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hab das Gefühl, mein Herz und meine Ehe bricht :-( Unser Sohn ist jetzt knapp 6 Monate alt. Er ist ein absolutes Wunschkind von mir und meinem Mann!! Der Kleine fordert mich den ganzen Tag, darüber ist mein Mann sehr traurig. Gestern hatten wir darüber eine heftige Diskussion, und mein Mann, sensibel wie er ist, hat geweint: Mein Mann ist beruflich viel unterwegs und kommt meist nur am Wochenende heim. Leider hab ich keine Zeit für ihn, weil der Kleine NUR im Tragetuch schläft und wenn er wach ist quängelt, wenn sich keiner mit ihm abgiebt. Der Kleine schläft auch erst um zehn Uhr, wenn wir auch zu Bett gehen - in unserem Bett!! Mein Mann würde mich soo gerne ,mal wieder knuddeln... ohne Baby auf dem Arm. Wann wir das letzte mal Sex hatten, weiß ich gar nicht mehr. Gestern hat er ihn dann mal in sein Zimmer gelegt zum quängeln. Als der Kleine 5 Minuten später geweint hat, hab ich ihn geholt. Mein Mann warf mir gleich vor, dass unser Baby jetzt schon beginnt, zu lernen uns gegenseitig auszuspielen... Natürlich tut ihm das danach leid, weil er den Kleinen ebenso liebt, aber er liebt eben auch mich. Wie schaffe ich nur den Spagat, meinen Mann und meinen Sohn zu verwöhnen?! Danke für's zulesen!
Liebe mausl0975, von der Partnerschaft zur Familie - eine riesige Veränderung! Jetzt ist die Frage, wer verändert was und warum? Und: wer will was verändern, wer hat welches Interesse? Ich versuche mal die Situation Ihres Mannes zu erklären (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Schon in der Schwangerschaft stand er ein Stück abseits - alle Fragen nach einem "wie geht es dir?" waren an die Mutter gerichtet. Ja, er konnte Ultraschallbilder schauen und die Hand auf den Bauch legen - aber die Veränderungen und die Bewegungen fühlen - nein! Unter der Geburt konnte er sicher eine Hilfe sein - aber nachvollziehen, was da in und mit Ihnen vorging - nein! Und im letzten halben Jahr? Alles ist anders! Seine FRau ist zur Vollversorgerin eines hilflosen Wesens mutiert. Ja, er liebt dieses Wesen, aber er liebt auch seine Frau! Seine Frau? Diese Frau gibt es nicht mehr, denn sie will gar nicht mehr kuscheln (tut sie ja den ganzen Tag mit dem Kind!). Diese Frau, die früher mit ihm auf der Couch gekuschelt hat und dann mit ihm auf den Teppich gerutsch ist, um tollen Sex zu haben! Diese Frau, die abends im Kino neben ihm geheult hat oder in der Kneipe mit ihm Skat gekloppt hat! Diese Frau, die sonst morgens eine Stunde im Bad verbracht hat und dann toll duftend im Kostüm mit ihm durch die Stadt gebummelt ist! Diese Frau, die einen eigenen Job hatte und über Arbeit, Politik, Arbeitskollegen etc. mit ihm geredet hat! Diese Frau macht jetzt nichts anderes mehr als Küche, Stillen und Wickeln!!!! Da würde ich als Mann auch verzweifeln! Und es ist keine Besserung in Sicht! Und jetzt geht das Drama eigentlich erst los! Frau erwartet Verständnis für ihre Situation, der Mann erwartet Verständnis für seine Situation - und das Kind erwartet die Erfüllung seiner Bedürfnisse. Jetzt ist es nötig (wenn die Situation nicht langsam den Bach runter gehen soll!) Bilanz zu ziehen! Frau: was kann ich in der Woche erledigen (Putzen, Vorkochen, Wäsche waschen?)? Was kann ich ändern, damit wir Dinge gemeinsam tun können? Was kann ich ändern, damit mein Mann nicht das Gefühl hat, dass er ausgeschlossen ist und immer nur seiner um das Kind wuselnden Frau zuschauen kann! Gibt es Möglichkeiten für Freiräume (Oma, Babysitter, Freundin, Nachbarin)? Nein, überlegen Sie noch einmal! Kann man vielleicht im Umgang mit dem KInd etwas ändern? Pucken? Osteopath? Worüber reden sie am Wochenende? Nur über das Kind? Mann: Was kann ich meiner Frau am Samstagmorgen abnehmen? Frühstück machen? Mit dem Kind eine Runde um den Block gehen (Zeit für das Badezimmer und den Duft!). Oder eine Runde Frühstück für alle im Bett! Wenn das Kind satt ist, kann es genausogut von Papa getragen werden! Überlassen Sie ihm einen Teil der Pflege (dabei dürfen 5 auch mal gerade sein! Eine Pampers muss nicht perfekt sitzen!) - aber nicht alles auf einmal von heute auf morgen. Kind: das ist zu nehmen wie es ist - von Vater und Mutter! Diese Zeit ist schwierig und BEIDE müssen Zugeständnisse machen - nicht nur der Mann! Liebe GRüße Martina Höfel
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liebe mausl, ich schreib dir mal, weil ich das kenn, allerdings ging es mir ganz zu anfang so wie deinem mann. unser sohn ist jetzt übrigens knapp vier monate...und ich denke, dass du das ganz richtig machst, denn dein kind braucht dich in dem alter voll. sicher ist es schwer, wenn dein mann zurückstecken muss, vor allem, weil er nur am wochenende da ist, aber irgendwie finde ich ihn ehrlichgesagt, auch sehr egoistisch. ich meine, du hast den kleinen die ganze woche und da fragt dich auch niemand, wer zeit für dich hat, wo deine zeit ist, in der du mal "klein" sein darfst, du musst ja die ganze zeit entscheidungen fällen und verantwortung übernehmen...... und dann hast du am wochenende auch noch einen mann da "sitzen", der auch noch verlangt, dass du für ihn da bist...wiegesagt, so hab ich mich anfangs selber gefühlt, sehr klein aufgrund der vielen verantwortung die ich auf einmal hatte (hätte es am liebsten so gehabt, dass mein freund ständig mich in den arm nimmt und fühlte mich manchmal so, als müsste ich zurückstecken.), aber man muss doch irgendwann erkenne, wie sein baby "tickt"...das macht das eben nciht, um jemanden auszuspielen, sondern es äußert schlichtweg, "hallo, ich fühl mich allein". und ehrlichgesagt: davor, als wir beide noch studenten waren, hatten wir trotz manchmal zeitnot, viel sex.....weil in der uni sitzen auch mal recht passiv geschehen kann, auch mit schlafmangel, zur not geht das auch mal im job, aber bei einem baby muss man eben einfach fit sein und wenn das baby dann eben erst spät ins bett geht, hat man eben keinen sex......das war mir so auch nicht klar, vorher ;), aber es ist nur logisch und erstmal in kauf zu nehmen (wir hatten jetzt ungefähr monatlich einmal sex... ;). und euer kleiner ist eben ERST 6 monate alt. ich finde, dein mann sollte diese veränderung wahrnehmen, die da geschehen ist und dich nicht auch noch so in bedrängnis bringen! aber das ist natürlich alles einfacher gesagt, als getan. wieviel schläft der kleine denn tags? vielleicht kannst du ihn (ohne ihn natürlich zu quälen.... ;), etwas länger wachhalten, so dass er abends etws länger durchschläft (vielleicht mal vier stunden?). ich mache es oft so, dass ich versuche, ihn in seinem bett zu bett zu bringen (das dauert aber....sitze dann ein zwei stunden da und streichel ihn oder still ihn nochmal), wenn ich zu faul bin ;), oder es nicht klappt, dann leg ich mich in unserem bett zu ihm. beim stillen schläft er ein, ich geb ihm dann bei bedarf noch seinen schnuller und schleiche raus....und wenn er schreit, geh ich eben wieder rein. ist ja auch ein bisschen gemein, wenn mama auf einmal weg ist.... was uns als paar noch geholfen hat: stubenwagen neben den esstisch und ihm ein mobile rüberhängen zb oder ein kuscheltier geben. manchmal setz ich ihn auch kurz in den autositz und lass ihn so zugucken, wenn ich ihn nicht tragen kann, weil ich zb koche. dann ist er zufrieden, weil er an unserem leben teilhat und wir können zb in ruhe essen (meist... ;). ich mach dann ne kerze an, einer von uns kocht was leckeres. oder: mit dem kleinen im tragetuch spazieren gehen. oder: wieder aufstehen, wenn der kleine im elternbett pennt und ins wohnzimmer schleichen....oder zusammen duschen. und vor allem sich im tagesablauf immer mal wieder in den arm nehmen. vielleicht kann ja dein mann auch mal den kleinen für ein paar stunden nehmen,habe die erfahrung gemacht, :), dass das kennenlernen auch ein bisschen verständnisvoller macht, weil man merkt, wie hilflos so ein kind ist. dann denkt man auch nciht so schnell, das baby wolle einen ausspielen (ist ja ein gedanke, der bei stress aufkommt oder weil man das baby mit seinem typischen babycharakter noch nicht so kennt....). und du schreibst: wie schaffe ich es, mein baby und meinen mann zu verwöhnen? gegenfrage: wer verwöhnt denn dich? lg
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Ich sehs mal so wie erdnusslove, Du bist doch auch die ganze Woche allein, musst Dich um den Kleinen kümmern und hast niemanden, der Dich mal in den Arm nimmt und Dir sagt, dass Du das alles toll machst.. Ich finds jetzt auch nicht so ok, dass Dein Mann Dich so unter Druck setzt... Das spürst DU und Dein Kind spürt das auch, mit Mama ist was nicht ok, ihr gehts nicht gut, ich muss bei ihr sein.... Wir siehts aus, habt ihr eine Oma für den Kleinen? Kann sie ihn mal einen Tag durch die Gegend tragen?? Dass IHR mal Zeit für EUCH habt?? Ansonsten hilft nur Reden, Deinem Mann liebevoll klarmachen, dass Du ihn liebst, aber dass ein Baby zumindest mal im ersten Lebensjahr das Leben der Eltern vollkommen auf den Kopf stellt! Auch DEIN Leben, nicht nur das Deines Mannes! Und dass er bitte ein bisschen Geduld haben soll, der Kleine wird jeden Tag älter und auch diese Zeit kehrt nie zurück, Ihr solltet sie beide geniessen, beide für Euer Kind da sein und dem Kind nicht das Gefühl geben, dass es Euer Liebestöter ist... Ich wünsch Dir viel Kraft, Glück und weiterhin die besten Nerven! LG Nadine P.S.: warst Du mit dem Kleinen mal beim Osteopathen? Das kann auch Wunder bewirken, vielleicht hat er irgendwelche Blockaden, die ihm weh tun und er will deshalb nicht liegen...
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Hallo, vielleicht musst Du Euer Baby am Wochenende viel mehr Deinem Mann überlassen, damit er eine Chance hat, eine echte Beziehung zu seinem Kind herzustellen. Wenn Mütter die ganze Woche allein fürs Kind zuständig sind, passiert es ja sehr leicht, dass sie zur "Fachfrau" werden. Die dann natürlich ganz allein am besten weiß, wie das Baby gewickelt, schlafen gelegt oder gebadet werden muss. Männer trauen sich dann gar nicht mehr recht ran und fühlen sich ausgeschlossen, weil die Mutter alles besser weiß. Es ist jetzt ganz wichtig, dass Dein Männe am Wochenende viel von der Säuglingspflege übernimmt (falls er das bisher nicht tut). Nur so kann er eine echte Beziehung zu seinem Sohn herstellen. Dafür ist es wichtig, dass Du ihm das Baby wirklich anvertraust, also nicht dazwischenfunkst, ihn ermahnst, an ihm herumkorrigierst. Sondern ihn machen lässt, auch wenn er sich anfangs ungeschickt anstellt. Am besten ist es sogar, wenn Du dabei aus dem Zimmer gehst und die "Männer" auch mal allein lässt. Er kann das Baby wickeln, es im Tragetuch tragen, mit ihm schmusen, es baden. So wird er eine engere Beziehung zu seinem Kind bekommen und sich zugleich nicht mehr so ausgeschlossen und abseits fühlen. Er muss fühlen, dass Ihr als Familie zu dritt zusammengehört, und es keinen Zweier-Block aus Mama und Baby gibt, gegen den er nicht ankommt. Wenn er mehr Verantwortung für die Babypflege übernehmen muss, lernt er überdies, die Bedürfnisse des Babys besser zu verstehen. Zum Beispiel, dass man natürlich einen Säugling niemals schreien lassen darf, weil dies sein Urvertrauen zerstört. Und dass ein Baby gar nicht imstande ist, seine Eltern "auszuspielen". Ein Säugling hat nur Grundbedürfnisse, er kann nicht tricksen. Langer Rede kurzer Sinn: Ich würde jetzt nicht traurig sein, sondern das Problem resolut angehen: Verschaffe Vater und Sohn richtig viel gemeinsame Zeit am Wochenende. Lass nicht zu, dass Dein Mann sich ziert und sagt: Ich kann das nicht, mach' Du das mal! Drücke ihm seinen Sohn in den Arm und sage: Ihr zwei schafft das schon, ganz bestimmt! Dazu ist es natürlich wichtig, dass auch Du Euer Baby auch mal ein bissel loslassen kannst, gell! ;-) Auch, wenn es anfangs vielleicht verunsichert reagiert: Kein Baby nimmt seelischen Schaden, wenn es mal nicht bei der Mama im Tragetuch liegt, sondern vom Papa versorgt wird. Grüßle, Hexe
Mitglied inaktiv
Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an. Meine Wunschkinder sind 3,5 Jahre und 6,5 Monate alt und die Zeit, die mein Mann und ich zusammen OHNE Kinder verbringen....pff, wann war das noch mal? Ist eben anfangs eine harte Zeit, aber es wird besser [(bis das zweite kommt:-)]. Laß Deinen Mann auch mal an das Kind, Du hast es ohnehin die ganze Zeit. Und schau, daß Du mal Zeit für Dich hast! Wieso sollst Du Deinen Mann verwöhnen??? Es reicht mal ein Baby, Dein Mann soll Dir ein Partner sein und Dich unterstützen und nicht auch noch fordern. Du hat mein volles Mitgefühl, als "Alleinerzieherin " unter der Woche. Ich bin immer sehr froh, wenn mein Mann abends (wenn auch relativ spät) nach Hause kommt. Gibt es eine greifbare Oma? Ich habe beim ersten Kind am meisten darunter gelitten, daß ich soviel mit dem Kind allein war. Als er über ein Jahr war sind wir dann in Spielgruppen gegangen und das gefiel auch mir. Jetzt gehe mit dem zweiten hin, aber mehr weil ich mich mit anderen Müttern austauschen will und es tut mir gut. Alles Liebe