Frage: verweigert seinen Brei

Hallo! Unser Sohn ist jetzt 11 Monate und hat bisher eigentlich immer gern gegessen. Ich habe ihn 6 Monate voll gestillt und dann nach und nach die einzelnen Stillmahlzeiten ersetzt. Seit ein paar Wochen mag er aber mittags seinen Gemüsebrei und abends seinen Getreide-Milch-Brei nicht mehr. Der Obstbrei am Nachmittag schmeckt ihm noch am besten. Sonst probiert er schon vieles vom Familientisch (Brot, Obst, Nudeln, Reis, Gemüse). Daran verliert er aber schnell die Lust und nach ein paar Stückchen landet alles auf dem Boden. So bestehen die Mahlzeiten im Moment aus ein paar Löffeln Brei und einigen Stückchen Brot, Obst, usw. Zusätzlich bekommt er eine Flasche in der Nacht (er schläft immer noch nicht durch!) und eine am Vormittag. Nun befürchte ich, dass er so auf Dauer nicht satt wird. Vielen Dank für ein paar Tipps, vielleicht auch was wir ihm noch anbieten könnten! Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 26.04.2010, 20:38



Antwort auf: verweigert seinen Brei

Hallo hering78 jetzt stillst du gar nicht mehr? Oder schon noch ab und zu? Und nachts gibt es immer die Flasche? Wie viel trinkt dein Baby dann? Wie oft gibt es sonst noch die Flasche? Welche Milch? Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys sind sehr neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden, damit spielen und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Für den Anfang reicht auch mal erst ein Butterbrot. So kannst du auch Frühstück und Abendbrot euerem Essen angleichen. Daneben kannst du auch ein paar Schlückchen abgekochte Kuhmilch (evtl mit Wasser verdünnt) oder Tee dazu geben. Dabei (bei der Milch/Tee) geht es mehr um ein Ritual am Morgen, das später den Übergang vom Fläschchen zur Tasse erleichtern soll. Und auch ein "gemütlicher" Aspekt beim Morgenschmaus kann vermittelt werden. Gib einfaches Mischbrot. Oder ein selbstgebackenes Brot, ein Kartoffelbrot etcetc sind für den Anfang gut geeignet. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichtert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Die Kleinen können das selber essen. Sie trainieren so auch die Feinmotorik. Mach mal einen schlichten frischen Kartoffelbrei. Ergänze ihn mit anderen Dingen oder gib ihn pur. Familiénkost kann vieles beinhalten und beginnt bspw damit, dass Brei aus dem Gläschen nun auf einem Tellerchen serviert wird. Hier kann zusätzlich anderes vom Tisch hinzugelegt werden. Viele Babys sind da auch richtig scharf drauf. Sie wollen alles probieren und reissen Mama oder Papa ihr Brot aus der Hand. Begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen, zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Als Mama ist man sehr gefordert :-) Nicht alles sofort wegräumen oder schimpfen, aber natürlich nicht zur Dauereinrichtung werden lassen. Diese Experimentierphase gehört dazu und vergeht auch wieder. ( Erziehungstipps hierzhu gibt aber gerne Frau Schuster :-) Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Da zählen auch der Geruchssin dazu. Beteilige dein Baby schon bei der Zubereitung der Speisen. Lass sie zusehen, geht einkaufen, lass sie schon am Kochtopf riechen, lass daraus kosten. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost besonders wertvoll, weil Babys noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter eher einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Meistens wird das sogar deutlich angezeigt. Es müssen keine üppigen Portionen von Neuem gegessen werden, sondern es kann einfach als "Spielerei" betrachtet werden und die Kleinen können sich an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel trotzdem erst mal einfach kennen lernen. Grüsse B.Neumann

von Birgit Neumann am 28.04.2010



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