Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Zangen- und Saugglockengeburt

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Zangen- und Saugglockengeburt

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Höfel, ich habe noch mal eine Frage bzgl. der Zangen- und Saugglockengeburt. Ich möchte nicht, dass während der Geburt meines Babys die Saugglocke / Zange eingesetzt wird, weil ich der Meinung bin, dass das Spätfolgen für das Kind haben wird. (Eine Nachbarin hat ihre 2 Kinder per Zangengeburt bekommen und beide sind nach einiger Zeit in ihrer geistigen Entwicklung zurückgeblieben). Kann ich das im KKH sagen und wird dann falls eine Zange / Saugglocke notwendig wäre ein KS gemacht? Ivonne6


Martina Höfel

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Liebe Ivonne, wenn wir davon ausgehen müßten, dass Zange oder Saugglocke den Kindern schaden, dann würden wir sie NICHT benutzen. Zange und Saugglocke werden in der allerletzten Phase der Geburt eingesetzt und zwar nur, wenn es wirklich sein muß. Die Zange umschließt zwar das Köpfchen, aber Sie arbeitet anders als eine Kneifzange. Eine Kneifzange geht mehr und mehr zu, nämlich je fester man drückt. Bei einer Geburtszange ist das System anders. Es nennt sich Divergenzzange. Heißt: wenn die Zange locker am Kopf anliegt, wird das Schloss arrettiert und wenn man nun drückt gehen die Zangenteile vorne 1-2 mm auseinander. Geben dem Kopf also nochmal Platz und drücken ihn nicht! In diesem geschützten "Zangenkäfig" kann dem Kopf nichts passieren! Bei der Saugglocke wird ein Vakuum aufgebaut, dadurch haftet die Glocke (Durchmesser 5 cm) am Kopf. Da unter der Haut die feste Schädeldecke ist, kann auch hier nichts passieren. Selbstverständlich setzt niemand die Glocke auf eine Fontanelle! Glocke und Zange werden erst im allerletzten Moment benutzt. Entweder weil das Kind ein Sauerstoffproblem hat oder die letzte Kurve nicht kriegt. Bis in solch einem Fall alle Vorbereitungen für einen Kaiserschnitt getroffen sind, ist das Kind längst da und Sie unversehrt (ohne große Bauchoperation!). Damit Sie die Angst vor Zange und Glocke verlieren, sollten Sie Sie sich in der Klinik einfach zeigen und erklären lassen! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielen Dank für Deine Antwort zum Schwangerschaftstee ! Nun kann ich dir vielleicht helfen. Meine Tochter wurde auch per Saugglocke geholt, weil nämlich ihre Herztöne stark abfielen. Sie ist jetzt 2 Jahre alt und in ihrer Entwicklung ist sie vielen Gleichaltrigen voraus. Damit hat das garnichts zu tun, lieber Glocke oder Zange als eine schlechte Sauerstoffversorgung unter der Geburt, was viel gefährlicher ist. Ein Kaiserschnitt ist für mich immer das letzte Mittel, wenn wirklich nichts mehr geht, z.B. Geburtsstillstand o.ä. Kaiserschnittkinder leiden übrigens viel häufiger als andere unter dem KISS-Syndrom, da sie ziemlich brutal aus dem kleinen Becken gerissen werden, in dem der Kopf ja zum Schluss ganz fest steckt. Beim Einsatz der Glocke wird das Kind nicht herausgerissen, sondern es wir unter einer Presswehe einfach nachgeholfen und mitgezogen, so war es jedenfalls bei mir. Liebe Grüsse, Andrea


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