Mitglied inaktiv
Liebe Frau Höfel, unsere kleine Maus ist inzwischen 9 Wochen alt und schläft sehr viel. Leider nur tagsüber wie sich die letzten Tage immer mehr zeigt. Ihr Rythmus ist fast jeden Tag sehr ähnlich nun wissen wir nicht ob wie sie schon wachhalten dürfen oder zu festen Zeiten Abends hinlegen. Ausserdem schreit sie jeden Abend immernoch ihre 1-2 Stunden bis sie einschläft. Somit können wir sie nicht (wie vielfach im Bekanntenkreis gehört) hinlegen und ihr vorsingen und hoffen sie schläft brav ein. Momentan ist es so das sie tagsüber meist nur insgesamt 2-3 Stunden wach ist oder wenn sie Hunger hat (aller 2-3 Stunden)...dann aber ab 11Uhr Abends richtig aufdreht. Ab 2Uhr manchmal auch 4Uhr Nachts fängt dann ihre Nacht an und sie schläft bis 9 oder sogar 10 Uhr morgens durch. Das wär ja alles kein Problem wenn ich nicht ab 8Uhr morgens meine 1 Jährige Tochter aus dem Bett holen würde und dann den ganzen Tag bespaßen "müsste". Ich bin momentan einfach so müde das ich nicht weiß wie ich es ohne feste Zeit den schaffen soll. Mein Mann kann doch nicht auch Nachts noch wach bleiben nach 9 Stunden Arbeit. Liebe Grüße
Liebe Vanny, dass Ihr Kind abends schreit ist normal, denn es verarbeitet seinen Tag-auch wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. (Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedesmal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!). Wichtig ist , dass Sie das Schreien akzeptieren lernen! Es ist die Sprache Ihres Kindes! Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm" oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!" Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr KInd! Und da liegt manchmal die Crux! Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht! An Ihnen ist es, DAS auszuhalten und DA zu sein! Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend. Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch nicht, da immer im Hintergrund das Bild des seelig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit. Dazu kommt, dass KInder gar nicht alleine sein wollen (z.B. im Stubenwagen)- im Gegenteil, abends geht alles am besten im Arm von Mama oder Papa. Und schreien lassen (im Sinne von: Kind liegt im Stubenwagen und Mama schaut alle paar Minuten mal nach) geht gar nicht (aus der Sicht des Kindes)! Stellen Sie sich vor, Sie sind in Not (wollen in den Arm Ihres Mannes, weil Sie partout immernoch an den lauten Knall am Nachmittag denken müssen) und Ihr Mann sagt immer nur: bitte beruhige Dich, ich bin doch nebenan! Aber Sie wissen gar nicht was nebenan ist! Für Sie gilt: aus den Augen = weg = Verlassensein! Dann ist da auch noch das große KInd, welches auch sein Recht fordert. Könnten Sie sich vorstellen, Ihr KInd in ein Tragetuch zu tun? Dann hätten Sie die Hände frei! Ja, Sie dürfen das Kind kurze Zeit wach halten. Die FRage ist nur, ob Sie sich damit einen Gefallen tun, denn das wird auch Protest geben. Wo schläft das KInd nachts? In Ihrer Nähe? Das würde vielleicht schon helfen. Liebe GRüße Martina Höfel