Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Beikost / Familienkost / Alternativen zum Brot

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

zur Vita

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: Beikost / Familienkost / Alternativen zum Brot

Mucki32

Beitrag melden

Hallo zusammen, Meine Tochter fast 9 Monate ist eine super Esserin und schon komplett auf Beikost umgestellt. Gerade fangen wir auch an sie langsam an Familienkost zu gewöhnen. Anbei ihr aktueller Essensplan: 6:30 2er Milch ca. 220ml 10:00 Uhr 2 Scheiben Dinkel-Weissbrot mit Magerine, Avocado oder Käse 13:00 Stückiger Brei oder unser Essen 16:00 Uhr Obst mit Getreide oder Obst mit Brot 18:00 Uhr 2 Scheiben Roggenbrot mit Belag, Gurke, Tomate, manchmal gedünstetes Gemüse zum Brot wie Brokkoli, Möhre, Kartoffel dazu Vollmilch ca. 100ml 19:00 2er Milch 150ml Nachts braucht sie nichts mehr. Ist dieser Plan ausgewogen genug? Was wären noch Alternativen zu den Brotmahlzeiten die auch satt machen? Obst mag sie am liebsten pur, ohne Getreide, besonders Banane und Manderine. Ist das Dinkelweissbrot OK, dass mag sie am liebsten, aber enthält ja Zucker? Ab wann kann ich mit würzigeren Gerichten starten, wie z.b. Wiener? Und eine letzte Frage: wie viel sollte sie zudem an Wasser oder Tee trinken - in Summer schafft sie täglich zu den Milchgetränken maximal 100ml, vielleicht 120. Entschuldigen sie die vielen Fragen :). Vielen Dank im voraus und viele Grüße!


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Beitrag melden

Hallo Mucki32 der Kohlenhydratgehalt/Zuckergehalt im Brot ist in Ordnung. Das Brot sollte allerdings möglichst nicht zu viel Salz enthalten. Deine Tochter isst bereits große Mengen Brot. Der Rest der Kost sollten darum am besten möglichst nur noch ganz wenig Salz enthalten. Wiener-Würstchen und Co sind aus diesem Grund im Babyalter noch völlig ungeeignet. Kleine Probiermengen eurer salzhaltigen Familienspeisen sind okay. Denn eure Tochter soll sich an eure Familienspeisen gewöhnen und das mitessen, was ihr Eltern esst. Jetzt ist die Phase, in der Babys neue Geschmäcker, Aromen, Konsistenzen kennen lernen können - ohne Zwang. Sie haben mit Milch und Brei eine Basis, die ihnen Nährstoffe und Kalorien liefert, was sie satt macht. Ihre Neugier und ihre angeborene Fähigkeit zum Imitieren veranlasst sie dazu, bei Tisch einfach mitzuessen. "Essen" ist anfangs oft nur eine Umschreibung für das imitierende Verhalten. Denn vieles nehmen sie zwar in den Mund aber spucken es wieder aus. Trotzdem ist alles genau richtig und gut. Speisen dürfen jetzt etwas Salz enthalten. Das Gros der Speisen, Speisen die das Babys in größeren Mengen sättigen sollen, sollten vorerst aber möglichst und weiterhin ohne Salz auskommen. Brei sollte weiterhin ungesalzen bleiben. Brot dagegen enthält Salz. Aber das ist bei einer Essmenge von ca 1 - 1,5 Scheiben (ab dem 10. Lm) am Tag durchaus okay. Beim Selberbacken kann man den Salzgehalt etwas reduzieren. Und auch bei der Familienkost ist für den Anfang noch angeraten, die Kost nicht zu übertrieben salzig zu kochen. Das hat auch etwas mit der Gewöhnung zu tun. Kinder lernen essen durch die Gewöhnung daran. Je stärker salzhaltig die Kost, desto mehr werden Kinder auch später an diesem Geschmack festhalten. Babys wiederum mögen den stark salzhaltigen Geschmack nicht so besonders, was wiederum dazu führt, dass Essmengen kleiner ausfallen könnten. Es ist auf jeden Fall gut, wenn du dein Baby an weniger intensiv salzig schmeckende Speisen gewöhnst. Für die Mittagsmahlzeit gilt: der GKF-Brei bleibt für dein Baby weiterhin wichtig - zumindest solange dein Baby diesen Brei weiterhin gut und gerne isst. Du kannst, darfst und solltest diesen Brei jetzt ergänzen und/oder den Brei auch anders zubereiten, was du bereits auch schon machst. die Zutaten separat dünsten und nicht fein pürieren, sondern nur zerdrücken = grobe Konsistenz = neues Mundgefühl. - die Zutaten einzeln dünsten und pürieren oder zerdrücken, dann aber nicht zu einem braunen Einheitsbrei vermischen, sondern einzeln und separat nebeneinander auf einem Teller anbieten. - zusätzlich zum Brei kannst du die Zutaten auch als Fingerfood anbieten - die Zutaten in kleinen Stückchen oder fingergroßen Sticks dünsten und als Fingerfood zum Knabbern auf den Teller legen. - zusätzlich zu den üblichen Breizutaten kannst du jetzt auch Familienkost und babygeeignetes Fingerfood anbieten. Du könntest dem Brei auch zusätzliche Stückchen zufügen: kleine Nudeln, Reis, Couscous oder Bulgur, gekochte rote Linsen o.a. Die angebotene Nahrung sollte noch weich genug sein, um im Mund gefahrenfrei zerkleinert werden zu können, um anschließend gut geschluckt werden zu können. Wenn die Nahrung noch nicht optimal geschluckt werden kann, wird sie wieder ausgespuckt. Das ist okay und langfristig gesehen trotzdem sehr positiv zu sehen. MIt 9 Monaten jetzt, kannst du das Speisenangebot immer weiter vergrößern und dein Kind auch immer häufiger das probireren lassen, was eure typische Kost darstellt. Du kannst die Speisen ganz klein schneiden, ggf weniger würzen oder mit Wasser verdünnen. Jetzt, ab dem 10.Lm, geht es auch schon um die Gewöhnung an eine größere Speisenvielfalt, um TIschkultur, und das Essen i.A., ums Entdecken, um neuen Geschmack und um Neugier, ums Kauen üben und vieles mehr. Seid eurem Kind dafür selbst ein gutes Vorbild und esst zusammen abwechslungsreich, lecker und gesund. Gestaltet eure Mahlzeiten erlebnisreich. Serviere vermehrt Nahrungsbasics wie bspw gekochte Kartoffeln, leicht gewürzte, in Butter geschwenkte Gemüsestücke, ungewürzte Frikadelle, Hack bwp auf Kartoffelbrei, weiche Fleischstücke (Gulasch), Huhn, etc. Obst, u.v.m. Lasst eure Tochter Begeisterung bei Tisch entwickeln. Gib ihm gegarte Gemüsestückchen, wie Möhren, die mit ihrem satten orange auf dem Teller leuchten. Denn essen ist mehr als nur Sattwerden. Vor allem im Alter deines Kindes wird noch kaum zwischen Spiel, Erlebnis und Mahlzeit unterschieden. Alles gehört irgendwie zusammen. Die Milchmenge passt. Biete zusätzlich nach den Mahlzeiten etwas (lauwarm temperiertes) Wasser zum Trinken an. Vermeide aber ein Dauernuckeln - für die Zahngesundheit. Je mehr feste Kost deine Tochter essen wird und je salzhaltiger diese Kost ist, desto mehr wird sie trinken. Grüße Birgit Neumann


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

hallo frau neumann, unsere kleine ist nun fast 11 monate alt. beikost haben wir bei ihr im alter von 6 monaten begonnen. bis vor kurzem hat sie den mittagsbrei, den nachmittagsbrei und den abendbrei sehr gut gegessen. frühs hat sie noch zwei milchflaschen bekommen und abends vor dem zubett gehen auch noch eine. ich habe dann vor zwei wochen ange ...

Hallo Frau Neumann, Ich bin ziemlich verunsichert bzgl. unseres Speiseplans für meinen Sohn. Er ist jetzt 9 1/2 Monate alt und und bekommt mittlerweile (fast) alle Mahlzeiten Brei. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles richtig mache. Zurzeit sieht es so bei uns so aus: 5:00 Uhr Pre-Milch (das morgendliche Stillen hat ihm leider n ...

Hallo! Erst mal vielen lieben Dank für deine Antworten neulich. Die haben mir sehr weitergeholfen. Trotzdem stehe ich jetzt wieder vor ein paar Fragen... Mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt und die Mittagsflasche (Flaschenkind) ist komplett ersetzt. Zum Essen trinkt er Wasser sehr gern. Nun wollte ich die nächste Mahlzeit ersetzen... 1. Kann ic ...

Sehr geehrte Frau Neumann, mein Sohn, 11 Monate alt, war bisher ein sehr guter Esser. Egal ob Morgen-, Mittags-, Nachmittags- oder Abendbrei, er hat alles gegessen was ich ihm serviert habe und hat so gut wie immer die ganze Portion aufgegessen. Ich habe Brei immer selbst auf Vorrat gekocht und dann in Portionen eingefroren. Ab und an habe ich i ...

Hallo! Mein Sohn wird nächste Woche 10 Monate alt. 6 Monate habe ich voll gestillt und dann, unter Berücksichtigung der Beikostreifezeichen, mit Brei begonnen. Es hat lange gedauert, bis er mehr als ein paar Löffelchen gegessen hat. Momentan sind wir bei ca 100g Kartoffel-Gemüse-Fleisch Brei mittags, nachmittags ca. 50g Obstbrei und abends 100g ...

Hallo, Unser kleiner ist 10,5 Monate alt Im Moment sieht der essenplan in etwa wie folgt aus (er bekommt Gläschen hat den selbstgemachte nun Brei nicht mehr gegessen :-( ) 8:00 zwischen 160 und 230ml pre Ca 9:30 bei bedarf Toast mit etwas Wurst alternativ ein quetschie je nachdem nach was ihm gerade ist Ca 12:00 220g hipp Gläschen Ca 15 ...

Liebe Frau Neumann, meine Tochter ist nun fast 9 Monate alt und zuletzt habe ich ihre letzte Stillmahlzeit (das Frühstück) durch Brei ersetzt. Hierfür habe ich eigentlich fast jeden Morgen eine Banane zerdrückt, mit einem halben Joghurtbecher und ca. 2 Esslöffeln feinen Vollkorn-Haferflocken vermischt. Meine Tochter hat dieses Frühstück auch gut ...

Guten Tag, erst vor kurzem zeigte unsere Tochter (13 Mon.) Interesse an unserem Essen und fester Nahrung generell. Ich fühlte mich irgendwie unbeholfen und habe daher bei der letzten Impfung den Kinderarzt etwas ausgefragt wie viel feste Nahrung denn eine Breimahlzeit ersetzen würde. Er sagte „so viel, bis sie satt ist“ und meinte, ich solle ein ...

Hallo Frau Frohn,   wir versuchen es bei unserer Tochter (10,5 Monate) gerade mit der Familienkost parallel zum Brei. Sie isst von den Familienmahlzeiten ab und an mit, jedoch noch wenig mit den eigenen Händen oder gar Brei selbst mit dem Löffel. Wir geben ihr kleine Stücke in den Mund, auch bei der Zwischenmahlzeit und das isst sie häufi ...

Sehr geehrte Frau Frohn, mein Sohn ist jetzt 9 1/2 Monate alt, und ich mache mir große Sorgen um seine Ernährung. Ich versuche alle möglichen Breie, seit er 6 Monate ist, aber er isst sehr wenig davon. Er möchte am liebsten gestillt werden.  Jetzt habe ich endlich kapiert, dass er lieber isst, wenn er die Sachen selbst in die Hand nehmen kan ...