Hallo liebe Frau Höfel,
Immer öfter höre ich von Frauen die unbedingt einen Kaiserschnitt wollen weil im Vorfeld das Baby als Sternengucker diagnostiziert wurde.
Muss man da UNBEDINGT und WIRKLICH einen Kaiserschnitt machen lassen?
Ich geb ehrlich zu dass es für mich persönlich kein Grund für eine Kaiserschnitt ist.
Ich habe selber im Dezember letzten Jahres eine kleine Sternenguckerin zur Welt gebracht. Jedoch wusste es niemand im Vorfeld. Ich empfand es als nicht schlimm und Fand die Geburt trotz dass sie mit Saugglocke geendet hat als schön.
LG BettyBirne
von
BettyBirne
am 28.07.2015, 07:21
Antwort auf:
Sternengucker Kinder
Liebe Betty-Birne,
wir leben in einer Zeit der Überversorgung und des „es könnte sein!“
Es könnte sein, dass das Kind, welches in der 36.SSW nicht so liegt wie es soll/könnte, bis zum Ende der Schwangerschaft so liegen bleibt. Und dann könnte es Probleme bei der Geburt geben.
Wenn man auf Nr. sicher gehen will, dann könnte man…….!
Das Problem ist das „könnte“! Es könnte nämlich sein, dass das Kind in 14 Tagen völlig anders liegt. Aber dann ist der Sectio-Gedanke schon fest verankert und meist sogar schon ein Termin gemacht.
Dazu gibt es gerade eine neue Studie …. zur Überversorgung und zur damit beförderten Angst!
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/17_Gesundheitsmonitor/Newsletter_Ueberversorgung_in_der_Schwangerschaft_20150727.pdf
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 28.07.2015
Antwort auf:
Sternengucker Kinder
Man muß da mal unterscheiden: der Begriff "Sterngucker" wird für Kinder gebraucht, die beim Austritt aus dem Geburtskanal das Gesicht zum Bauch der Mutter hin gewandt haben statt andersherum. So eine Haltung entwickelt sich erst im Laufe der Geburt und führt oft zu einer Verzögerung der Austreibungsphase, ansonsten ist das nicht so ungewöhnlich.
Leider wird der Begriff fälschlicherweise auch für eine Kopfeinstellung des Kindes noch vor der Geburt benutzt, bei dem der Kopf nicht ins Becken eintritt, weil er gerade zum Beckeneingang der Mutter liegt und nicht seitlich - etwas schwer zu erklären. Man nennt dies "hoher Geradstand", aber diese Diagnose kann ebenfalls erst unter der Geburt gestellt werden und ist oft nur vorübergehend.
Wenn das Kind zum Ende der Schwangerschaft so liegt ist das oft nur eine Momentaufnahme, und zu diesem Zeitpunkt von "Sterngucker" zu reden vollkommen unzutreffend.
Wenn es unter der Geburt zu einem hohen Geradstand kommt, der trotz aller Maßnahmen persistiert, dann wird man einen Kaiserschnitt durchführen müssen, weil das Kind nicht ins Becken eintreten kann.
von
Andrea6
am 28.07.2015, 09:29
Antwort auf:
Sternengucker Kinder
Und genau dieses "könnte" stört mich.
Es könnte dies und jenes sein und deswegen muss es unbedingt ein Kaiserschnitt sein. Warum nicht natürlich entbinden so wie es die Natur vorgesehen hat?
Es mag ja Ursachen geben wo ein Kaiserschnitt unumgänglich ist und ich finde ein Kaiserschnitt sollte bloß die Notlösung sein und keine gängige Methode der Geburt.
Es gibt ja leider heutzutage immer mehr Kaiserschnitte aus Gründen wie "dieses Datum muss es sein, die Geburt soll planbar sein, bei einem Kaiserschnitt hat man davor und danach keine Schmerzen..."
von
BettyBirne
am 29.07.2015, 15:42