Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Keine Lust mehr auf Brei

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Frage: Keine Lust mehr auf Brei

Jonagold

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Hallo, erstmal Kompliment für dieses Forum und Ihre ausführlichen Ratschläge. Mein Sohn ist 10 Monate alt und bekommt bisher folgendes an Nahrung: Frühmorgens gegen 5/6 Uhr: 220 ml Pre-Milch Morgens gegen 8:30: Butterbrot in Stückchen geschnitten, etwas Obst, danach etwas Pre-Milch, bis er satt ist Mittags gegen 12:30: 220 g Gemüsebrei, mal mit Fleisch, mal pur, mal mit Fisch Nachmittags gegen 16 Uhr: Obst-Getreidebrei Abends gegen 18:30 Uhr: Milch- Getreidebrei (wir führen grade die Vollmilch ein) Erste Frage: Ist der Plan so ok? Wie lange sind Fläschchen noch ok? Mein Hauptproblem ist Folgendes: Mein Sohn verschmäht seit 4 Tagen seinen Mittagsbrei. Ich hab ihm also heute Kartoffeln und Möhren in Stücken angeboten, die er dann mit den Fingern essen wollte ( dauert dementsprechend lange, so ein Mittagessen:-)) oder ich durfte es ihm mit einer großen Gabel füttern. Schwierig wird es mit dem Fleisch, was er bisher püriert im Brei gegessen hat und nun einzeln wieder ausspuckt. Manchmal isst er insgesamt so wenig, dass ich ihm noch ein Fläschchen anbiete, dass er dann auch leer trinkt. Ist das ok, oder soll ich darauf verzichten? Ich habe die Sorge, dass mir für mittags keine Gerichte mehr einfallen, soll ich die Breizutaten einfach immer in Stücken anbieten oder auf ganz andere Gerichte, die man mit den Händen essen kann, umschwenken? Freu mich auf eine Antwort! Liebe Grüße Eva.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Eva freut mich, dass dir das Forum gefällt. Dein Plan klingt doch super. Wenn dein Baby und du damit zufrieden bist, passt alles perfekt, Fläschchen sind solange okay, wie dein Baby und du es akzeptieren. Mit etwa Beginn des 2. Lj sind viele Babys theoretisch bereit, um auch aus Tassen und anderen Trinkgefäßen zu trinken. Doch nur wenige entbehren ihr geliebtes Fläschchen. Gut wäre, wenn statt des Nuckels ein anderer Trinkaufsatz draufkommt. Doch auch ein nicht entbehrbarer Nuckel muss sein, wenn dein Baby darauf partout nicht verzichten will. Bei manchen ist das Nuckelbedürfnis ausgeprägter und kann bei der Milchflasche, einmal -bis zwei mal am Tag durchaus noch beibehalten werden. Das Trinken aus Bechern darf trotzdem weiterhin fleissig geübt werden und Dauernuckeln (auch beim Wasserfläschchen) vermieden werden. Premilch kannst du also ruhig weitrhin aus dem Fläschchen geben. Kuhmilch, die bald die Premilch ablöst, sollte zwar aus Tassen angeboten werden - das hat aber nur die Begründung darin, dass Kuhmilch nicht in zu großer Menge getrunken werden soll und bei der Flasche schnell mehr getrunken und gefordert werden könnte, als gemeinhin empfohlen. Die Empfehlung liegt bei etwa 300 ml Milch und Milchprodukte am Tag, für 1-jährige. Ja, und viele Baby wollen mit etwa 10 Lm keinen Brei mehr haben. Die Lösung sind greifbare weiche Stückchen, womit auch ihr schon Erfolge verzeichnen könnt. Keine Angst auch vor dem möglichen "zu wenig", denn schon mit etwa 10Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich häufig jetzt schon in verringertem Appetit, wie auch viele Eltern berichten. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Spätestens, wenn sie laufen und rennen können :-) Häufig auch schubweise (Wachstumsschub). Das äußert sich in vorübergehenden Fressphasen. Unternehmt deshalb viel draussen, lass dein Kind laufen, geht auf den Spielplatz, so kann sich Appetit entwickeln. In diesem Alter ist Essen zum Zweck der Ernährung eher eine Nebensache. Essen ist vielmehr ein Erlebnis. Essen will erkundet werden, vieles wird gar nicht gegessen, wobei manches begeistert mit einem "mehr" eingefordert wird Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Die Familienkost, die ab dem 10. Lm allmählich immer üppiger werden darf, kannst du spielerisch und gelassen angehen. Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz gemächlich gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Kind die nötige Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren. Es gibt kaum noch Verbote. Manches erschliesst sich der Logik wie Verzicht auf Alkohol oder Kaffee. Manches ist Typsache und Empfehlungen kann man nicht pauschal aussprechen - etwa bei Chili und Knoblauch. Wer schon durch Fruchtwasser und Muttermilch darauf "geeicht" ist, verträgt das meist problemlos. Empfindliche Babys haben damit eher ihre Schwierigkeiten. Wenn du bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind erst mal nur wenig davon und nicht täglich. Fertiggerichte sind häufig sehr würzig und deshalb nicht optimal. Beim Selberkochen kannst du einfach etwas weniger salzen, dann passt das. Das Essen sollte im 2.Lj nicht übertrieben salzarm sein - aber auch nicht zu salzig. In reichlich Fett gebratene Speisen sind etwas schwerer verdaulich, weshalb sie für die Kleinsten abends weniger gut bekömmlich sind. Besonders Fleisch sollte deshalb schonend gebraten werden. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Morgens startet ihr mit einem leckeren Frühstück. Butterbrotstückchen sind für den Anfang sehr gut geeignet. Deine Kleine hat damit schon erste Versuche erfolgreich gemeistert. Mundgerecht geschnittene Stückchen fordern auf, selbst zu essen, was auch für die motorischen Fähigkeiten eine gute Übung ist. Was frühstückt ihr gewöhnlich? Brot ist super, aber auch andere Speisen sind gut. Müsli, wenn gewünscht oder Obstsorten wie Banane, auch ergänzend zu Brot und Co. Biete vermehrt gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Hieraus bildet sich eine gute Basis. Werden Kartoffeln gemocht, ist der Schritt zum Knödel leichter. Wenn Nudeln gegessen werden, können bald auch Tortellini, gefüllte Nudeln, folgen. Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Neben typischen kindgerechten Familiengerichten wäre es gut, wenn die Vielfalt sich um so mehr im Angebot ausbreitet. Die Grundernährung kann und darf (und soll) vorwiegend noch mit Grundnahrungsmitteln in einer einfachen Zubereitungsform erfolgen. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen... Also dann Grüße B.Neumann


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