist meine Frage: bin ich zu ungeduldig? Ab wann wird so ein Essverhalten problematisch? Brauchen Frühchen einfach länger oder was kann ich noch tun? Mit bestem Gruß, Flughund


Beitrag melden

Lieber Flughund, es freut mich, dass Sie uns um Rat fragen. Ihr Junge ist ein Frühchen und da kann der Beikoststart gerne mal etwas langsamer oder verzögerter vor sich gehen. Mein oberster Tipp für Sie lautet ganz einfach: Vertrauen Sie immer auf Ihr eigenes mütterliches Bauchgefühl und auf die Signale Ihres Sohnes. Diese beiden Komponenten weisen Ihnen automatisch den richtigen Weg. Babys die zu früh auf die Welt kommen und intensiv behandelt und ernährt werden, haben viele unangenehme Erfahrungen gemacht und zeigen oft im Mund und Gesichtsbereich eine Überempfindlichkeit. Das Essen muss sich für sie erst entwickeln, sie müssen erst lernen das Füttern und Essen dauerhaft als etwas Angenehmes zu empfinden. Kleine Ereignisse oder Veränderungen können da schon ausreichen, dass es kurzzeitige Rückschritte gibt. Dazu kommt natürlich, dass Sie als Mama bestimmt von Anfang an den Kampf um jedes Gramm kennen und sich sicher hilflos fühlen, wenn wieder einmal eine schwierige Phase zu überstehen ist. Glauben Sie mir, auch diese momentane Phase nach dem Infekt ist zeitlich begrenzt. Bieten Sie mit viel Feingefühl die Nahrung an, die möglich ist. Bleiben Sie bei der Auswahl an ausgewogener gesunder Kost. Wenn der Kleine Interesse zeigt, darf er selbst sehr weich gekochte Lebensmittel wie weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen, Beilagen oder Bananenstückchen etc. erforschen und ausprobieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch, alles ohne Druck. Sie sollten auf jeden Fall Ihren Kleinen respektieren und ihn zu nichts zwingen. Er soll das Essen ja mit etwas Positivem verbinden. Versuchen Sie dieser Phase weiterhin mit Ruhe, Zuversicht und Geduld zu begegnen. Es wird sich bestimmt alles einspielen. Ganz im Tempo Ihres Sohnes. Vielleicht kann Ihnen dazu auch noch Prof. Dr. med. Gerhard Jorch aus dem Nachbarforum „Fragen rund um Frühgeburt und Frühchen“ weiterhelfen. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen von Herzen alles Gute! Doris Plath


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Gerne wollte ich kurz nachfragen ab wann mein kleine 11,5 Monate (in 2 Wochen 1 Jahr alt) Vollmilch trinken kann/darf? Welche Milch ist dann am besten geeignet? Wie ist es am besten sie daran zu gewöhnen? pur oder gemischt mit z.b Wasser/Milch und Pre Pulver? und zu welcher Zwit beginne ich da am besten? Danke für Ihre Ant ...

Hallo, Ich habe eine Frage zum Essverhalten meines 17 Monate alten Sohnes! Er ist ein guter Esser und bekommt oft nicht genug! Er stopft das Essen richtig rein und verlangt (obwohl der Mund komplett voll ist) noch mehr! Kann man dieses Verhalten (Essen reinstopfen) irgendwie "eindämmen"? Wir warten oft bis sein Mund leer ist und dann bekommt er ...

Mein Sohn war schon immer wählerisch was Essen angeht , er bekam Brei eine ganze Zeit und dann sind wir umgestiegen auf selber essen, was ich allerdings merke ist das er sehr skeptisch ist mit Essen er muss es erst berühren und anschauen richtig und wenn ihm die Konsistenz nicht gefällt probiert er nicht mal . Ist das noch normal? Er mag feste Sac ...

Hallo :) Mein Baby ist 10 Monate alt und möchte seit circa 1 1/2 Wochen keinen Brei mehr oder überhaupt gefüttert werden. Ab jetzt wird allein gegessen :) Mittagessen klappt auch ziemlich gut (Fleisch, Fisch, Nudeln, Kartoffeln, Zucchini, Brokkoli...) Auch Joghurt, Banane, Avocado und Gurke werden gern gegessen.  Ab wann kann ich mich an r ...

Guten Tag, Ich habe erstmal die grundsätzliche Frage, ob der Abendbrei ca. 1 Monat nach Start Beikost eingeführt werden soll, oder 1 Monat nach dem vollen Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei. Unser Baby ( 6,5 Monate) bekommt nun seit ca. 6 Wochen Beikost und seit ca. 2 Wochen Brei mit Fleisch. Wir haben uns Zeit damit gelassen erst Kartoffel und d ...

Sehr geehrte Frau Frohn, ich hatte am 7.10. schon bei Ihrer Kollegin geschildert, dass unser Sohn (12M) nichts vom Familientisch essen mag. Sie gab den Hinweis mehr Gemüse/Obst und feste Kost zu geben. Bei allem was wir ihm geben (Porridge, Banane, Pancakes, Wurst, Käse, Kartoffeln, Karotten...) Entweder dreht er den Kopf weg oder er nimmt e ...

Hallo,  mein Kleiner ist 10,5 Monate alt, seit dem 6. Monat (ausschließlich bis dahin gestillt) bekommt er Beikost (Brei und BWL gemischt). Leider bin ich im Moment etwas am verzweifeln, mein Sohn hat die letzten 4 Wochen 4 Zähne auf einmal bekommen , davor waren wir schon so weit, dass ich tagsüber nicht mehr gestillt habe, sondern nur Abends s ...

Guten morgen, Mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt und bekommt schon mittags, nachmittags und abends brei. Ich habe gehört das man auch muß geben soll um gegen allergien an zu wirken. Ich bin ehrlich ich habe da etwas Angst vor, könnten Sie mir sagen welchen Nussmuß ich am besten geben sollte ? Zudem bin ich mir bei Erdnüssen sehr unsicher da ic ...

Guten Tag, Meine Kinder(Zwillinge geb in der 38+1 Woche)sind aktuell 9.5 Monate alt und das Essverhalten meiner Tochter macht mich seit Monaten fertig. Mit dem Brei habe ich im 6. Lebensmonat angefangen. Sie hat 2-3 Wochen Interesse daran gehabt und dann komplett verweigert. Ich habe danach mit BLW angefangen. Sie hatte auch erstmal Interess ...

Hallo Frau Schwiontek, unsere Tochter 11 Jahre hat sich jetzt in kurzer Zeit immer mal verschluckt z.B. Möhre, Popcorn oder Salami nun isst sie weniger und hat etwas Panik vor harten Sachen. Kann ich ihr irgendwie die Angst nehmen. Wir haben schon darüber geredet, dass es uns als Eltern auch passiert und auch das man sich an allem verschlucken kan ...