Guten Tag,
Mein Sohn ist fast 10 Monate alt, und ich habe eine Frage wegen Gemüse, Obst und Quark.
Bis jetzt habe ich als Gemüse in der Gemüsebrei nur Kartoffel, Karotten, Kürbis, Zucinni und Pastinake probiert. Was noch darf er ab jetzt? Zucinni mit oder ohne Kerne?
Und was für Obst noch darf er ab jetzt essen?
Und wieviel Quark pro Tag? Wären 100 mg zu viel oder zu wenig?
Vielen Dank im voraus!
A
Mitglied inaktiv - 17.05.2009, 21:07
Antwort auf:
Gemüse, Obst und Quark
Hallo Piiisu
lass das mit dem Quark noch mal sein. Er enthält zuviel Eiweiss und ist deswegen weniger gut geeignet. Auch Joghurt wäre noch nicht so gut. Die Empfehlung hierzulande lautet, dass gesäuerte Milchprodukte erst nach dem 1. Geb. regelmäßig in größeren Mengen gegeben werden sollten.
Quarktöfchen und Co im Gläschen (für Babies) sind im Nährwert so optimiert dass diese schon Babies essen können. Sie sind im Speiseplan, wie ihn das FKE empfiehlt, jedoch nicht explizit vorgesehen.
Du kannst jetzt gut mit der Familienkost loslegen.
Brot wäre ein Anfang. Viele Babys signalisieren in diesem Alter soweiso, dass sie auch etwas festeres zum Beissen haben möchten.
Einfaches Mischbrot, ein Vollkornbrot aus feinvermahlenem Mehl, ein selbergebackenes Brot, ein Kartoffelbrot etcetc sind für den Anfang gut geeignet.
Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden.
Die Kleinen können das selber essen.
Auch geeignet als Brotbelag sind sonst bei nicht hypoallergen ernährten Babys: Avocado, Frischkäse, Leberwurst dünn aufgetragen, vegetarischer milder Aufstrich Primabella von Tartex), milder Käse (Edamer)
Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel erstmal kennenlernen.
Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller.
Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vam Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern.
Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet.
Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren.
Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter.
Kinder müssen viele Dinge erst noch kennenlernen. Den Geschmack von Brot, die Konsistenz von Brot, verschiedene Brotsorten. Der Belag, die Nähstoffdichte der Speisen. Sie orientieren sich in Essensangelegenheiten besonders am Papa, was anhand einer Studie herausgefunden wurde.
Kinder wollen ihr Essen gerne untersuchen. Auch wenn dein Kind das Brötchen zerlegt und vermatscht, leistest du einen wichtigen Beitrag, wenn du das nich verurteilst. Dioese Phase geht vorbei. Das Essen mit den Fingern sollte erlaubt sein. Denn Kinder wollen ihr Essen auch BE-Greifen. Bringe deinem Kind zaghaft bei, wie sie mit Besteck essen kann. Am Anfang führst du ihre Hand noch mit. Auch das macht Spass. Du kannst Speisen anpassen, stückigere Kost anbieten, und das Spiel ins Essen integrieren. Das heisst, dass die Zutaten bspw als Bild auf den Teller gelegt werden. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden.
Auch das Auge isst mit. Sind die Teller schön angerichtet, übersichtlich gehalten, mit kleinen Portionen, dann animiert das meistens eher zum Essen. Statt einem Berg grüner Erbsen lieber mal nur Erbsen als Deko auf den Teller tun. Wenn es dem Kind schmeckt, kann nachgelegt werden.
Insgesamt könnt ihr die Breie durch normale Lebensmittel ersetzen. Statt Instantbrei kannst du Haferflocken oder Cornflakes (ohne Zuckerzusatz) geben, auch zusätzlich.
Grüsse
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 19.05.2009