Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Sinlac

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Sinlac

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist 7 Monate und bekommt jetzt wegen Allergiegefährdung Beba HA1 nachts, morgens und nachmittags. Mittags bekommt er Gemüse-Kartoffelbrei mit Rapsöl und abends Sinlac. Ist Sinlac ein Brei, der den Getreide-Milchbrei ersetzen kann oder was kann ich sonst geben? Sollte ich auf Beba HA2 umstellen? Vielen Dank und viele Grüsse taumeltina


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe taumeltina, uih, wer verdient denn da so gut an Ihnen? Nach dem 6. LM ist eine HA-Nahrung nicht mehr angesagt. Man weiss heute, dass die HA-Nahrung eine Allergie verzögert, aber nicht verhindert. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Aber kein HA und auch keine 2er Nahrung, sondern 1er Nahrung und normalen Milchbrei. Außerdem sollte ein Kind unter einem Jahr nach Möglichkeit noch keines der folgenden Nahrungsmittel bekommen: Kuhmilch in Mengen, Eier, Zitrusfrüchte, Beeren, die Samen enthalten, und Trockenfrüchte, Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil gesättigter Fette, wie z. B. frittierte Speisen, Speisen, die zusätzlichen Zucker oder Süßstoff enthalten, stark gesalzene Speisen und Honig (Babys unter einem Jahr dürfen keinen Honig bekommen, weil ihr Verdauungssystem und ihr Immunsystem die darin möglicherweise enthaltenen Botulismuskeime nicht verträgt). Bei einem allergiegefährdeten Kind sollten stark allergene Nahrungsmittel gemieden werden: Weizen, Mais, Schweinefleisch, Fisch (auch Schellfisch), Erdnüsse, Tomaten, Zwiebeln, Kohl, Beeren, Nüsse, Gewürze, Zitrusfrüchte und säfte und Schokolade. Dazu kommen alle Nahrungsmittel, die allergische Reaktionen bei anderen Familienmitgliedern verursachen oder auf die das Baby bereits durch die Muttermilch empfindlich reagiert hat. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Gluten sollte nur in den ersten sechs Monaten vermieden werden. Zöliakie, die Krankheit die auf einer Unverträglichkeit des Glutens beruht ist keine Allergie im landläufigen Sinn, der durch Vermeidung des Glutens länger als sechs Monate vorgebeugt werden kann. Im Rahmen der Allergievorbeugung ist es nicht notwendig auf Gluten zu verzichten. Es ist sogar von Vorteil, wenn Kinder im zweiten Lebenshalbjahr glutenhaltiges Getreide essen, denn in diesem Alter lässt sich eine eventuell Zöliakie sehr viel besser diagnostizieren als später. Brot ist ab spätestens acht Monaten möglich. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Die Frage ist, warum überhaupt ein "Sinlac"-Brei gegeben wird: diese Spezialnahrung ist für Kinder mit Kuhmilcheiweiß- und Sojaeiweißallergie gedacht. Kuhmilcheiweißallergie hat Dein Kind ja nicht, da es HA-Nahrung bekommt (die nach 6 Monaten sowieso überflüssig ist), Dein Kind kann also herkömmlichen Milchbrei bekommen. Eine 2er-Nahrung ist generell überflüssig.


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