Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Warum CTG?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Warum CTG?

Mitglied inaktiv

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Hallo, in der nächsten Woche soll ich mein erstes CTG erhalten (31.SSW). Jetzt hatte ich meiner FÄ schon die überzähligen Ultraschall "verboten", da ich überzeugt bin, dass man kein Babyfernsehen braucht. Und die Wirkung auf das Gehör wurde noch nicht ausreichend untersucht. Warum aber wird jetzt schon, bei einer absolut einfachen und Komplikationsfreien Schwangerschaft ein CTG in der 31.SSW gemacht? Was bringt das überhaupt? Ich habe keine Vorwehen, mir geht es ausgezeichnet, dem Bobbelsche wohl auch - es bewegt sich regelmäßig, es schlägt sogar nach dem Herztonmikrofon, das die FÄ das letzte Mal auf den Bauch gedrückt hatte. Also: Warum CTG?


Martina Höfel

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Liebe helkaruth, man geht davon aus, dass man mit dem CTG eine eingeschränkte Sauerstoffzufuhr des Feten rechtzeitig erkennt. Ein Beispiel: eine chronische Placentainsuffizienz führt im fortgeschrittenen Stadium zu CTG-Veränderungen. Daher ist das CTG in der SS besonders dann einzusetzen, wenn in der SS Befunde darauf hindeuten. Um solche Befunde (z.B. schlechtes CTG) zu haben, muß aber aber erstmal welche schreiben! Und da das Hören der Herztöne über 30 Minuten mit dem CTG einfacher ist als mit dem Hörrohr, nimmt man das CTG. Dass CTG ist in der frühen SS aber selten allein verwertbar. Die Erkennung einer Gefährdung des Kindes basiert heute auf dem kombinierten Einsatz von Sono, Doppler-Sono und CTG. Jetzt kommt bestimmt die Frage: Ja, kann dann die Hebamme/der Arzt ohne die ganze Technik? Ja, er/sie kann. Hörrohr oder Doptone zeigen auch die Veränderungen - und im Zusammenhang mit dem Wachstum des Bauches (Hände, Messung) wird die Hebamme weitere Schritte einleiten. Das CTG ist ein Hilfsmittel - mehr nicht! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, Sorry das ich vielelicht jetzt etwas forsch reagiere aber warum gehst du denn überhaupt zum Arzt wenn du das ja alles so überflüssig findest?? Also das CTG ist dafür gedacht, das man ab einer gewissen Zeit den Herzschlag des Kindes überprüft und die Kindsbewegungen. Sorry aber ich kann dich überhaupt nicht verstehen das du so reagierst.Ich bin immer froh wenn meine FÄ ultraschall macht, weil ich dann mein Kind sehen kann.


Mitglied inaktiv

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Hey, so forsch muss man nu auch nicht reagieren. Ich will ja einerseits wissen, ob sich alles normal entwickelt. Dafür gibt es verschiedene Untersuchungen, die ich wichtig finde! Da habe ich auch kein Problem mit. Außerdem habe auch ich Fragen und Sorgen, die mir meine private Umwelt nicht eindeutig beantworten kann. Also ist das alles kein Grund, alle Untersuchungen sein zu lassen. Aber mich interessiert die medizinische Notwendigkeit des CTG. Aber die Ultraschalluntersuchungen über die drei mal hinaus finde ich persönlich unnötig. Die habe ich auch abgelehnt. Jede Frau muss das selber entscheiden können, und das habe ich für mich getan. Ich brauche kein Babyfernsehen. Ich wollte auch nicht wissen, welches Geschlecht mein Kind hat. Das werde ich alles zur Geburt erfahren. Aber ich verurteile damit niemanden, der sich (fast(?)) jedes Mal das Kind zeigen lässt. Ist ja in Ordnung für Dich und andere. Nur für mich eben nicht. Das nächste Mal werde ich wahrscheinlich die Untersuchungen auch bei einer Hebamme machen lassen. Aber das wußte ich bei Beginn dieser Schwangerschaft noch nicht. Also bleibt die Frage offen: Was ist der medizinische Sinn des CTG bei einer gesunden Schwangeren?


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Beim CTG gehts es ja nunmal nicht um die gesunde Schangere, sondern einzig um die Kontrolle der Gesundheit deines Babys. Auch wenn es lebhaft strampelt ist ohne nicht klar, ob und wie die Kleinen bzw. ihre Herztöne z.B. auf Wehenaktivitäten reagieren, die in Deinem Stadium der SS ja durchaus vorhanden sein können. Ist es also z.B. während einer Wehe ausreichend versorgt ? Im Gegensatz zum US wird ja beim CTG auch wirklich nur "gelauscht", nichts "ausgesendet", also ohne Risiko oder Belastung fürs Kleine. Aber für die Mutter spannend zum Zuhören... Gruß Jennifer


Mitglied inaktiv

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In einer normalen unauffälligen Schwangerschaft ist ein CTG (zumindest zu diesem frühen Zeitpunk) in den Mutterschaftsrichtlinien überhaupt nicht vorgesehen. Ein Abhören der Herztöne ist vollkommen ausreichend. Es ist Dein Kind und Dein Körper: sag der FA was Du willst(oder was Du nicht willst, genauso wie bisher), sie wird es respektieren müssen. In Deutschland ist man irrigerweise der Annahme "viel hilft viel", d.h. bez. auf die Schwangerenvorsorge "je mehr Untersuchungen desto besser" und liegt aber leider ganz verkehrt... Frohes Brüten und sei einfach weiter "Guter Hoffnung".


Mitglied inaktiv

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Hallo letztlich muss jede Frau selbst entscheiden dürfen, wieviel Vorsorge und Sicherheit sie möchte, finde ich. Aber: Der Ultraschall wird ja nicht gemacht, damit die Mutter oder gar der Arzt "Babyfernsehen" können - dafür haben Ärzte weder Zeit noch Lust. Sondern um u.a. zu gucken, ob das Kind sich zeitgerecht entwickelt und wächst, die Plazenta in Ordnung und noch nicht verkalkt ist, die Fruchtwassermenge noch ausreicht etc. Wenn eine Frau dies als Babyfernsehen interpretiert, ist dies ihre persönliche (und sicher falsche) Deutung, nicht die des Arztes. In Sachen CTG kann man sicher darüber streiten, ab wann es zum ersten Mal gemacht werden sollte. Es ist aber so, dass man als Schwangere keineswegs selbst beurteilen kann, ob es dem Kind gut geht, wie Du glaubst. Ich habe das am eigenen Leib erlebt: Mein Baby hat sich eifrig und kräftig bewegt, alles fühlte sich wie immer und völlig normal an. Trotzdem waren die Herztöne im CTG plötzlich einen Tag lang (mehrere Kontrollen) zu langsam. Dies kann viele Ursachen haben: Die Plazenta lässt vorzeitig in ihrer Funktion nach, oder die Nabelschnur hat sich um den Hals des Babies gewickelt. Bei mir war wohl letzteres der Fall, am nächsten Tag hatte sich das Problem (wahrscheinlich durch Drehungen des Babies um sich selbst) gelöst. Ich war aber im Nachhinein sehr erstaunt und auch erschrocken darüber, dass ich überhaupt rein gar nicht gemerkt hatte, dass es meinem Ungeborenen schlechter ging als sonst. Wenn sich eine solche Umschlingung nicht löst und es dem Kind dauerhaft über Tage und Wochen schlecht geht, ist es doch gut, dies zu wissen und nicht zuviel Zeit zu verlieren, oder? Meine Ärztin hat jahrzehntelange Erfahrung. Sie mag keine übertriebene Diagnostik. Trotzdem macht sie kostenlos mehr als die üblichen drei US-Untersuchungen. Weil sie sagt, dass sie in ihrer Laufbahn schon zu oft erlebt hat, wie dringend nötig und manchmal lebensrettend dies für die Babies war - auch wenn die allermeisten SS natürlich gut verlaufen. Grüßle, Mimi


Mitglied inaktiv

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Ich lasse auch nur die 3US machen, CTG wurde das erste und letzte mal in der 31 SSW geschrieben, vaginalle Untersuchungen hatte ich auch nur 3 mal beim FA. Meine Hebamme misst den Blutdruck untersucht Urin, misst den Bauch und die Gebärmutter, tastet nach der Lage des Kindes und ich finde es vollkommen Ausreichend und fühle mich sehr gut versorgt und beraten von ihr. LG TADDy


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