Sternchenspatzi
Hallo liebe Frau Bodman, ich habe mal eine Frage. Können Sie mir sagen, wie lange ein CTG, unter der Geburt, eingeengt sein darf ( mit vogelschwingartigen Muster )? Und ab wann müsste gehandelt werden, damit sich das CTG verbessert ? Was können mögliche Gründe für ein eingeengtes CTG sein? Mit vielen lieben Grüßen! ☺️🙋♀️
Hallo liebe Sternchenspatzi, das ist eine wirklich gute und wichtige Frage - leider nicht ganz einfach zu beantworten, da bei CTG Interpretation immer unheimlich viele Faktoren mit reinspielen. Ein sogenanntes „eingeengtes CTG“ beschreibt erstmal ein verändertes Herzfrequenzmuster des Babys, bei dem die typischen Beschleunigungen (Akzelerationen) fehlen und die Grundlinie sehr gleichmäßig wirkt, es keine großen Ausschläge nach oben oder unten. Das zeigt sich zum Beispiel völlig physiologisch und häufig, wenn das Baby gerade schläft (also völlig unbedenklich) Während der Geburt ist das somit auch in Ordnung, wenn die Herztöne stabil sind (zwischen 110–160 Schlägen/Minute) und sich keine spitzen Abfälle (Dezelerationen) zeigen. Bleibt das Muster jetzt so eingeengt ohne irgendwelche Veränderungen über mehrere Stunden (sagen wir mal so 2–3 h unter der Geburt) würde man etwas genauer hinschauen. Es kann beipsielsweise einfach sein, dass die Mama nicht ausreichend gegessen oder getrunken hat, vielleicht sich noch übergeben während der Geburt und der Körper braucht einfach etwas Energie von außen und dann ist alles wieder fein. Bleibt es jetzt beispielsweise eingeeingt und dazu kommen immer mal Abfälle der Herztöne (Dezellerationen) wird das Team handeln – wie genau hängt von der Gesamtsituation ab. (Wehentätigkeit, Befinden, Schmerz und atmung der Frau, Eröffnung des Muttermundes, Lage des Kindes, und und und. ) Mögliche Gründe für ein eingeengtes CTG gibt es dementsprechend zahlreiche. Wenn du dazu noch konkretere Fragen hast, lass es mich gerne wissen. Ich hoffe, das hilft dir erstmal etwas weiter. Alles Liebe Hebamme Evi Bodman
Sternchenspatzi
Liebe Frau Bodman, vielen lieben Dank für Ihre Nachricht. Leider ist meine Tochter unter der Geburt verstorben bzw. wurde nach der Geburt 2h reanimiert und verstarb noch am selben Tag. Ein Gutachter hat einen Behandlungsfehler bzw. mehrere festgestellt. Wie dem Partogramm zu entnehmen ist ( siehe unten), war das CTG ab ca.1:50Uhr - 4:43 auffällig. Hinzukommt, dass ich 2:45Uhr Fieber hatte und eine Antibiose erhalten habe. Ich hatte ab 1 Uhr das Gefühl, dass ich durchgehende Wehen habe, zumindest konnte ich nicht mal eine Minute aufatmen vor Schmerzen, jedoch waren keine Wehen messbar und auch nicht ertastbar. Mein Fruchtwasser war klar und die Nabelschnur war angeblich nicht abgeklemmt. Baby wog 4300g, was für meinen zierlichen Körper schon recht groß war und mein Baby war ein Sternengucker. Alle Untersuchungen (über 12), sowohl in der Schwangerschaft, als auch danach ergaben, dass meine Tochter gesund war (Pränataldiagnostiker, Frauenarzt, Kinderärzte, Chef- und Oberärzte bestätigten mittels von Untersuchungen, dass alles gut war). Aber stellt sich nicht die Frage, wie ein "angeblich" gesundes Kind diese Geburt nicht aushalten kann ? Mir wurde trotz des schlechten CTGs ein Wehenmittel verabreicht, was laut Gutachten nicht hätte sein dürfen. Man hätte mir wohl einen Wehenhemmer geben müssen, aber hat das Wehenmittel so starke Auswirkungen, dass ein "gesundes" Kind es nicht überlebt ? Ich weiß Sie können mir nicht sagen, ob meine Tochter gesund war oder nicht, aber angenommen sie war gesund, hätte sie das CTG überleben müssen ? Man konnte auf jeden Fall ein Sauerstoffmangel feststellen, da sie total übersäuert war und diese Übersäuerung die Organe angriff . Ich versuche nur etwas Klarheit zu bekommen. Mein Partner und ich haben uns sowohl, als auch danach abgechekt. Es lag keine Gerinnungsstörung vor und auch passen wir genetisch zusammen. Das war mein Partogramm: 3:20: Oszillation unter 5 3:34: eingeengtes CTG, Information an Ass.Ärztin, Mehrfache Information an OA 3:58: Wieder Anruf beim OA, CTG ist suspekt bis pathologisch, CTG bereits seit 2h eingeengt mit vogelschwingartigen Muster, OA erscheint nicht 4:26: Verlust der Oszillation, CTG mit Beginn von tiefen, variablen Dezerlationen, Entscheidung einer sofortigen Geburtsbeendigung 4:30: misslungener 6maliger Versuch der telefonischen Information an OA 4:35: Ass.Ärztin holt OA persönlich vom Breitschaftsdienstzimmer ab 4:43: Kind geboren LG ❤️
Hallo liebe Sternchenspatzi, ich lese deine Nachticht mit Tränen in den Augen. Es tut mir unendlich leid, dass du diese Erfahrung machen musst. Ich wünsche dir alles erdenklich gute für die nächste Zeit. Viel Unterstützung an deiner Seite, Zeit, Ruhe und vor allem Verständnis. Da der Umgang mit so einer Situation sehr individuell ist, möchte ich vorsichtig sein mit meinen "Ratschlägen" oder Ideen. Spür also bitte ganz bewusst in dich rein, was dir im Umgang gut tun würde. Manche Frauen möchten alles aufarbeiten, durchgehen, einen Gutachter bis hin zu einer Klage gegen die Klinik (was in deinem Fall - meiner Meinung nach - angebracht wäre) für andere Frauen ist es einfach das ganze ruhe zu lassen um damit Frieden zu schließen. Das kann ich für dich nicht einschätzen oder entscheiden. Aber nimm dir Zeit für die Entscheidung wo dein / euer Weg hingehen soll. Anhand deiner kurzen Schilderung würde ich gebe ich dir gerne eine (grobe) Einschätzung: > 3:20: Oszillation unter 5 Das ist bereits sehr auffällig und sollte in keine Fall so lange weitergehen, wie es bei dir der Fall war. Mal eine ruhige Schlafphase vom Kind ist normal, aber dabei reden wir immer noch von einer Oszillation von 5- 15 und nicht von unter 5. Das ist silent und hoch auffällig. > CTG bereits seit 2h eingeengt mit vogelschwingartigen Muster, OA erscheint nicht Nicht erscheinen vom OA (hier scheint es ja massiv Probleme gegeben zu haben - das klingt für mich fahrlässig aus deiner Schilderung heraus) - über 2 Stunden auffälliges CTG mit Meldung an den OA ohne Reaktion ist nicht normal. Da hätte man sonst wohl schon früher eingreifen können. Die Gabe von einem Wehenmittel mit deinem Emfpinden und bei dem auffälligen CTG kann ich nicht verstehen (ich kenne so Situationen aus dem Kreißsaal aber). Ein Baby mit 4300g ist zwar für eine zierliche Frau groß, aber nicht zwangsläufig ungmöglich für eine Spontangeburt. Da muss man auf Einstellung vom Kind im Becken achten, kommt es im Verlauf mit Wehen tiefer, stellt es sich richtig ein usw. Aber das allein ist keine Grundlage für eine Sauerstoffunterverorgung. > 4:26: Verlust der Oszillation, CTG mit Beginn von tiefen, variablen Dezerlationen, Entscheidung einer sofortigen Geburtsbeendigung Richtige Entscheidung mit der Geburtsbeendigung, die ja dann auch relativ schnell ging, aber dennoch zu spät war. Sowas im Nachhinein zu analsysieren ist immer etwas anderes als direkt vor Ort zu sein. Das mehrmalige Kontaktieren des OA ohne Reaktion stufe ich als absolut kritisch ein. Die Hebamme kann allein keinen Kaiserschnitt machen. Hier handelt es sich nicht mehr um eine physiolgische Geburt und damit ist die Anwesenheit und Absicherung durch einen Arzt notwendig. Das passiert aber trotz mehrmaliger Info nicht. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. In jedem Fall kannst und solltest du deine gesamte Geubrtsakte einfordern (hast du nach deiner ausführlichen Schilderung vermutlich schon) und ich würde dir auch ein ein Gepräch mit einem Fachanwalt für diesen Bereich empfehlen. Einfach für eine Einschätzung. Leider häufen sich ja die Situationen, in denen Frauen bei der Geburt zu lagne auf Unterstützung warten. hebammen zu viele Frauen gleichzeitig betreuen müssen, Ärzte zu viel gleichzeitig abdekcen müssen und kein Backup haben. Das ist gefährlich. Dein Erfahrung ist der worst case, was dabei passieren kann und es tut mir unendlich leid für dich. Wenn du in dir die Kraft findest und es dir auf deinem Weg hilft, würde ich dir zu einer Klage raten. Das wird Kraft kosten, aufwühlend und unglaublich anstrengend und schwer sein. Und es bringt dir dein kind nicht zurück. Aber vielleicht kannst du dafür etwas anstoßen, damit eine andere Frau in der Situation nicht Stunden auf die richtige Unterüstzung warten muss, sondern rechtzeitig richtig begleitet wird. Aber es ist nicht deine Verantwortung ein kpauttes Gesundheitssystem zu retten. Schau bitte gut nach dir, was sich als Weg für dich richtig anfühlt. Ich hoffe, ich kann dir damit etwas weiterhelfen. Meld dich gerne jederzeit. Du hast mein volles Mitgefühl und ich wünsceh dir ganz viel Kraft! Hebamme Evi Bodman
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