Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Schulterdystokie

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Schulterdystokie

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Baby hatte einen Schlüsselbeinbruch auf seiner linken Seite. Dieser war erst nach ca. 2Tagen durch eine kleine Geschwulst an der Schulter sichtbar. Die Hebamme meinte das könnte unter der Geburt passiert sein, sie hat auch was knacken gehört. Wie kann sowas passieren? Ist das eine Schulterdystokie? Allerdings hatte mein Baby sein linkes Schulterbein gebrochen (ist das relevant?) und bei der Geburt habe ich es, nachdem das Köpfchen geboren war, mit einer Wehe und zwei mal mehr recht als schlecht mitdrücken (PDA), komplett geboren. Es blieb also nicht stecken. Es hatte wohl eine 3fache NSU bei einer NS-Länge von 75cm. Vor der Geburt des Köpfchens wurde ein Fundusdruck angewand. Und "Gnirs" schreibt, dass der Kristeller-Handgriff bei protrahierter Austreibungsperiode und erschwerter Kopfgeburt ein Risiko für eine Schulterdystokie darstelle. Durch den kräftigen Fundusdruck wird hierbei evtl. die oft verzögerte Schulterrotation durch Fixierung gegen den Beckeneingang verhindert..


Martina Höfel

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Liebe 100und1frage, bei einem solchen Bruch handelt es sich um einen sogenannten "Grünholz-Bruch". Dessen Entstehung kann man sich anhand eines Vergleichs mit dem Brechen eines dicken Astes (Knochen eines Erwachsenen) und eines dünnen, grünen Zweiges z.B. Weidenrute (Kinderknochen) verdeutlichen. Der dicke Ast bricht bei großen Kräften vollständig durch, während man einen grünen Zweig sehr stark biegen kann, bis er an einer Stelle reißt, während die andere Seite unversehrt bleibt. Letzteres geschieht bei Kinderknochen, z.B. beim Schlüsselbeinbruch unter der Geburt.. Der Grünholzbruch ist also kein vollständiger Bruch; der Knochenverband bleibt auf einer Seite erhalten. Was Sie beschreiben, das hört sich nicht nach Schulterdystokie an. Allein die Nabelschnurumschlingung kann schon ausgereicht haben, das beim Senken des Kindes die Schulter geknackt hat. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte Frau Höfel, das ist ja seht interessant. Wie kann man sich das physiologisch erklären? Die Nabelschnur ist doch sehr weich. Da muss doch dann beim Bruch die Nabelschnur schon sehr eng um den Hals des Kindes liegen, sonst bricht doch durch den Wehendruck und dem dem damit verbundenen straffen Zug der Nabelschnur nicht ein Schlüsselbein an oder? Auch müsste man, wenn die Nabelschur so eng (straff) ist, dass sie das Schlüsselbein zum anbrechen bringt, anhand des CTG's sehen, dass was nicht in Ordnug ist (Sauerstoff=Herztöne)?


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