Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Nachsorgehebamme

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Nachsorgehebamme

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Hallo Frau Höfel! Ich erwarte spätestens Ende September mein 6. Kind. Da ich in der 12.SSW ein Kind verlor und diesem lange nachtrauerte und die Schwangerschaft insgesamt lange in der Schwebe hing, habe ich mir keine Hebamme besorgt. Die wöchentlichen Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt haben mir vollkommen gereicht. Vor ca. 4 Wochen ist meine FÄ plötzlich verstorben und ich bin irgendwie in ein Loch gerutscht. Sie hatte vor, mich weiterhin engmaschig und auch mit eventuellen Hausbesuchen, zu betreuen. Jetzt, in der 36. SSW, habe ich Panik. Ende nächster Woche werde ich mich im KH melden und einen Termin zum Ziehen des Cerclage Pessars ausmachen. Nach meinen Erfahrungen, wird es dann auch nicht mehr lange dauern, da auch Partusisten abgesetzt wird. Bei meinen vorherigen Kindern habe ich das Wochenbett kaum eingehalten. Meine Frage ist jetzt: Warum sollte das Wochenbett gepflegt werden und wie lange mindestens? Wenn ich mein Posting so überfliege, habe ich den Eindruck, dass ich völlig unerfahren bin, aber dieses Mal ist eben alles anders gelaufen! Selbst meine letzte, eine intakte Zwillings-schwangerschaft, lief anders. Auch hier habe ich das Wochenbett kaum benötigt, denn alles verlief komplikationslos. Allerdings hatte ich ein Hebamme, aber diese sah sich eigentlich kaum... Ich hoffe, Sie können mir meine obige Frage beantworten und mir ein wenig Ängste nehmen. Vielen Dank bereits im Voraus!


Martina Höfel

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Liebe Nr.6, was halten Sie davon, wenn eine Hebamme Sie in den letzten Wochen der SS mitbetreut? Dann ist das Loch vielleicht nicht ganz so tief.....! Das Wochenbett kommt heute leider viel zu kurz. Früher mußten die Frauen zwar bis kurz vor der Geburt hart arbeiten - aber das Wochenbett hieß: 6 Wochen ausruhen und sich mit dem Kind bekannt machen. Da haben die Nachbarn gekocht und geputzt und alle zusammen haben mit der Wöchnerin "einen genommen". Das "einen nehmen" mußte sogar zeitweilig per Gesetz verboten werden!*grins! Heute soll frau nach einer Woche möglichst wieder funktionieren! Und da wundern wir uns über die Zunahme von Wochenbettdepressionen (die fast immer durch eine Überforderung ausgelöst werden)! Eine Hebamme im Wochenbett muß auch gar nicht immer präsent sein. Mal ganz ehrlich, was soll sie Ihnen denn noch zeigen? Sie wissen in Ihrer Familie und im Tagesablauf viel besser Bescheid. Bei einer Mehrgebärenden ist es viel wichtiger (neben den selbstverständlichen Kontrollen wie Fundusstand etc.) da zu sein und zu reagieren, wenn etwas aus der Spur läuft! Liebe Grüße Martina Höfel


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