Frage an
M. Sc.
Martina
Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.
Hallo, habe diese Woche einen Test gemacht, der positiv war. Habe vorher ca 30 zigaretten geraucht und nun auf 10 bis 15 reduziert. So sehr ich mich anstrenge schaffe ich es nicht aufzuhören trotz der Angst das es dadurch abgehen könnte. Nächste Woche habe ich einen Termin zum Lasern und Raucherentwöhnung. Wie viel bekommt das Kind davon ab? LG Vera Wirkner
von VeraW. am 17.11.2018, 11:52
Liebe Vera, lassen Sie uns Rechnen um eine Antwort auf Ihre Frage zu finden. Eine Schwangerschaft dauert 280 Tage - 14 Tage bis zur Befruchtung= 266 Tage. Pro Tag rauchen Sie 10-15 Zigaretten= 2660-3990 Zigaretten. Jede Zigarette nimmt dem Kind ca. 20 Minuten eine optimale Sauerstoff- und Nährstoffversorgung = 53200 - 79800 Minuten. Das sind 37 - 55 komplette Tage mit Unterversorgung. Liebe Grüße Martina Höfel https://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/rauchen-in-der-schwangerschaft.htm
von Martina Höfel am 18.11.2018
Du solltest sofort aufhören - wirklich. Mit jeder gerauchten Zigarette werden die "Chancen" auf Schädigung des Kindes höher. Häufig sind diese subtil und werden nicht mit dem Rauchen in Verbindung gebracht, Tatsache ist aber auch, daß die Dosis das Gift macht und u.U. bereits die Eizellen schädigt. Die erfolgreichste Methode ist radikaler Entzug, am besten zusammen mit dem Partner (auch dieser sollte Interesse an einem gesunden Kind haben!).
von Andrea6 am 17.11.2018, 12:02
Leider noch eine ganze Menge.... Reduzieren ist Augenwischerei. Sofort aufhören und fertig, das ist am leichtesten. Habe das damals auch so gemacht, mit allem anderen quält man sich nur und gibt sich selbst eine falsche Sicherheit. Ich bin immer noch der Meinung, dass Mütter, die nicht mal für ihr Baby aufhören können, lieber keines bekommen sollten....
von Meyla am 17.11.2018, 13:58
Zum Glück gibt es (noch?) keine Gesetze, wer alles schwanger werden darf (oder eben auch nicht) und keine "wer darf schwanger werden -Polizei" - nicht auszudenken, wer sich dann alles anmaßen würde, entsprechende Gesetze zu erstellen und auch zu überwachen. Das fällt ja nun alles in das Selbstbestimmungsrecht des Menschen!
von Andrea6 am 17.11.2018, 14:33
Ich gebe Meyla Recht! Ich selber habe auch vor jeder Schwangerschaft geraucht und jedes mal (also 3 Mal) aufgehört,direkt als ich wusste dass ich schwanger bin. Ich weiss also wovon ich rede. Mittlerweile rauche ich nicht mehr und werde auch nicht mehr anfangen. Ich habe auch nichts gegen rauchende Mütter-aber gegen rauchende Schwangere!
Mitglied inaktiv - 17.11.2018, 15:27
..."habe auch nichts gegen rauchende Mütter.." - wie auch, du warst selber eine (daß Rauchen bereits das Erbgut ungezeugter Kinder, sprich die Eizellen, schädigt, wahr scheinbar unbekannt). Rauchende Mütter gefährden ihre Kinder - auch das wurde offenbar ausgeblendet. "...-aber gegen rauchende Schwangere!" - "dagegen sein" und eine Art Fruchtbarkeitspolizei fordern sind zwei verschiedene Paar Schuhe. So etwas Ähnliches gab es bereits in unserem Land - woher diese Gedanken nun kommen sollte von der AP erklärt werden...
von Andrea6 am 17.11.2018, 15:50
Ich musste auf Wochenstation schon oft genug die Neugeborenen Babys solcher Mütter betreuen und habe mit deren Entzugswehwehchen kein Mitleid. Da sollen sie sich mal dort melden und vor die inkubatoren mit den entzügigen kleinen Mäusen setzen, beim Wimmern zuhören. Als ich Auszubildende war, durfte ich das 3 Wochen lang machen, jeden Tag. Die kleinen Babys von süchtigen betreuen während die wieder rauchen waren. Ekelhaft! Aber der Entzug war ja nicht möglich..m man hätte dann ja schlechte Laune und die überträgt sich sonst nur auf das Baby 
Null Promille Grenze und Rauchverbot für Schwangere finde ich überhaupt nicht übertrieben! Oder würden die einem Säugling auch eine Kippe in den Mund drücken weil er es ja gewöhnt ist? Oder kleines Schnäpschen in die Flasche um den Pegel zu halten?
von Meyla am 17.11.2018, 15:59
Ich glaube, du hast überhaupt nicht richtig gelesen, was ich eigentlich meine. Es war in keinem Wort die Rede von Verharmlosung des Rauchens, ganz im Gegenteil. Auch ich habe ausreichend Raucherbabys gesehen und betreut, auch länger als 3 Wochen. Es geht hier um die Aussage von Dir "Ich bin immer noch der Meinung, dass Mütter, die nicht mal für ihr Baby aufhören können, lieber keines bekommen sollten....", also die Forderung nach einer (gesetzlichen) Regulierung des Verhaltens Schwangerer. Und nein: das kann es nicht geben, damit wäre der Willkür Tüt und Tor geöffnet. Mag ich mir gar nicht vorstellen. Schon jetzt glauben offenbar Schwangere, sie "dürfen" alles Mögliche nicht: bestimmte Speisen verzehren, baden, Sex, Fahrrad fahren....die Liste ist endlos. Hilfe, Beratung, Aufklärung: das sollten Menschen doch hinbekommen.
von Andrea6 am 17.11.2018, 16:15
Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass du hier Klartext redest. Aber deine Interpretation von Meylas Aussage geht finde ich etwas zu weit. Meyla schrieb, dass Frauen, die es nicht schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören, ihrer Meinung nach besser kein Kind bekommen sollten. Das muss doch nicht gleich heißen, dass sie eine „Schwangerschafts-Polizei“ oder ein gesetzliches Verbot des schwanger werdens für Raucherinnen fordert?! Vielleicht wollte sie einfach an die Einsicht der Frauen wie der TE appellieren, die sich in dieser Situation befinden?!
von Rotkehlchen am 17.11.2018, 16:33
Die TE ist bereits schwanger. Wie findet sie wohl die Aussage, daß "solche Frauen" besser keine Kinder bekommen sollten?
von Andrea6 am 17.11.2018, 16:39
Andrea: Nein,ich war keine "rauchende Schwangere",wie ich schrieb habe ich mit dem Test (immer noch vor NMT) die letzte Zigarette geraucht. Wenns nach der medizinischen Definition geht,beginnt eine Schwangerschaft mit dem 1.Tag der Periode. Also SO kleinlich kann man das ja nicht sehen. Und ich habe auch nichts gegen Mütter, die (nicht vor/neben ihrem Kind) rauchen,gesagt. Alles andere ist natürlich genauso daneben (im Auto mit Kind/in der Wohnung rauchen usw).
Mitglied inaktiv - 17.11.2018, 17:21
Erst aufzuhören wenn man bereits schwanger ist bringt nur teils was. Erstens weil die Schadstoffe sich im Körper ablagern, weil Schäden am Erbgut bereits da sind und weil Frau ja frühstens dann aufhört wenn der Test positiv ist. Die Wochen vorher aber eben nicht. Will man verantwortungsbewusst handeln, hat man ab Kinderwunsch das Rauchen zu lassen. Spätestens, besser Jahre vorher. Noch schlimmer sind für mich aber Eltern die dann nach der Geburt wieder anfangen. Zum einen weil das Kind egal was man macht den Mist abbekommt, zum weitern weil man bewusst in Kauf nimmt das das Kind den frühen Krebstot des Elternteiles miterleben müssen. Das man nach erkannter Schwangerschaft aufhört ist dagegen eine Selbstverständlichkeit. Sollte es sein. Sich als Moralapostel aufzuspielen wenn man selbst raucht ist dagegen eher lachhaft.
von Felica am 17.11.2018, 19:23
@Felica Falls du mich meinst,ich rauche nicht mehr,schon einige Jahre jetzt nicht mehr.
Mitglied inaktiv - 17.11.2018, 20:43
Ja auch dich. Du schreibst selbst, vor jeder Schwangerschaft hast du erst aufgehört wie der Test positiv war. Für mich wie gesagt dann recht scheinheilig sich hinzustellen und anderen Schwangeren Vorbehalte zu machen. Auch du hast geraucht trotz Schwangerschaft. In deinem Fall sogar noch mit bereits geborenen Kindern die dir auch nicht ausreichend Grund waren die Kippen weg zu lassen. Rauchen ist immer scheiße. Als Frau mit Kinderwunsch, als Eltern, als Schwangere. es gibt absolut keine Ausrede warum und weshalb man damit anfangen muss und schon mal gar nicht warum man gegen besseren Wissens bei der ersten Gelegenheit wider zur Kippe greift. Gerade du solltest also verstehen können warum es Frauen gibt die nicht sofort aufhören können, den du konntest es auch nicht. Die TE weiß das es Mist ist, da jetzt drauf zu hauen ist absolut gar keine Hilfe.
von Felica am 17.11.2018, 21:03
Doch,ich habe jedes Mal sofort aufgehört,deshalb kann ich es eben nicht verstehen wieso man schwanger weiter raucht. Und natürlich ist Rauchen total daneben,ob mit oder ohne Kinder,aber hier geht's ja grade um Schwangere Raucherinnen.
Mitglied inaktiv - 17.11.2018, 21:39
Vielleicht noch mal zur Frage. Ich erzähle mal, was mir geholfen hat. Al ich nicht mehr verhütet habe, hhabe ich von 20 auf 3-6 reduziert. Als der Test positiv war aufgehört. Ein Bild war für mich prägend. Ich habe mal gelesen (keine Ahnung ob es stimmt), dass ein durch eine Zigarette verursachter Sauerstoffmangel beim Ungeborenen 20-40 Minuten braucht. Sprich erst nach dieser Zeit bekommt das Baby wieder eine optimale Versorgung. Wenn das Baby da ist würde imhm ja auch niemand den Mund zudrücken, wenn er zur Belohnung eine Zigarette bekäme. Wie bei allem... man sieht es in der Schwangerschaft nicht deswegen denkt man, es sei nicht so schlimm. 15 Zigaretten sind viel zu viel. ... das sind 15 mal in 24 Stunden eine Mangelversorgung des Kindes. Es ist jetzt deine erste Aufgabe als Mutter das zu lassen und nicht zu sagen das geht nicht. Du musst jetzt eine erwachsene Frau sein/werden. Wenn Laser dir hilft wieso nicht. ... für mich persönlich sind all die Hilfsmittel Unsinn. Bei mir half nur dass ich akzeptiert haben, dass ich mich jetzt einfach eine Weile richtig scheiße fühlen werde. So war es dann auch. .. aber das geht vorbei und dann wirst du eben richtig stolz sein. Ich wünsche dir viel Kraft und wenig ja aber Lg Cora
Mitglied inaktiv - 17.11.2018, 22:14
Also wenn vorher rauchen genau so schlimm ist wie weiter rauchen .... na dann Prost Mahlzeit.
Da wundert es mich wenig, wenn immer wieder Frauen eingetrichtert wird, langsam reduzieren sei gesünder als radikaler Entzug. Furchtbare Haltung.....
Ich finde, dann sollte man auch jeder Dame, die Deo mit Aluminium verwendet erstmal ne standpauke halten, weil sie Kinder möchte. Es ist ja schließlich noch niemand erstunken und Schweiß ist natürlich! Oder gespritzte Lebensmittel gegessen hat (naja, habt ihr nie, ist immer ein Phänomen, dass hier nur Bio Damen existieren aber der Standard Konsum Markt boomt), Kleidung im normalen Handel gekauft hat, Medikamente einnahm etc. Auch hier kann man sich Stoffe einziehen, die das Erbgut negativ beeinflussen.
Ich brauche keine Ausrede für das damalige Rauchen. Ich wollte es, ich hab es gern getan. Ich hab mir auch die Haare gefärbt und gefeiert (mit Alkohol 
). Nichts davon passiert mehr, seit der Test ungeplant positiv war. Da habe ich absolut kein schlechteres Gewissen, als es jeder Standard Mensch haben müsste.... nehme aber auch garantiert niemanden in Schutz, der sich täglich ne ganze Schachtel rein pfeift!
von Meyla am 18.11.2018, 00:58
Danke @Meyla! Deine Antwort ist absolut nachvollziehbar. Man denkt manchmal hier im Forum, dass manche Frauen ihr Leben lang darauf hingeplant haben, Mutter zu werden, und dementsprechend auf alles Ungesunde verzichtet haben - egal, ob Alkohol, Fast Food oder Zigaretten. Ja, es ist nicht gesund, das zu konsumieren, und trotzdem kriegen Millionen Frauen gesunde Kinder. Und auch wenn das Kind auf der Welt ist, darf man sich mal ein Glas Wein gönnen und das Leben etwas genießen. Das würde mancher Ökotante hier mal gut tun, anstatt über die 48. Bindungstheorie zu schnabulieren. Etwas anderes ist es aber nun mal, während der Schwangerschaft zu rauchen oder Alkohol zu trinken. Wer das tut, handelt nun mal unverantwortlich (die Gründe wurden ja bereits zur Genüge erläutert), und sollte gründlich überdenken, was wichtiger ist: die Befriedigung der eigenen Sucht oder das Kindeswohl.
von Anniquita83 am 18.11.2018, 08:43
Ich schliesse mich Meyla und Anniquita in allen Punkten an! Schön geschrieben.
Mitglied inaktiv - 18.11.2018, 10:53
Ich unverantwortlichen Ding hab mir sogar die Haare in der Schwangerschaft gefärbt 
. Und ich hätte wirklich mehr als einmal gern eine (oder mehrere) geraucht in der Schwangerschaft. Aber ich habe es nicht getan. Dass es schädlich ist, weiß jeder, welche Auswirkungen es ganz konkret haben wird kann keiner voraussagen. Innerlich zucke ich schon zusammen, wenn ich hochschwangere mit Kippe sehe (oder die, die mit Kippe Kinderwagen schieben). Aber letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen. Ich gehe davon aus, dass so gut wie jede Mutter das Beste für ihr Kind will, manchmal ist es nun nicht so einfach unter einen Hut zu bringen mit den eigenen Bedürfnissen. Und Rachentwöhnung ist hart. Aber es ist zu schaffen. Im Endeffekt musst du dich entscheiden Vera. Willst du das allerbeste für dein Baby? Dann hör auf. Sofort und ohne Spielchen. Kalter Entzug ist sowieso das beste. Viel Glück für die Schwangerschaft!
von Dragonlilly am 18.11.2018, 11:52
Super Antwort von Frau Höfel! Leider ist "abgehen" im Falle einer Schädigung noch das beste was dem Kind passieren kann, auch wenn das sehr hart ausgedrückt ist. Die Schädigungen die es davontragen kann sind deutlich schlimmer, damit muss es dann leben.
von Nenilein am 18.11.2018, 13:21
Diese Antworten haben mich ja so aufgebaut, dass ich psychisch komplett abgestürzt bin. Bin 17ssw und alles ist super. Der psychische Stress ist aber wohl mindestens genauso schlimm für das kind. Nun bin ich erst mal in psychischer Behandlung, denn ich war soweit und wollte Dank so vieler super Mamas die wohl immer alles perfekt machen mir mein Leben nehmen.
von VeraW. am 06.02.2019, 18:49
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