Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Reihenfolge Breieinführung und selber kochen?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Reihenfolge Breieinführung und selber kochen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Ich hab zwar noch Zeit aber schlau machen schad ja nix und ich bin auch etwas verwirrt. Mein Kurzer ist allergiegefährdet durch beide Eltern und wird noch gestillt. Hab vor ein paar Tagen das erste Mal ein bisschen Banane gegeben da er mir bald aus der Wippe hüpft wenn er mich was futtern sieht. Jetzt soll man ja mit Gemüse Fleisch starten. Dann Milch Getreide Brei dann Getreide Obst. Nun zur Frage was spicht dagegen den Getreide Obst Brei eher zu geben'???? Ich mein Milchbrei ist doch quatsch bei Stillkindern und nur Getreide mit Wasser ist doch auch nicht so das wahre oder? Muss ich die Banane wider absetzen ehe ich Gemüse nehme damit´s nicht zuviel wird??? Ausserdem will ich nicht mit Karotten starten ist für das erste Glaserl besser oder selber kochen?? Finde nämlich keinen Hersteller der irgendetwas ausser Möhre oder Pastinake pur anbietet. Also Kürbis pur Zucchini pur, Blumenkohl,Broccoli etc. Wäre da für Tipps dankbar Gruß Adisa


Birgit Neumann

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Hallo Adisa theoretisch kannst du mit einem Getreide-Obstbrei starten. Es wurde allerdings schon häufiger beobachtet, dass Babies, die zuerst Obst (also süß) bekommen, den herzhaften Gemüsebrei dann weniger akzeptieren. Möhren haben sich bewährt, weil sie einen leicht süßlichen Geschmack haben, den Babys prinzipielle favorisieren. Die Möhren lässt sich dann ganz gut mit Kartoffeln ergänzen und damit weiter in eine herzhafte Geschmacksrichtung gerückt. Ähnlich kannst du mit einer Mischung aus Apfelmus und Möhrenmus verfahren, um einen Obstbrei in einen Gemüsebrei zu verwandeln und gleichzeitig im Sinne deines Babies handeln. Um einen "Milchbrei" fürs Stillbaby zuzubereiten, könntest du den Brei, der auf der Basis von wasser zubereitet wurde, mit Reisdrink (Reformhaus) verfeinern. Danach stillen. Statt Möhren eignen sich zu Anfang auch andere Gemüsesorten wir Zucchini, Brokkoliröschen, Pastinake oder Kürbis. Manche beginnen mit Kartoffel Bbzw Süßkartoffelbrei, den sie selber herstellen. Selberkochen ist eine gute Sache. Aber auch Gläschen sind wunderbar. ich rate dir für den Anfang zum klassischen Frühkarottenbrei. Am besten beginnst du mit einem Gläschen und wenn alles gut klappt, dann kannst du mit dem Selberkochen beginnen. Entweder du mischst Gläschenmöhren mit selbstgekochtem Möhrenbrei oder du mischst Kartoffel unter. Oder wahlweise eine weitere Gemüsesorte wie Zucchini. Selberkochen ist gut, aber nicht unbedingt das Beste in den ersten Lebensmonaten. Es gibt tatsächlich keine hundertprozentigen Gründe, die für Selberkochen sprechen. Es gibt Für und Wider. Geschmacklich überwiegt das Selbstgekochte allemal! Und hieran soll das Baby langfristig gewöhnt werden. Ich persönlich finde deshalb eine Mischform ganz passabel. Gläschen und Selbergekochtes. Die Schadstoffkontrolle ist bei den Gläschen einfach besser. Auch beim Biogemüse hast du keine Analysenwerte. Und dass es unbedingt Bioprodukte sein müssen- das ist klar. Mischform bedeutet auch, dass du ruhig mit der klassischen Frühkarotte aus dem Gläschen beginnen kannst. Da der Frühkarottenbrei aus dem Gläschen in der Regel den Babies schmeckt, weisst du auch dass das Ablehnen der Beikost nicht unbedingt mit deinen Kochkünsten zusammnhängt. Babies haben sehr sensible Geschmacksnerven und schmecken Nuancen die Erwachsene oft gar nicht mehr wahrnehmen. Besonders "bitter" kann beim Möhrenrei zur Ablehnung des Selbstgekochten führen. Viele Mamas beklagen dass ihre Babies das Selbergekochte nicht essen mögen. Gründe können sein: Unsicherheit der Mutter Konsistenz (nicht fein genug?) Geschmack (Babies schmecken sehr intensiv). Geschmackliche Abweichung in den Sinneseindruck "bitter" können dazu führen, dass das Essen abgelehnt wird. Andere Darbietung der Kost (Teller statt Gläschen?) Schadstoffbelastung eine wunderbare Informationsbroschüre mit Rezeptteil bekommst du kostengünstig vom Forschungsinstitut für Kinderernährung. Zu bestellen unter www.fke-do.de Lies auch mal unbedingt im Forum unter dem Stichwort "Selbstkochregeln", "Selberkochen". Gläschenkost und Selberkochen ist wunderbar. Kartoffel pur allerdings lässt sich leider nicht einfrieren. Sie ist in einer Breimischung, die zum Tiefkühlen gekocht wird, besser aufgehoben. Gemüse und Kartoffel garen, pürieren, tiefkühlen. Willst du für dein Baby selbst kochen, musst du 100% überzeugt sein, von deinem Vorhaben. Ich beschreibe dir hier ganz allgemein die wichtigsten Vorraussetzungen, die dich nicht abschrecken sollen. Wer für ein Baby selber kochen möchte, muss gewisse Regeln einhalten. Das Essen muss schadstoffarm sein, wenigst Nitrat enthalten, hygienisch einwandfrei sein und es muss schonend zubereitet werden, um die Vitamine zu erhalten. Auch die Konsistenz muss relativ flüssig sein. Ab dem 8. Monat ist das nicht mehr gar so wichtig. Gut einfrieren läss sich der Brei in gut gereinigten Babygläschen. Behältnis heiss auspülen und den Brei heiss hineinfüllen, schnell abkühlen, verpacken und ab in den Tiefkühler. Auch (frische) Tiefkühlbeutel sind geeignet. Beim Kochen und Tiefgefrieren von größeren Mengen ist das Verschliessen mit einer Vakkumpumpe sehr hilfreich. Vielleicht kannst du das von jemandem leihen. Trotz aller negativer Aspekte, finde ich, dass Selbstgekochtes fürs Baby einen wichtigen Stellenwert in der Kostpalette einnehmen sollte. Wenn du alle Punkte einhalten kannst, dann kannst du selber kochen. Schonend kochen, kannst du auch im Dampfdrucktopf. Hier noch mal die wichtigsten Regeln zum Selberkochen 1.Die Gerätschaften müssen peinlichst sauber sein. Alles vorher auskochen, damit keine Keime ins Essen gelangen. Ab dem 10. Lm etwa kann das gelockert werden. 2.Die Zutaten müssen einwandfrei sein. Möglichst sehr frisch am Markt (und natürlich beste Qualität (kbA)) kaufen. Ware sofort und schonend verarbeiten, d.h. garen und pürieren. Sofort hygienisch rein verpacken und schnellstmöglich lichtgeschützt abkühlen und dann tiefgefrieren. Auch das Wasser muss zur Bereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein. Entweder Leitungswasser oder extra Wasser kaufen, das zur Bereitung für Säuglingsnahrung geeignet ist. Das steht so auf der Flasche. Wasser immer abkochen -auch das Flaschenwasser. 3.Die Konsistenz der Nahrung ist für dein Kind auch sehr wichtig, damit es die erste Breikost akzeptiert. Der Brei muss fein genug sein. Das ist der schwierigste Part beim Selberkochen der ersten Beikost. Evtl den Brei noch durch ein Passiersieb streichen. Das bedeutet jedoch möglicherweise Nährstoffverluste. Ausserdem musst du evtl Wasser zugeben, damit der Brei flüssig wird, was wiederum zu Lasten des Geschmacks gehen kann. Zu Anfang benötigst du schlicht Gemüse wie Möhren, Pastinaken, Zucchini oder Brokkoliröschen, das du wäscht, gegebenenfalls schälst. Zubereiten (dünsten oder dämpfen) mit wenig Wasser. Pürieren. Notfalls noch abgekochtes säuglingsgeeignetes Wasser zum Pürieren extra beimischen. Wichtig ist, dass du den Brei sehr sehr fein pürierst. Am besten kaufst du ein Gläschen Möhrenbrei und testest es hinsichtlich Geschmack und vor allen Dingen auf Beschaffenheit (Konsistenz) des Breies. Ins aufgetaute Essen gibst du vor dem Servieren jedesmal ca 1 EL Öl (bei 190g Brei) hinzu. Ich empfehle dir auch den Kauf des Buches "Kochen für Babys" von Dagmar von Cramm aus dem GU-Verlag. Beachte vor allen Dingen das Kapitel "Risiken". Es ist leider erst im hinteren Teil des Buches. Am besten testest du einzelne Breirezepte aus. Es werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt, durch den Gebrauch verschiedener Gerätschaften. Das Öl kommt, wie bei den Gläschen, erst vor dem Verzehr hinzu. I.d.R. ein EL pro Portion on 190g. Im Kühlschrank hält sich der Brei trotzdem nur 1 Tag. Es besteht sonst ein zu hoher Nährstoffverlust. Und niemals angebrochene (also bereits angegessene) Breireste wieder verwenden. Reste für den Rest der Familie verarbeiten. Auftauen: Portion (Gläschen) direkt aus dem Tiefkühler ins Wasserbad geben. Grundrezept für den Mittagsbrei: 90g Gemüse 40g Kartoffeln 20-30g Fleisch 8g Öl Immer etwa halb soviel Kartoffeln wie Gemüse verwenden. Also dann viel Spass Gruss Birgit


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Ach ja er ist 6 3/4 Monate alt


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Danke schön für die ausführliche Antwort. Dann bin ich mal gespannt was mein Sohn für Vorlieben entwickelt. Glas oder selbstgekochtes. Werde mit Glas starten und danach darin einfrieren. Schönen Tag noch Adisa


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