Kristin_D
hallo, ich habe am 8. Februar meinen wundervollen 2. Sohn zur Welt gebracht...ich war danach 5 Tage im KH, danach 10 Tage Daheim und seit Mittwoch lag ich wieder im KH wegen einer Brustentzündung...ich musste wieder im KH bleiben da die Entzündungswerte im Blut total hoch waren und ich 40 Grad Fieber hatte ....mir bleibt auch wirklich nichts erspart! Aber jetzt ist es Gott sei Dank wieder besser......muss zwar noch 5 Tage lang Antibiotika nehmen aber das geht schon... die Tage im KH waren aber die Höllle....nicht wegen der Entzündung sondern wegen den Hebammen (bzw. Kinderschwestern….sind ja gar keine Hebammen) dort.....jede sagt was anderes und jede weiß etwas besser.....ich war am Abend echt ständig den Tränen nah.....wollte nur noch Heim! Noah wollte an der entzündeten Brust nämlich überhaupt nicht trinken und ich hab dann Abend immer ein Flascherl dazu gegeben ...das ging die ersten 2 Tage im KH dann auch ganz gut....aber plötzlich hieß es "Nein er bekommt jetzt keines mehr...sie müssen öfters anlegen...." ich wurde wirklich zum ständigen anlegen gezwungen! und die Freude am stillen ist mir wirklich ganz und gar vergangen! ich möchte zwar noch weiter stillen aber ob ich mir das vollstillen nochmal antue weiß ich echt nicht...bin zur Zeit auch ziemlich ratlos.....und mit den Nerven am Ende...mir zittern ständig die Hände.... Noah ist ein total schlechter Brusttrinker.....er braucht 2-3 Stunden bis er satt ist....und das ist mit viel Gebrüll und viel viel hin und her verbunden…. Jetzt wollte ich fragen was Sie mir denn raten würden? Noch dazu hab ich ja auch noch meinen 3jähren Sohn…..mein Mann hat zwar noch eine Woche Urlaub bekommen (eigentlich hätte er am Montag wieder ran müssen aber da ich ja von den 3 Wochen, die er Urlaub hatte, 2 im KH war hatten wir Daheim ja nicht wirklich viel Eingewöhnzeit….vor allem für Dustin (unseren 3jährigen)…) Wie gesagt auf der einen Seite habe ich echt überhaupt keine Lust mehr aufs stillen aber irgendwie fühl ich mich wenn ich jetzt schon aufhöre (Noah ist heute 17 Tage alt) wie eine Rabenmutter, weil es ja gehen würde aber ich mir die Zeit nicht nehme oder nicht nehmen kann….aber jedes Mal 2-3 Stunden stillen und dann noch ein 3jähriges Kind….wie soll das gehen…. Und bei dem Stillen-Flascherl-Mischmasch hab ich Angst dass ich bald wieder eine Brustentzündung habe… weil sich die Brust dann ja nicht so richtig einstellen kann und ja nie richtig leer wird….das ist doch auch schlecht oder? Aber wie soll ich das am besten machen? Einmal nur stillen und die Zeit nehmen und dann das nächste mal gleich Flascherl und so abwechseln oder so wie ich es jetzt mache, erst stillen an beiden Brüsten etwas und dann noch ein kleines Flascherl? Ich hoffe Sie können mir ein bisschen helfen….ich weiß so langsam echt nicht mehr weiter…. Ach und ich hab keine eigene Hebamme (ich komme aus Österreich und da hat fast niemand eine Hebamme) und wüsste jetzt nicht an wen ich mich sonst wenden soll…. Kristin
Liebe Kristin, als erstes sollten Sie sich jetzt ganz ehrlich eine Frage beantworten: will ich stillen- ja oder nein? Aber seien Sie wirklich ehrlich. Schauen Sie auf das, was Sie schon geschafft haben (drei Wochen ein Kind ernährt, Brustentzündung durchgestanden). Wenn Sie nein antworten, dann ist Abstillen wahrscheinlich das Beste und Einfachste. Wenn Sie ja sagen, dann muss Hilfe her. Jemand, der Ihnen Mut zuspricht und Ihre Zweifel zerstreut. Die ersten 6-8 Wochen einer Stillbeziehung sind nämlich oft die schwierigsten. Sie sitzen im Moment in einem Teufelskreis: Angst vor einer neuen Brustentzündung; vermeintlich zu wenig Zeit für das große Kind, anstrengende Stillsituation. Klar, die Erstgeborenen müssen akzeptieren, dass da jemand neues ist. Aber ist das nicht auch eine Chance, zu lernen, dass man eben nicht Prinz oder Prinzessin ist? Ich glaube, dass ist etwas, was unseren Kindern heute fehlt! Sie werden verhätschelt und verwöhnt - aber das ist nicht das wirkliche Leben! Wir mußten alle lernen, das wir NICHT der Mittelpunkt der Welt sind, sondern, dass Zusammenleben heißt: sich einfügen! Wo auch immer! Klar wird Ihr Großer austesten, wie weit er gehen kann und was geht und was nicht. Er muss sich neu orientieren und erwartet dabei von Ihnen Hilfe, d.h. liebevolle aber klare Ansagen! Wenn Sie jetzt sagen: ich will nicht mehr, dann sollte auch konsequent Schluß sein. Dann bekommt das Kind Industrienahrung und Sie pumpen soviel ab, bis Entlastung da ist und die Milch langsam zurück geht. Erst Anlegen, dann zufüttern ist Variante zwei. Entweder die Situation beruhigt sich oder hat die Folge, dass das Abstillen zügig vonstatten geht (es ist ja so bequem.... ). Und das Kind wird die Brust ungern nehmen, weil es erst Ansaugen muss, während es aus der Flasche gleich läuft. Wenn Sie sagen: ich will aber Stillen, dann muss wie gesagt HIlfe her. Melden Sie sich morgen im Stillforum oder schauen Sie unter http://www.lalecheliga.de/. Dort wird man Ihnen eine Stillfachfrau vermitteln. Dazu bedarf es Ihrer Postleitzahl. http://www.lalecheliga.at/index.php?option=com_content&view=article&id=14&Itemid=16 Aber wie gesagt: die erste Frage müssen Sie zuerst beantworten: Stillen ja oder nein? Liebe GRüße Martina Höfel
Lina_100
Manche Hebamme und vermeintlich "perfekte" Mutter wird das eventuell anders sehen aber: klar ist Stllen das beste für ein Baby. Aber nicht um jeden Preis. Wenn aber die Mutter dadurch nur gestresst ist und sogar körperliche Beeinträchtigungen ist das nicht mehr gut. Ein schlechtes Gewissen muss keine Mutter haben, die erstmal zusieht, dass es ihr selbst gut geht. Nur wenn Sie sich gut und stabil fühlen können Sie eine "gute" Mutter sein. Flaschennahrung ist nichts Verwerfliches, auch nicht gestillte Kinder entwickeln sich völlig normal. Wenn es Ihnen nicht gut geht und Sie wirklich denken, dass Abstillen dies verbessert, kein schlechtes Gewissen! Ihr Sohn braucht eine zufriedene Mutter, die ihn umsorgt und schuetzt. Gibt es bei Ihnen Stillberaterinnen? Das wäre noch einen Versuch wert, gerade weil man Sie im KH wohl unter Druck gesetzt hat oder Sie sich zumindest so gefühlt haben. VG