Frage: Träge Verdauung

Liebe Frau Höfel, mein Sohn ist am 21.6. geboren und wird seit seiner 3. Lebenswoche voll gestillt. Er hat nur einmal die Woche Stuhlgang. Ganz im Sinne von “7mal an einem oder einmal in 7 Tagen habe ich mir nichts weiteR dabei gedacht. Vor zwei Wochen sagte unsere Kinderärztin, wir könnten mit Beikost beginnen, da der Kleine motorisch schon sehr weit ist. Gesagt, getan: Ich hab ihm Kürbis gegeben. Am Stuhlgang hat sich nichts geändert, es hat insgesamt 9 Tage gedauert, an 5 davon hat er Kürbis gegessen (natürlich in geringen Mengen). Das Endergebnis ist weich und hell, keine Verstopfung, obgleich er gerade sehr unruhig schläft. Ich stille nach wie vor. Ist das “normal“ oder muss ich ihn untersuchen lassen? Danke und viele Grüße Isabella

von Isabella1001 am 31.10.2017, 08:05



Antwort auf: Träge Verdauung

Liebe Isabella, manchmal kann ich nur staunen, welche Begründungen es für Beikoststart gibt! Wenn ich richtig gerechnet habe, war Ihr Kind punktgenau vier Monate alt, als Sie mit der Beikost gestartet sind. Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird.(s.o. S.177). Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind. Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind. Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt! ABER: Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss! Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Hier nochmal die Beikostzeichen: "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Manchen Eltern juckt es in den Fingern, etwas Gutes für Ihre Kinder zu tun! Da gibt es meterlange Regale mit Brei und Gläsern...... und drauf steht; nach (ganz klein geschrieben) dem 4. Monat (ganz groß geschrieben)...... und das soll das Kind nicht haben? Und der Kinderarzt sagt vielleicht auch, dass man ab 4. Monat anfangen kann (Dann ist er auf der sicheren Seite und hat drauf hingewiesen. Hoffentlich hat er auch gesagt, dass ansonsten die Empfehlung lautet..........)! Siehe oben! Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten , zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, sondern immer mal etwas von diesem und jemem anzubieten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Bitte googlen Sie auch Baby-led-weaning. Ihr Kind kommt mit den paar Löffelchen Kürbis gut zurecht. Von daher müssen Sie nichts unternehmen. Sie sollten nur aufpassen, dass bei frühzeitiger Steigerung der Darm nicht überlastet wird! Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 31.10.2017



Antwort auf: Träge Verdauung

"Motorisch schon sehr weit " ist ja mal ne ulkige Begründung für frühzeitigen Beikostbeginn. ;-) Nein, mit dem Kind und seiner Verdauung ist doch alles in Ordnung, allerdings hat so ein sehr junger Darm natürlich mehr Schwierigkeiten mit Beikost als ein etwas älteres.

von Andrea6 am 31.10.2017, 08:45



Antwort auf: Träge Verdauung

Ja, seh ich auch so.. nur war's eben beim ausschließlichen Stillen auch so...ändert sich das dann bald oder eher nicht so schnell, kann/soll ich unterstützen...?

von Isabella1001 am 31.10.2017, 15:19



Antwort auf: Träge Verdauung

Denken Sie dann, dass ich wieder aufhören soll? Eigentlich sollte ja bald Kartoffel o.ä. dazu kommen... ?

von Isabella1001 am 01.11.2017, 12:04



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