Sehr geehrte Frau Höfel, vielen, vielen Dank für die ganze Hilfe während des letzten Jahres. Sie haben uns sehr, sehr geholfen. Eine Frage habe ich noch: Ich musste radikal abstillen und mache mir noch immer Sorgen, dass das für mein Kind nicht gut war. Sie hat eine Milcheiweißallergie. Für uns beide gab es die strenge, teure Diät. Sie wurde spät diagnostiziert, mit 7 Mo. Zu dem Zeitpunkt aß sie kaum, wollte ausschließlich nachts gestillt werden. Das blieb so bis jetzt, wo sie 17 Mo alt ist. In der neuen Stadt haben wir endlich eine Kinderärztin, die zuhört und uns mit der Ess- und Schlafstörung zum Psychologen überwies. Dort wurde mir nochmals das Abstillen nahegelegt. Ich bin alleinerziehend und sie wollte bis 24 Uhr im 2-, dann im 1-Stunden bis 45-min-Takt gestillt werden. Ich habe mehrmals das von Dr. Posth vorgeschlagene nächtliche Herumtragen und zur Not Tee geben versucht, leider nur unter starkem Schreien mit Tränen und ohne Erfolg. Nach 3 Nächten musste ich immer selbst erstmal wieder schlafen. Zuletzt haben wir 14 Tage 7 h Stillverzicht nach dem Einschlafstillen geschafft. Für uns beide war es grausam, wir schliefen nicht, auch tagsüber nur kurz. Die ersten 3 Tage kam morgens der Babysitter, den sie eigentlich liebt, der aber kaum beruhigen konnte, sodass ich nur je 1 h Schlaf nachholen konnte. Für sie war es besonders schlimm nach der Tortur auf mich verzichten zu müssen. Gebracht hat es lediglich, dass sie das 22-Uhr-Stillen ab und an ausließ oder mit Tee beruhigt werden konnte. Das nächtliche Problem wurde schlimmer. Oft trank sie nicht mehr und schlief, sondern drehte sich weg, weinte, dann wieder an die Brust. Das oft 5 mal und öfter. Auch hat sie noch nie ein Einschlafstillen betrieben. Sie trank zwar vorm schlafen, aber dockte von selbst ab und drehte sich weg und schlief ein. Zuletzt jedoch nicht mehr, dann folgten auch 7 mal wieder 2-3 Züge an der Brust oder öfter. Einschlafen ging nur mit Streicheln und singen, ohne Brust. Seit Monaten nahm sie nur eine Brust noch an. Folglich war der Nippel sehr wund und ich fix und fertig. Ich habe mich oft gefragt, wie das weitergehen soll, vor allem da mein Job ein Stillen eigentlich nicht erlaubt und ich bald wieder anfange. Dies in einer neuen Stadt, wo man sich nicht unbeliebt bei den Kollegen machen will. Dann rief mein Exfreund an und meinte, er sei HCV positiv. Von dem Abend an stillte ich sie nicht mehr, weil ich Angst hatte, mich angesteckt zu haben und sie über den wunden Nippel auch. Es war im Nachhinein alles ein falscher Alarm und wir sind zum Glück negativ, was wir erst nach 2 Wo wussten. Es ging erstaunlich gut, sie zeigte zwar noch öfter auf die Brust abends, aber gab sich mit ihrer Ersatzmilch (Neocate und Hafermilch) zufrieden, schlief fast ohne Weinen, nur mit ein bisschen Jammern ein. Auch nachts lief es gut. Zur Zeit wird sie sogar nur 1x wirklich wach. Sie bekommt abends vorm Schlafen, einmal, wenn ich ins Bett gehe und dann erst wieder gegen 4 Uhr diese Milch. Ich weiß, dass das auch nicht so gut ist, aber viel besser als Weinen oder stündlich stillen. Auch das Essen geht etwas besser. Sie ist viel schmusiger und an einigen Tagen auch quengeliger als sonst, will viel auf meinen Arm und zieht mein Hemd herunter, um beim Einschlafen Hautkontakt zu haben. Nur heute, nach 3 Wochen hat sie dabei einmal versucht anzudocken. Und jetzt frage ich mich, ob das radikale Abstillen so gut war. Ich bin eigentlich froh, hätte das Einschlafstillen noch gern etwas behalten und das letzte Mal bewusst erlebt. Sollte ich mich einfach daran gewöhnen, dass ich nicht alles haben kann oder wäre es für sie doch besser, sie abends wieder anzulegen? Milch habe ich noch etwas. Eigentlich wollte ich es wie im Forum von Dr. Posth machen und erstmal nachts das Stillen vor dem Einschlafstsillen abgewöhnen, aber andererseits hat es ja nicht so gut bzw. gar nicht funktioniert. Sollte ich einfach froh sein, dass meiner Kleinen nicht viel zu fehlen scheint? Danke
von Äpfelchen am 03.06.2017, 21:56