Hallo Frau Neumann,
Ich mache den Brei selbst und habe jetzt von Alnatura Getreidebrei, Milchbrei und Schmelzflocken.
Grießbrei soll man ja nicht oft geben, deshalb ist Milchbrei besser, oder?
Kann ich das Getreide/die Schmelzflocken vorbereiten und einfrieren oder wie mache ich das am Besten?
Gemüsebrei habe ich verschiedene Sorten eingefroren.
Was stimmt denn eigentlich nun, soll man im 1. LJ Mahlzeiten ersetzen oder das Essen wirklich nur als BEIkost betrachten und Milch immer dazu/danach geben?
Mit freundlichen Grüßen und ein frohes neues Jahr,
Andrea
von
AndreaW..
am 29.12.2022, 07:08
Antwort auf:
Zubereiten, Einfrieren Schmelzflocken
Hallo AndreaW.
Beikost kann und soll die Milchmahlzeiten auf jeden Fall ergänzen und kann sie manchmal auch ersetzen. Manchmal ersetzt eine Beikostmahlzeit eine Milchmahlzeit, manchmal allerdings auch nicht. Langfristig wird und sollte ein Baby immer mehr Beikost essen und wird somit allmählich automatisch weniger Milch trinken. Dafür genügt es, wenn ein Baby auf jeden Fall die Möglichkeit dazu hat, eine altersentsprechende, geeignete Beikost essen zu können, ohne Mengenvorgaben, ganz bedürfnisorientiert.
Bei den aktuellen Empfehlungen liegt der Fokus viel mehr in der Eigenverantwortung der Eltern. Als Eltern darf man dem Baby viel mehr Freiheiten lassen wann bzw vor allem wie viel Milch es neben Beikost benötigt. Und umgekehrt - wie viel Beikost es neben Milch schafft.
Pre-Milch/Muttermilch kann im gesamten 1. Lj (und länger) gegeben werden. Die Nährstoffzusammensetzungen und Rezepturen der Säuglingsmilchen sind mit den Jahren immer weiter verbessert worden, sodass auch Pre-Milch nach Bedarf (ähnlich wie stillen nach Bedarf) zusammen mit Beikost möglich ist.
Der Breifahrplan (geht auch breifrei oder mit BLW) gibt eine Orientierung, die viele Eltern schätzen. Es ist durchaus sinnvoll, diesen als groben Rahmen für die Beikost zu nutzen. Er kann und soll und darf an die individuellen Bedürfnisse des eigenen Babys angepasst werden. Ein Baby darf so viel oder so wenig essen wie es schafft - egal ob gefüttert oder durch self-feeding. Zusätzlich zur Beikost kann, darf und sollte ein Baby auch so viel Milch (Muttermilch oder Pre-Milch) bekommen, wie es aktuell benötigt.
Die Empfehlungen zur Einführung von Beikost haben sich in den letzten Jahren sehr verändert und die Beikost ist flexibler gestaltbar möglich. Richtig ist das, was zum eigenen Baby passt und somit sind auch Mengenempfehlungen für Brei und Pre-Milch nur grobe Orientierungsangaben. Das Konzept des Breifütterns nach Bedarf hat sich inzwischen sehr bewährt und wird empfohlen. Statt Brei oder zusätzlich zum Brei kann auch breifreie Beikost angeboten werden, ohne Mengenvorgaben.
Die Empfehlungen zur Beikost tendieren immer mehr zu Vielfalt und Erlebnis, gehen weg von reinen Zahlen und Mengen oder konkreten Rezepten. Darum ist die Milch weiterhin begleitend in der individuell richtigen Menge wichtig und sinnvoll.
Milch ist wichtig, Beikost ist wichtig. Denn Beikost erfüllt mehr Zwecke als nur die Nahrungsaufnahme. Es geht hierbei auch um ein vielschichtiges, sinnliches Erleben der Mitwelt.
Achte auch die Bedürfnisse deines Babys und finde heraus, wie viel Milch und wie viel geeignete Beikost dein Baby benötigt.
Biete deinem Baby die Möglichkeit Beikost zu essen, rhythmisch in den Tag eingebettet, und dazu kannst du die Milch sinnvoll in den Beikostplan integrieren und deinem Baby die Möglichkeit geben, diese auch noch nach Bedarf zu bekommen.
Reicht dir das als eine ungefähre Antwort?
Den Teil deiner ersten Frage zum Grießbrei verstehe ich leider nicht so richtig. Ein Grießbrei wird i.d.R. mit Milch zubereitet und ist somit ein Milchbrei. ***
Kannst du die Frage vielleicht noch einmal etwas anders formulieren?
Grüße
Birgit N.
***
Milchbrei für Babys kann wiederum verschiedentlich zubereitet werden. Man kann Milchbrei mit Kuhmilch, Halbmilch oder zubereiteter Säuglingsmilch herstellen. Und man kann Grießbrei mit sog. Baby-Instantflocken zubereiten. Oder man kann einen Milchbrei mit Weichweizengrieß in Kuhmilch/Halbmilch kochen. Instantflocken wiederum kann man in abgekochte und abgekühlte Kuhmilch/Halbmilch einrühren.
das Grundrezept lautet so:
200ml "Milch"*
20g Baby-Instant-Getreideflocken
20g Obstmus
Instant-Getreideflocken (z.B. die Sorte "Grieß") werden einfach in die vorbereitete und abgekühlte Milch eingerührt, dann umrühren, Obstmus dazu - fertig.
*Milch = das kann zubereitete Säuglingsmilch, zubereitete Pre-Milch, abgekochte Kuhmilch oder Halbmilch sein
welche Milchsorte du nimmst, das bleibt dir überlassen.
Wenn du Kuhmilch/Halbmilch nehmen möchtest, kannst du handelsüblichen Grieß verwenden. Denn in der Kuhmilch kannst du den Grieß kochen.
200 ml Kuhmilch bzw Halbmilch (Wasser/Kuhmilch) mit
2 leicht gehäuften EL Weichweizengrieß bzw Grieß
1 min unter Rühren kochen.
2 EL Obstsaft oder Obstmus dazugeben.
Verrühren.
Es gibt außerdem noch Instant-Milchbreie. Sie werden mit Wasser angerührt, weil das Milchpulver bereits drinnen ist.
Einen Milchbrei am besten immer frisch zubereiten.
Kuhmilch kann im 1. Lj als Breizutat, einmal am Tag verwendet werden. Sie ergänzt die Nährstoffe im Getreide ideal. Als Trinkmilch ist Kuhmilch für Babys (unter 1 Jahr) dagegen nicht geeignet.
Bei sehr jungen Babys sollte die sog Halbmilch gemischt in den Brei kommen. Halbmilch: 100 ml abgekochte Kuhmilch und 100 ml abgekochtes Wasser. Manche Experten befürworten die Gabe von Kuhmilch als Breizutat, andere wiederum raten von Kuhmilch im 1. Lj ab.
von
Birgit Neumann
am 29.12.2022
