Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Milch nach dem 1. Geburtstag

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Frage: Milch nach dem 1. Geburtstag

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Hallo, unser Sohn Ben ist nun ein Jahr, wurde bis vor 8 Wochen noch morgens und abends gestillt und bekam danach die Flasche mit Milchpulver 1. Nun gebe ich ihm seit gestern H-Milch 3,5 %, und die (wirklich) "liebe Oma" meinte, das waere zu schwer verdaulich; 1,5 % waere besser. Nun bin unsicher, auch ob lieber Frischmilch oder ob H-Milch o.k. ist? Wie viel Milch pro Tag benoetigt Ben? Er isst schon fast alles vom Tisch mit (verweigert Glaeschen oder Brei), auch mal Joghurt, Kaese, Quark....Und er ist kein Leichtgewicht, da er aber anfaengt zu laufen, mache ich mir darueber keine Sorgen. Habe schon ueberall gegoogelt, aber selbst beim Fke bin ich nicht fuendig geworden. Danke im voraus und noch ein schoenes Wochenende. Michaela mit Ben.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Michaela Du kannst Vollmilch geben oder fettarme Milch. Nur die 0,3% Milch sollte nicht gegeben werden. Denn hier ist der Eiweissanteil höher. Fettarme Milch sollte, nach den Empfehlungen des Forschungsinstitutes für Kinderernährung, dann gegeben werden, wenn das Kind entweder sehr viel Milch trinkt oder Übergewicht in der Familie ein größeres Thema sei. Das dadurch eingesparte Fett könne durch andere Fette/Öle ersetzt werden und so an anderer Stelle dem Essen zugegeben werden. Die Empfehlung für fettarme Milch begründet das FKE auch damit, dass sich die Kinder so von klein auf an Geschmack und Sättigungseffekt von der leichteren Sorte gewöhnen. Und noch ein kleine Infos am Rande: Warum Vollmilch bei manchen Kindern trotzdem sinnvoll sein kann: Empfehlungen sollte man auch auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen. Bsp: Meine beiden Kinder (5 und 9) trinken Vollmilch (Kakao) zum Frühstück. Meine Große will morgens partout nichts essen. Wenn sie den Kakao mit fettarmer Milch trinkt, hat sie recht schnell wieder Hunger, bzw will dann mehr als eine Tasse. Sie zählt aber auch eher zu den Kindern, die man bitten muss, etwas zu essen :-) und Essen als eher lästig empfinden. Deswegen ists eher gut, dass sie die etwas kalorienreichere Milch bekommt. Sie sättigt besser. Gerade weil sie in der Schule ja bis zur Frühstückspause durchhalten muss. (Jegliche Versuche andere Speisen am Morgen in sie hineinzubekommen, sind zu meinem Leidwesen, bisher gescheitert. Bei anderen Kindern kann es genau umgekehrt sein und dann wäre fettarme Milch evtl besser. Ob H-Milch oder Frischmilch kommt jetzt auch wieder drauf an, was ihr üblicherweise verwendet. Durch das Verfahren der Ultrahocherhitzung wird die H-Milch leichter verdaulich, was besonders für Kleinkinder gut ist. Viele bemängeln jedoch den schlechteren Geschmack. Nach dem ersten Öffnen verdirbt sie jedoch genauso schnell wie Frischmilch. I.d.R. binnen drei Tagen. Nur merkt man es ihr nicht an. So und meist sind jetzt im Handel jetzt fast nur noch die sog. "länger frischen" Milchpackungen (ESL- Milch). Bei dieser Methode ist eine Handhabe wie bei der H-Milch anzuraten. H-Milch ist nicht so sehr viel minderwertiger als Frischmilch. Sie wird ultrahocherhitzt, was einige Vitaminchen mehr zerstört. Aber sie wird dadurch widerum besser verdaulich. Und ihr Geschmack ändert sich. Ungesund wird H-Milch dann, wenn sie verdorben ist. Weil die H-Milch aber weder übel riecht, noch dickflüssig wird, merkt man es ihr kaum an, dass sie schon verdorben ist. Deshalb die geöffnete Packung im Kühlschrank aufbewahren und nach ca drei Tagen entsorgen. Sie verkeimt auch schneller als Frischmilch, weil durch das Ultrahocherhitzen auch die "guten" Keime abgetötet wurden. Somit haben "schlechte" Keime, die nach dem Öffnen in die Milch übergehen, ein leichteres Spiel. Sicher können in diese ernährungsphysiologische Bewertung noch weitere Faktoren mithineinspielen, sodass man zu dem Ergebnis kommen könnte sie sei doch schlechter sei. Oft werden nämlich auch ideologische Denkansätze mit ins Spiel gebracht - so geschieht es zum Beispiel in der Tabelle nach Kollath (Vollwerternährung), nach der verarbeitete LM schlechter abschneiden als unverarbeitete LM. Je stärker bearbeitet, d.h. verändert die LM seien, desto "schlechter" seien sie. Die Tabelle weist allerdings auch Ungereimtheiten auf. Auch nach der anthroposophisch orientieretn Ernährungsweise gilt H-Milch als ungesund. Und sicher stehen auch noch einige Studien aus. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung gelten beide Sorten, bei sachgerechter Handhabung, als gut. Um den Bedürfnissen des kindlichen Organismus (Nährstoffzusammensetzung) nach dem 1. Geburtstag mit einer Spezialkindermilch zu entsprechen, wurden schon spezielle Kindermilchen entwickelt: bspw die Milupino Kindermilch. http://www.milupino.e/de/site/milupino_produkte/kindermilch/Kinder-Milch.php Ganz besonders wichtig ist aber auch: Die Geschmacksprägung. Haben sich Gewohnheiten allzu sehr manifestiert, ist eine Umstellung schwieriger. Empfehlenswert ist es, den Kindern möglichst viele Speisen als Basics (Lebensmitel pur) schmackhaft zu machen. Statt Trinkmiclh geht auch Joghurt oder Käse Noch eine Möglichkeit: Kuhmilch mit Wasser verdünnen: Ein zweiter neuer Aspekt in Sachen Kuhmilch bei Babys und Kleinkindern sei nach neueren Untersuchungen die Tatsache, dass zuviel (!!!!) Kuhmilchproteine in einem Zusammenhang mit einer späteren höheren Gewichtsentwicklung stehen könnten. Weil Babys aus Fläschchen mehr trinken als aus Tassen, solle Kuhmilch deshalb auch besser in Tassen gegeben werden. Oder alternativ die Kuhmilch vorerst noch mit Wasser verdünnen. Ca 300ml Milch und Milchprodukte wären täglich angemessen. Es sollten einfach auch alle Lebensmittelgruppen im Wochenspeiseplan in ausreichenden Mengen vertreten sein. Hier kannst du dich dazu mal informieren: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Grüsse B.Neumann


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