Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Beikost ab 7.Monat

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Beikost ab 7.Monat

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Hallo Birgit, Vielleicht können sie mir ein paar Tips geben. Ich habe bereits mit der Beikost angefangen, ich koche selbst für meinen Sohn. Lars ist am 12.05.2006 geboren. Mittags bekommt er Kartoffel, Karotte und Rindfleisch. Abends einen Milchbrei von Alnatura. Ansonsten bekommt er noch Muttermilch nach Bedarf. Meine Fragen: - Welches Gemüse kann ich noch geben, wg. Blähungen??? - Welches Fleisch??? - Wieviel soll/kann ich pro Portion von was geben. - Ab wann empfehlen sie Kuhmilch und welche??? - Welche Zeiten sind sinnvoll für die Zwischenmahlzeiten??? Ich komm mir fast etwas blöd vor- Essen kann doch nicht so schwer sein-, aber ich habe mitlerweile den Eindruck, dass es einfacher ist "Gläschen zu füttern". Allerdings bin ich davon nicht wirklich überzeugt, und nicht alles was einfach ist "ißt" gut. Vielleicht können sie mir etwas Licht ins Dunkel bringen... Vielen Dank Alice Brauner & Familie


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Alice Selberkochen ist wunderbar. Nur eins vorweg: Willst du für dein Baby selbst kochen, musst du 100% überzeugt sein, von deinem Vorhaben. Da du den Brei bereits selber gekocht hast und es deinem Baby auch schmeckt kannst du so weitermachen. Besonders viel Abwechslung ist gar nicht nötig. Du kannst mal zucchini statt Möhren untermischen. Bzw Zucchini und Möhren zu jeweils 50% zum Rest dazugeben. Oder Pastinake. Oder mal Huhn statt Rindfleisch. Aber allzu üppig muss es noch nicht werden. Babies lieben die Monotonie. Experimentieren kannst du dann im Rahmen der Beikost. Da erweitert sich die Kostpalette enorm. als Breizutat kann Kuhmilch bei nicht allergiegfährdeten Babies schon im 7. Lm zum Einsatz kommen. Da Kuhmilch aber häufiger Allergien auslöst, gilt sie in der Beikost durchaus als umstritten. Manche Experten befürworten die Gabe von Kuhmilch als Breizutat, andere widerum raten auch hierbei von der Kuhmilch ab. Besteht bereits ein erhöhtes Allergierisiko beim Baby, sollte die Gabe von Kuhmilch vorerst (bis zu 1. Geb.) auf jeden Fall hintanstehen. Zwischenmahlzeiten gibt es als Stillmahlzeiten. Und wenn du magst, könntest du entweder morgens oder nachmittags einen milchfreien Getreide-Obstbrei geben. 20g Baby-Instant-Getreideflocken 90-100g Wasser (evtl mehr) 1oog Obst (milder Apfel oder Birne 5g (1 TL) Öl oder Butter oder Mandelmus Hier noch mal die wichtigsten Regeln zum Selberkochen 1.Die Gerätschaften müssen peinlichst sauber sein. Alles vorher auskochen, damit keine Keime ins Essen gelangen. Ab dem 10. Lm etwa kann das gelockert werden. 2.Die Zutaten müssen einwandfrei sein. Möglichst sehr frisch am Markt (und natürlich beste Qualität (kbA)) kaufen. Ware sofort und schonend verarbeiten, d.h. garen und pürieren. Sofort hygienisch rein verpacken und schnellstmöglich lichtgeschützt abkühlen und dann tiefgefrieren. Auch das Wasser muss zur Bereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein. Entweder Leitungswasser oder extra Wasser kaufen, das zur Bereitung für Säuglingsnahrung geeignet ist. Das steht so auf der Flasche. Wasser immer abkochen -auch das Flaschenwasser. 3.Die Konsistenz der Nahrung ist für dein Kind auch sehr wichtig, damit es die erste Breikost akzeptiert. Der Brei muss fein genug sein. Das ist der schwierigste Part beim Selberkochen der ersten Beikost. Evtl den Brei noch durch ein Passiersieb streichen. Das bedeutet jedoch möglicherweise Nährstoffverluste. Ausserdem musst du evtl Wasser zugeben, damit der Brei flüssig wird, was wiederum zu Lasten des Geschmacks gehen kann. Zu Anfang benötigst du schlicht Gemüse wie Möhren, Pastinaken, Zucchini oder Brokkoliröschen, das du wäscht, gegebenenfalls schälst. Zubereiten (dünsten oder dämpfen) mit wenig Wasser. Pürieren. Notfalls noch abgekochtes säuglingsgeeignetes Wasser zum Pürieren extra beimischen. Hervorragend pürieren lassen sich kleine Mengen mit dem Original ESGE-Zauberstab. Schneide das Gemüse in kleine Stückchen, so kann es leichter püriert werden. Wenn du weiterhin die Beikost selbst zubereiten möchtest, dann lohnt sich die Anschaffung desselben. Die Grundausstattung wie Pürierhaken und eine Schlagscheibe sind ausreichend. Auch ein Dampfgarer wäre evtl die Anschaffung wert. Wichtig ist, dass du den Brei sehr sehr fein pürierst. Am besten kaufst du ein Gläschen Möhrenbrei und testest es hinsichtlich Geschmack und vor allen Dingen auf Beschaffenheit (Konsistenz) des Breies. Ins aufgetaute Essen gibst du vor dem Servieren jedesmal ca 1 EL Öl hinzu. Ich empfehle dir auch den Kauf des Buches "Kochen für Babys" von Dagmar von Cramm aus dem GU-Verlag. Beachte vor allen Dingen das Kapitel "Risiken". Es ist leider erst im hinteren Teil des Buches. Sehr schön und mit Grundrezepten ausgestatt ist die Broschüre des FKE in Dortmund. Sie ist sehr kostengünstig und du kannst sie direkt dort bestellen. Die Adresse findest du unter: www.fke-do.de Am besten testest du einzelne Breirezepte aus. Es werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt, durch den Gebrauch verschiedener Gerätschaften. Das Öl kommt, wie bei den Gläschen, erst vor dem Verzehr hinzu. I.d.R. ein EL pro Portion. Im kühlschrank hält sich der Brei trotzdem nur 1 Tag. Es besteht sonst ein zu hoher Nährstoffverlust. Und niemals angebrochene (also bereits angegessene) Breireste wieder verwenden. Reste für den Rest der Familie verarbeiten. Auftauen: Portion (Gläschen) direkt aus dem Tiefkühler ins Wasserbad geben. Portion (Tüte) in die Essschale geben, evtl in der Mikrowelle auftauen. Vorsicht, kann an manchen Stellen sehr heiss werden. Portion (Tüte) vorsichtig in einem sauberen Töpfchen erwärmen. Bei Allergiegefahr gilt es, verschiedene LM erst sehr spät einzuführen. Namentlich: Zitrusfrüchte, Schweinefleisch, Hafer, Weizen, Kuhmilch(-produkte), Hühnereieiweiss, Kiwi, Erdbeeren, Nüsse, Fisch Dazu kannst du auch Frau Dr. Reibel noch detaillierter befragen. Viel Spass Gruss Birgit


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