Mitglied inaktiv
Hallo Frau Höfel, ich bin gerade total aufgelöst. Hab mich sehr auf die Geburt unseres ersten Babys gefreut. Nun bin ich bei ET +12. Alle "Tricks" mit Homöopathie, Akupunktur, Wehentee, Wehenöl, Baden, Sex, Treppensteigen.... haben nix gebracht. Am Montag kam ich ins KH wegen Verdacht eines oberen Blasensprungs (hab immer Wasser verloren). Papier zeigte nix an, aber Wasser lief immer ein wenig bei Untersuchung. Wehen waren alle 3-6 Minuten gut auf dem CTG zu sehen. ICh bekam eine Antibiose über Nacht. Dienstag wurde ich wieder entlassen, weil sich nichts tat. Untere Blase nach Spiegelung intakt, FW klar und lt US auch genügend FW im Bauch. Herztöne immer super. Nun war ich heute morgen wieder im KH und jetzt hat sich der Blasensprung wohl bestätigt, als der Kopf etwas weggedrückt wurde, kam wieder Wasser. CTG immer noch super, Wehen etwa alle 6-7 Minuten. Wenn bis Sonntag (ET +14) nichts passiert, soll eingeleitet werden. ICh war die ganze Zeit entspannt, das Warten hat mir nichts ausgemacht, ich wollte (will) de KLeinen die ZEit geben, die er braucht. Der Riss macht mich nur völlig kirre und nur deshalb hab ich der Einleitung am Sonntag zugestimmt. Ich hab jetzt nicht nur Angst wegen des Sprungs und der immer nur gleichbleibenden Wehen sondern regelrechte Panik vor der Einleitung! Ich bekomme keine PDA, dabei sollen die Wehen unter der Einleitung doch noch viel schmerzhafter sein als bei einer natürlichen Geburt. Die ganze Lockerheit ist hin. Mein Mann ist damit überfordert, er ist ja nun total hilflos und fast schlimmer dran deshlab als ich. Die Freude auf die Geburt weicht nun der Angst. Was kann ich tun? Was wäre am schonensten? Welche Mittel gibt es? Ich habe vorgestern und gestern den Schleimpfropf verloren und der MuMu ist jetzt endlich mal wenigstens fingerduchlässig. Sorry, dass es so lang geworden ist. LG Katty
Liebe püminsky, stopp - Spannung raus!!!!!!!!! Also: 14 Tage über ET ist einfach die Zeit (zumal anscheinend die äußere Schicht der Fruchtblase angeknackt ist) um etwas zu unternehmen. Aber jetzt sollten wir erstmal sortieren, um was es hier eigentlich geht. Die Placenta fängt zum Ende der SS an zu altern, denn Sie ist nur für 42-44 Wochen Schwangerschaft ausgelegt - hat also ihre "Blütezeit" hinter sich. Dazu kommt ein Riss in der äußeren Eihaut und die Gefahr der Keimeinschleppung. Deshalb hat man Ihnen die Einleitung angeboten. Sie sollten am Sonntag noch einmal genau nachfragen, was mit Einleitung gemeint ist. Bei und läuft es so: In der Klinik wird man erstmal einen i.v. OBT machen, um zu schauen, ob es dem Kind gut geht. Vor dem Einleiten kommt also der Wehenbelastungstest. Bei einem Wehenbelastungstest wird eine Braunüle gelegt und ein Wehenmittel per Infusion gegeben. Dadurch fangen ganz langsam Wehen an. Diese sind nicht mit Geburtswehen zu vergleichen, sie sind viel schwächer. Mit diesem Test kann man herausfinden, ob die Plazenta unter Stress (Wehen!) noch ausreichend arbeitet und das Kind gut versorgt wird. Gibt es bei der Versorgung des Kindes über die Plazenta Probleme, so kann man diese an Herztonveränderungen auf dem CTG sehen und entsprechend handeln. Ist alles in Ordnung und das Kind soll geboren werden, wird man Ihnen für den nächsten Tag das "Primen" anbieten. D.h., man würde ein Gel an den Muttermund geben, welches Prostaglandine enthält und die Geburtsbereitschaft fördern soll. Durch das Gel können drei Dinge geschehen (deshalb muß man das Primen meist mehrmals wiederholen): 1. Es passiert nichts 2. Sie bekommen Wehen und es passiert immernoch nichts 3. Das Kind kommt! Da das Gel nur alle 6-8 Stunden verwendet wird (die Wehen erst gar nicht kommen oder nach zwei Stunden wieder aufhören), wird die eine oder andere Frau geneigt sein zu sagen, dass es viele Stunden gedauert hat! Nach 3x Gel ist erstmal ein Tag Pause. Deshalb bitte Geduld mitbringen! Dann geht es erst an die eigentliche Einleitung. Das heißt Tropf dran und bei einem gewissen Muttermundsbefund die Fruchtblase auf. Dann gibt es allerdings auch kein Zurück mehr. Bei einem "guten vaginalen Befund" (z. B. Muttermund drei cm und weich)kann das Primen übersprungen werden. Nicht erschrecken: bevor die Kolleginnen anfangen, werden alle Papiere ausgefüllt (Anästhesie, Sectio) - rein vorsorglich. Zur PDA: Zum Wehenbelastungstest und zum Primen braucht Frau tatsächlich keine PDA, da die Wehen auszuhalten sind- versprochen. Die Wehen werden nicht von der Schmerzintensität als "schlimmer" empfunden, sondern das Gefühl, dass sie künstlich erzeugt werden ist das, was es im Kopf "schlimmer" macht. Wenn Sie dann unter der Geburt sind, bekommen Sie, wenn nötig (vielleicht kommen Sie ja auch prima ohne klar) sicher auf Wunsch auch eine PDA. Wenn nicht, wäre vielleicht nochmal über einen KH-Wechsel nachzudenken. Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Höfel, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ich bin schon von mehreren Seiten hinsichtlich der Einleitung beruhigt worden, so ist die ganz große Panik schon mal raus. Hinsichtlich der SSW denke ich, wird man sicher nichts mehr versuchen, was sich möglicherweise noch 3-4 Tage hinzieht, ich denke, das Mittel der Wahl wird ein Tropf plus Blasensprengung sein. Genaueres erfahre ich aber erst morgen, nach Feststellung des Befundes. Das heißt, wenn, dann gehts "richtig" los... und es ist tatsächlich so: in diesem KH gibt es grundsätzlich keine PDAs! Unter einer "normalen" Geburt hab ich da auch irgendwie keine Angst, ich wollte eh nach Möglichkeit darauf verzichten. Unter einer Einleitung aber machts mich etwas ... nunja... nervös ;) Aber ich bin sehr zufrieden mit dem KH, die beiden Ärzte dort sind prima, ich kenne nun alle Hebammen (das ist mir wichtig für die Geburt), bin mit den Räumen vertraut und auch mit dem Kreißsaal. Ausserdem hat das KH derart guten Zulauf zur Entbindung, dass umliegende KHs ihre Entbindungsstationen schliessen mussten, das und die Tatsache, dass die Dammschnittquote unter 10 % liegt, haben mir die Entscheidung für das KH recht leicht gemacht. Deshalb möchte ich jetzt auch nicht mehr wechseln. Die Angst vor den künstlichen Wehen bleibt aber nun. Andererseits hätte ich unter ner PDA auch Angst vor nem Schnitt bzw. Saugglockengeburt... ich versuch morgen einfach, den Kopf ein wenig auszuschalten und einen Teil meiner vorigen Ruhe wieder zu finden. Meine Hebi (die morgen zufällig eh im KH ist) wird mir da sicher bei helfen. Nochmals vielen lieben Dank für die schnelle Antwort! LG Katty
Mitglied inaktiv
Hallo, ich wünsche Dir erst einmal, dass die Geburt eures ersten Kindes trotz deiner jetzigen Ängste / Unsicherheiten für dich ein tolles Erlebnis wird. Kannst Du mir (2. SS 35. SSW) vielleicht verraten, in welchem KH du entbindest? Wir sind umgezogen und ein KH, welches von vornherein eine PDA ablehnt, finde ich für mich persönlich erschreckend. Ich finde es sollte jeder Frau überlassen sein, ob Sie eine PDA möchte oder nicht. Liebe Grüße VW76
o.T.