Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Welche Milch ist am Besten?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Welche Milch ist am Besten?

luise2006

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Hallo! Ich versuche sehr viel, so natürlich wie möglich zu kochen. Bis vor einiger Zeit gab es bei uns immer 3,5% ige H-Milch. Nun brachte mich eine Bekannte auf die Idee, dass es besser ist, Frischmilch zu verwenden, da hier nicht so viel abgetötet wird (z. B. die Milchsäurebakterien). Nun nehme ich diese auch immer, abgesehen davon, dass sie viel besser schmeckt :-), aber ich frage mich, ob dies auch die gesündere Lösung ist (um einiges teurer ist sie ja allemal). Sind die Milchsäurebakterien, welche da ja noch enthalten sind, besonders nützlich für unseren Körper? Ab und an holen wir auch frische Milch vom Bauern, gleich beim Melken wird abgefüllt. Diese soll man ja wegen der Keimreduktion aber mind. 3 Minuten kochen?! Ich würde mich freuen, wenn Sie mir hier einen guten Tipp geben könnten, was da nun das Beste ist :-) 2) Mir fällt noch eine Frage ein! Ist es wirklich so, dass wenn das Essen in der MIKROWELLE erwärmt wird, quasi "tot" ist? Keine Keime (das ist ja ok), aber auch keine Vitamine oder sonstigen notwendigen Stoffe für den Körper?! Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!


Birgit Neumann

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Hallo luise2006 Es gibt heutzutage unzählige Sorten Kuhmilch. Abgesehen von den verschiedenen Fettgehalten gibt es Frischmilch und H-Milch und neuerdings die ESL-Milch, H-Milch und auch "Bio"Milch. Biomilch ist von der Schadstoffmenge ungefähr gleich wie andere Milch auch. Aber es gibt weitere Qualitätskriterien. Biomilch unterscheidet sich in der Nährstoffzusammensetzung von konventionell erzeugter Kuhmilch: Sie enthalte mehr Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E, Beta Carotin und konjugierte Linolsäure (CLA). Manche (Bio-)Molkereien verzichten auf eine Homogenisierung oder mischen die homognisierte Milch. mit einer nicht -homog.. Milch. Es wird diskutiert ob die Homogenisierung von Kuhmilch Allergien gegen sie begünstigt. ESL-Milch hat einen anderen Geschmack als echte Frischmilch. Auch geht ihr Verderb anders vonstatten. Sie wird nicht direkt sauer und kann somit nicht sofort als verdorben erkannt werden. Sie hat dann einen her modrigen Geruch. Nach ca 5-7 Tagen geöffneter Packung, sollte die Milch deshalb, (H-Milch bereits nach 3 Tagen), entsorgt werden. Bei der Herstellung sind die Verluste besonders für Vit B1 und B6 signifikant. Dabei nimmt der Vitaminverlust durch lange Lagerung und zumal bei geöffneter Verpackung noch weiter rapide zu. H-Milch. wird durch das Verfahren der Ultrahocherhitzung leichter verdaulich, was besonders für Kleinkinder gut ist, weil viele Kleinkinder sie dadurch irgendwie besser vertragen.. Viele bemängeln jedoch den schlechteren Geschmack und dass durch das Ultrajocherhitzen eebenso einige Vitmanie zerstört werden. Ungesund wird H-Milch vor allem dann, wenn sie verdorben ist. Weil die H-Milch aber weder übel riecht, noch dickflüssig wird, merkt man es ihr kaum an, dass sie schon verdorben ist. Deshalb die geöffnete Packung im Kühlschrank aufbewahren und nach ca drei Tagen entsorgen. Sie verkeimt schneller als Frischmilch, weil durch das Ultrahocherhitzen auch die "guten" Keime abgetötet wurden. Somit haben "schlechte" Keime, die nach dem Öffnen in die Milch übergehen, ein leichteres Spiel. Mein Tipp: Wähle eine nicht homogenisierte Bio-Frischmilch*. Sie kommt dem ursprünglichen Produkt recht nahe. Eine Frischmilch (frisch oder ESL), ob bio oder nicht, kannst du ebenfalls wählen. Der Fettgehalt sollte bei 1,5%-3,8% liegen. Nur Magermilch mit 0,3% Fettgehalt, solltest du deinem Kind nicht dauerhaft geben. Rohmilch musst du immer mindestens für 3 min sprudelnd kochen. Statt Trinkmilch kannst du deinem Kind auch Naturjoghurt (ab 2. Lebensjahr) geben. Joghurt gilt als gut verdaulich und liefert Milchsäurebakterien**, die i.d.R. eine positive Wirkung auf den Organismus haben. Mikrowellen-erwärmtes Essen ist im Hinblick auf Keime, je nach Erhitzungsgrad-und dauer manchmal gar nicht so richtig "keimtot". Manche Bereiche werden u.U. nicht richtig durcherhitzt und somit können evtl vorhandene Keime überleben. Die Mikrowelle solltest du nur ausnahmsweise und ganz selten fürs Kochen verwenden. Sie ist gut geeignet, um kleine Portionen aufzuwärmen. Beachte, dass sich sog. Inseln bilden können, die heißer sind als der Rest. Deshalb immer gut umrühren und Temperatur vorsichtig prüfen. Heikle Essensreste (Hackfleischgerichte etc) immer gut durcherhitzen, am besten im Töpfchen. Also dann Grüße B.Neumann * http://www.schrotundkorn.de/2002/sk0202e5.htm **http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=37062&suche1=rechtsdrehend&seite=1


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