Frage: Erstes Kochen

Guten Tag, ich möchte für meine kleine gleich von Anfang an selbst kochen! Da mein Großer mit den Gläschen sich so an den dummen Geschmack gewöhnt hatte und wir Schwierigkeiten hatten das er dann das normale Essen akzeptiert hat! So jetzt will ich das wie gesagt nicht mehr mit den Gläschen, habe aber letztens gelesen, dass man sich entscheiden soll zwischen BIO Produkten zum selber kochen oder doch Gläschen! Weil angeblich die "normalen Gemüse und Obstangebote" so vergiftet sind, dass man dann noch lieber die kontrollierten z. B. Hipp Gläschen geben soll! Was sagen Sie dazu? Ich kaufe sonst für uns immer normal ein, hin und wieder mal Bio Karotten! Ich will ja durch selber kochen, keine schlechter Qualität herstellen, als Gläschen wären!?????!!! Vielen DANK

von Ela19 am 23.02.2012, 15:51



Antwort auf: Erstes Kochen

Hallo Ela19 Es ist momentan ein großer Trend, weil viele Mamas ihre Babys gerne bekochen möchten, um sie schon von klein auf an den Geschmack von selbst gekochten Speisen zu gewöhnen. Ob es sinnvoll ist, von Beginn an Selbst zu kochen, um langfristig gesündere Essvorlieben beim Nachwuchs zu fördern, lässt sich nicht sagen. Die Geschmacksbildung dauert mehrere Jahre. Es ist viel mehr der Umgang mit dem Thema Essen, der sich in vielen Bereichen auswirkt. Besonders die Phase der Familienkost ist wichtiger Bestandteil. Und nicht zu vergessen, jedes Kind ist anders. Koche ruhig für deine Kleine, wenn es dir Freude bereitet. Denn auch solche Emotionen schwingen mit und fördern die Bereitschaft zu essen. Vielleicht lässt sich dein Sohn dadurch sogar umstimmen und findet künftig auch Gefallen an vielen neuen Speisen. Bioware ist fürs Baby trotzdem ein MUSS! Babies und Kleinkinder sind sehr empfindlich. Babies sollten unbedingt schadstoffarm ernährt werden. Ab dem Kleinkindalter sollte möglichst auch eine Kost angeboten werden, die möglichst wenig belastet ist. ie negativen Konsequenzen einer schadstoffreicheren Kost machen sich nicht sofort bemerkbar. Es treten Schädigungen oft erst nach Jahren auf. Der kindliche, wachsende Organismus baut Unweltgifte vermehrt ins Körpergewebe ein. Blei wird bei Kindern 5 mal mehr resorbiert als bei Erwachsenen. Der kindliche Organismus reagiert auch sensibler auf Umweltgifte. Das kann sich bspw durch Hautirritationen bemerkbar machen. Selberkochen ist für die Geschmacksbildung gut, da man aber keine Kontrolle hinsichtlich Nitrat u.a. kritischen Stoffen hat - Babys unter 6 M zudem noch sehr empfindlich sind, ist es besser frühestens nach dem 6. Lm mit dem Selberkochen zu beginnen. Ist dein Baby schon so alt? Mach kein Dogma aus dem Thema. Es gibt für beide Versionen Pro und Contra. Du kannst einen weiteren Breitypus (GOB, MB) selber zubereiten und leistest dabei immer noch einen wichtigen Beitrag für die Geschmacksbildung-und erkennung, sprich Prägung. Aber auch dann musst du keine Wahl zwischen "Entweder/Oder" treffen, sondern bist mit der "Sowohl als auch" Methode auf einem guten Pfad. Beginne ruhig mit Gläschen- so bist du auf der sichereren Seite. Auch die Konsistenz ist stimmig und je besser das Löffeln klappt, ihr beide routinierter werdet - desto mehr kannst du experimentieren und schliesslich zu Selbstgekochtem wechseln. Babynahrung (Produkte zur Ernährung von Säuglingen) unterliegt der Diätverordnung und hat damit verbindliche Grenzwerte, betreffs Schadstoffe (Höchstmengen an Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Vorratsschutzmitteln). Sie sind schadstoffarm (weniger Nitrat z.B., evtl weniger Pestizidrückstände). Sie werden ständig kontrolliert um diese Grenzwerte nicht zu überschreiten. In der Diätverordnung ist auch die Kontrolle der mikrobiologischen Beschaffenheit von Säuglingsnahrungen und die Kennzeichnung von Zusatzstoffen vorgeschrieben. Seit 1. April 1999 müssen laut den EU-Richtlinien in allen Säuglingsnahrungen eine bestimmte Menge an Vitaminen und Mineralstoffen enthalten sein. Bei den einzelnen Marken gibt es Unterschiede. Zwar unterliegen alle Babyprodukte strengen Richtlinien, nämlich der Diätverordnung (EU-weit, siehe oben), die bestimmte Grenzwerte für bestimmte Stoffe vorgibt etc, dennoch haben die einzelnen Hersteller einen Spielraum innerhalb der Vorgaben, den sie unterschiedlich nutzen. Hipp hat die (firmeninternen)strengsten Vorschriften und Auflagen, gefolgt von Alete. Manche Firmen mischen z.b. Zucker in die Obstbreimischungen oder haben einen geringeren Fleischanteil, wobei dafür Eisen als Zusatz beigemengt wird. Andere Produkte haben einen Extrazusatz Vitamin C usw. Auch ist ein bestimmter Vitamin B1-Gehalt für Getreideerzeugnissen (für Babys) vorgeschrieben, wobei auch Baby-Bioprodukte bzw Vollkornprodukte entsprechend angereichert werden müssen. Nur so dürfen sie als Babykost ausgewiesen werden. Überlege dir, worauf du dein besonderes Augenmerk legst und kaufe entsprechend ein. Gehe den Weg, der am besten zu dir passt, das verspricht dir den besten Erfolg. "Sowohl als auch" bedeutet: Du kannst bspw ab dem 8.Lm rohes Obst in den Getreide-Obstbrei mischen. Das erfordert kaum mehr Aufwand als ein Gläschen Obstbrei zu öffnen. Auch kannst du Gläschen mit einigen wenigen selbstgekochten Zutaten ergänzen und kannst dein Baby schon von klein auf an den Geschmack und die Konsistenz frischer LM gewöhnen. Bspw weichgekochte Gemüsestückchen, Kartoffelstückchen, Obststückchen etc. Gib ab dem 6.Lm ruhig mal weichgekochte (ohne Salz) Möhrchenstücke Kartoffeln, ab dem 8. Lm auch Nudeln, wechsle die Gemüsesorten in Anlehnung an das was ihr esst. Die beste Übung ist, wenn dein Kind, wenn es soweit ist, bei euch am Tisch dabei sitzt und ein paar Basics vom Tisch bekommt. Eine Schüssel weichgekochter kleiner Möhrensticks oder Stückchen zum Lutschen - das macht Essen mit allen Sinnen erfahrbar. Essen wird zum Erlebnis und formt eure Tischgemeinschaft, den Familienzusammenhalt. Ab dem 10. Lm schliesslich kannst du dein Kind fast komplett mitessen lassen. Bis dahin ist es aber noch eine Weile :-) Und lass dich nicht von anderen Müttern verunsichern, ich kenne die Diskussionen zum Thema Gläschen/Selberkochen sehr gut :-) Jede Mama hat auf ihre Weise recht mit den Argumenten, die sie ins Gespräch einbringt. Die absolut beste Methode gibt es nicht. Es gibt für beide Versionen Pro und Contra. Wichtig ist, dass du die Methode wählst, die 100% zu dir passt. Davon profitieren dein Baby und du am Meisten. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 23.02.2012



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