Mitglied inaktiv
Hallo! Unser Baby ist jetzt 6 1/2 Monate alt, hat ab ca. 3 Monaten durchaus schonmal ein paar Wochen durchgeschlafen, dann gab es mal wieder kurze Aufwacher. In letzter Zeit schläft er überhaupt nicht mehr gut, wacht ständig auf und braucht entweder nur kurz wieder den Schnuller oder aber macht lange rum, bis er wieder einschläft. Das Problem ist wohl auch, dass er sich immer auf den Bauch dreht, dann aber nicht wieder einschlafen kann und auf den Rücken schafft er es nicht selbst zurück. Welche Ursachen kann das haben? Hat er evtl. Hunger? Bisher habe ich ihn dann nachts nicht mehr gestillt und es ging auch so, jetzt überlege ich aber, ob es doch am Essen liegt. Er wird frühmorgens einmal gestillt, bekommt dann eine Flasche, mittags einen Pastinaken-Kartoffelbrei, nachmittags und abends eine Flasche. Vom Brei isst er nicht immer viel, sodaas wir noch zögern, einen Abendbrei einzuführen. Vielen Dank für ihre Meinung und Gruß von Jubi
Liebe jubi, Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Ein Kind entwickelt sich nach seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Dabei erlebt es "Frust" (z.B. Umdrehen können - aber nicht wieder zurück rollen können) und "Bestätigung, Stolz (z.B., wenn nach viel eigenem Probieren die Umdrehung zurück klappt!). Dazu der Besuch von Oma, neue Nahrungsmittel etc. Ihr KInd ist also mit Recht unruhig und überdreht, denn es ist leistet jeden Tag Schwerstarbeit um alle Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind (das heißt auch, ihn in der nächsten Zeit nachts noch ein paarmal umzudrehen, bis er es selbst gelernt hat) und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
Liebe Martina Höfel, vielen lieben Dank für Ihre ausführliche, klare und beruhigende Antwort. Heute Nacht sind wir wieder 6x kurz aufgestanden, aber dann warten wir einfach ab, bis es vorbei ist. Tagsüber ist der Kleine äußerst süß und erkundet seine Welt, genau wie sie es sagen. Viele Grüße Jubi