Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Vorzeitige Wehen

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Vorzeitige Wehen

Mitglied inaktiv

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Hallo! Zuerst möchte ich gerne meine "Vorgeschichte" schildern: Bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich mit vorzeitigen Wehen zu kämpfen. Mit Magnesium und Ruhe zuhause hielt die Schwangerschaft solange, dass mein Sohn drei Wochen vor dem Termin geboren wurde. Er wog damals 3110g bei 51cm Länge, also ganz normal. Ich hatte damals eine klasse Frauenärztin, die mir nie Angst gemacht hat. Leider behandelt sie nur noch Privatpatienten. Nach 1,5 Jahren war ich wieder schwanger und bekam in der 26.SSW Wehen mit Gebärmutterhalsverkürzung. Meine "neue" Frauenärztin hat mich dann gleich in die Klinik eingewiesen. Dort bekam ich Partusisten und war mit den Nerven total runter - Heimweh usw. Meine Tochter wurde dann in der 29.SSW mit 1150g und 39cm geboren. Es ging zum Glück alles gut und sie hat keinerlei Probleme. Aber die Zeit im Krankenhaus war schon sehr hart. Nun überlegen mein Mann und ich, ob wir es nochmal wagen sollen. Ich habe meine Frauenärztin dann drauf angesprochen und sie hat mir praktisch schon die Krankenhauseinweisung mitgegeben, mir also keinerlei Mut gemacht. Ich meine, mir ist schon klar, dass es wieder so kommen kann, aber es muß doch nicht so kommen. Nun wollte ich Sie fragen, ob es irgendetwas gibt, was ich schon vorher tun kann, damit es gar nicht erst soweit kommt. Mir hat damals das Krankenhaus gar nicht gutgetan und die seelische Verfassung spielt doch sicher in der Schwangerschaft auch eine Rolle, oder? Einen Grund für die Wehen hat übrigens niemand gefunden. Ich hoffe, ich habe jetzt nicht so sehr durcheinander geschrieben, aber das Thema liegt mir doch sehr am Herzen und ich würde gerne mal den Rat einer Hebamme hören. Vielen Dank für Ihre Antwort. Nicki mit Leon (7) und Maja (5)


Martina Höfel

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Liebe nicki, es gibt durchaus Frauen mit solch einer Schwäche, aber ob man bei Ihnen von einer ausgeprägten Form sprechen kann? Schließlich haben Sie Ihr erstes Kind über die Frühgeburtlichkeitsgrenze hinaus getragen. Bei einer weiteren SS heißt es, dass Sie im Vorfeld Sorge tragen müssen - nicht sich jetzt schon Sorgen machen! Es muss ein Plan gestrickt werden, der Ihnen im Fall eines Falles den Rücken freihält (Ruhepausen, Versorgung der Kinder etc.). Aber wie gesagt: vorher! Außerdem sollten Sie eine Hebamme haben, die im Falle eines Falles Mittel wie Bryophyllum etc. parat hat - und vor allem Zeit. Zeit nach Ihnen zu schauen. Dann kann eine dritte SS gut über die Bühne gehen! Und sei es nur, um Ihrer Gyn das Gegenteil zu beweisen. Nur zur Info: Bryophyllum ist eine pflanzliche, homöopathische Arznei aus der anthroposophisch orientierten Medizin. Der gängige Name dafür ist auch: Keimzumpe. Es gibt sie in unterschiedlichen Potenzen. Das ist diese Pflanze, deren reife Blüten, „weghüpfen“ wenn man sie an der einen Seite leicht drückt. Ich habe das als Kind immer getan. Was man sich von ihr als arzneiliche Information verspricht, ist die Fähigkeit, dieser „weggehüpften“ Keimlinge, sich dort einzunisten, wo sie gerade gelandet sind. Sie brauchen dafür überhaupt keine Hilfe, niemand muss sie einbuddeln oder pflegen. Sie nisten sich dort ein, wo sie gerade sind. Mit der Gabe von Bryophyllum soll diese spezielle Eigenschaft dieser Pflanze auf die Frucht übergehen. In der anthroposophischen Klinik wird sie grundsätzlich bei Frühschwangeren eingesetzt (Herdecke hat dazu eine Studie gemacht). Man gibt sie im ersten Trimenon der Schwangerschaft, also bis zur vollendeten 12.Woche. Jeden Tag eine Messerspitze der Trituration (Pulver). Aber sie hat auch noch weitere Eigenschaften. Sie reguliert funktionelle Störungen und bringt rezidivierende (wiederkehrende) Entzündungen der Stoffwechselorgane zur Heilung. Sie bekämpft vorzeitige Wehen, in dem Falle wird sie auch in anderen Abschnitten der Schwangerschaft empfohlen. Außerdem hilft sie vitaler Schwäche und Unruhe, wenn diese durch seelische Ausnahmezustände hervorgerufen wird. Das trifft auch auf seelisch bedingte Schlafstörungen zu. Ihre Kraft hat drei Ansatzpunkte: die Unterstützung der Einnistung im ersten Trimenon seelische Hilfe bei Angst und Panik in der SS Beruhigung bei vorzeitiger Wehentätigkeit. Hier kann man sie ergänzend einsetzen, denn eine innere Beruhigung wird immer auch positiv auf die vorzeitige Wehentätigkeit einwirken. Auch ist es oft so, dass die üblichen Wehenhemmer arge Unruhezustände hervorrufen können. Hier bildet Bryophyllum eine wunderbare Ergänzung. Besonders Frauen, die vielleicht schon eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich haben, gehen oftmals sehr ängstlich in eine Folgeschwangerschaft. Ihnen würde ich Bryophyllum ganz besonders ans Herz legen. Es unterstützt nicht nur die Einnistung, es hält auch die Psyche und eventuelle Schlafunregelmäßigkeiten prima in der Balance. Hersteller: Weleda Die Firmen Weleda und Wala sind übrigens, anders als andere Pharmakonzerne, Stiftungen. Hier gehen die Gewinne nicht in Gehälter oder Diäten unter, sie fließen direkt in die Forschung. Der Wissensstand dieser Firmen auf dem Gebiet der homöopathischen Arzneien ist dementsprechend hoch. Je nach Wehentätigkeit kann man ein bis drei Messerspitzen täglich davon nehmen. Liebe Grüße Martina Höfel


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hallo ich verstehe deine sorge vielleicht fragst du deine ärztin nochmal warum sie meint das es auf jeden fall wieder so sein wird ich dachte eine ursache wurde nicht gefunden aber verstehe natürlich eure sorge liebe grüsse


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hallo ich verstehe deine sorge vielleicht fragst du deine ärztin nochmal warum sie meint das es auf jeden fall wieder so sein wird ich dachte eine ursache wurde nicht gefunden aber verstehe natürlich eure sorge liebe grüsse


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Hallo Nic.27, meine Frauenärztin meinte halt, dass es Frauen gibt, die eine Verlagung zu vorzeitigen Wehen haben und ich gehöre wohl dazu. Liebe Grüße von Nicki


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Liebe Martina! Vielen vielen Dank für deine Antwort. Das hat mir jetzt wirklich mehr Mut gemacht. Als erstes werde ich mich jetzt darum kümmern, eine Hebamme zu finden und am besten einen neuen Frauenarzt im Raum Bad Salzuflen. Nochmal vielen Dank! Nicki


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