Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Milchmenge nach Brust-Op/unzufriedenes Stillkind

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Milchmenge nach Brust-Op/unzufriedenes Stillkind

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Hallo, ich bin im Januar 2005 auf Grund einer Brustentzündung am Busen operiert worden. Damals hieß es, daß Stillen beim 2. Kind grundsätzlich möglich sei, aber sicherlich schwierigkeiten machen kann. Jetzt stille ich seit 11 Wochen und ich hatte bisher keinerlei Schwierigkeiten. Mein Sohn ist nun allerdings seit etwa 2,5 Woche ständig unzufrieden nach dem Trinken: er kommt im Schnitt alle 2-2,5 Stunden (davor alle 3,5-4 Stunden). Er trinkt beide Brüste, zusammen etwa 40 Minuten. Er ist ein Spucke-Kind. Nach dem Stillen bzw. teilweise schon während dem Stillen ist er total hysterisch, saugt immer an, läßt los, spuckt vor lauter Aufregung während er die Brustwarze im Mund hat usw. Ich bin am Verzweifeln... Kann die Brust auf Grund der Op nicht genug Milch produzieren? Manchmal ist er dann aber auch sehr zufrieden. Schläft nach dem Trinken direkt ein. Vorallem nachts klappt alles super, er trinkt und schläft. Aber tagsüber ist es oft harter Kampf. Was raten Sie mir? Beste Grüße


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Ivana, das haben wir hier auch nicht oft: ein Kind, dass unzufrieden ist, weil Milch kommt!*grins* Anna hat in allen Punkten Recht: ich würde sogar noch weiter gehen. Legen Sie sich beim Stillen so flach, dass Sie fast auf dem Rücken liegen. Dann muß der junge Mann richtig arbeiten! Liebe Grüße Martina Höfel


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Hi, dass NACH einem problemlosen Stillstart Wochen später noch Probleme wegen der zurückliegenden Brust-OP auftauchen, ist quasi ausgeschlossen (denn eventuelle Probleme wie Narbenbildung im Bereich der Milchgänge, durchtrennte Nerven u.ä. wären dann von Anfang an spürbar da gewesen). Grundsätzlich: Ein Rhythmus von 1-3 Stunden ist völlig normal, 2 Stunden sind absolut durchschnittlich. 4 Stunden ist für die allermeisten Babys deutlich zu lang! Insofern verhält sich Dein Baby lehrbuchmäßig ;-) Mein spontaner Tipp ist eher ein anderer: Was Du beschreibst, klingt nach einem Baby, dass tagsüber gerne viel an der Brust saugen möchte (wie sehr viele Babys, beruhigt so schön!) und sich aber ziemlich drüber ärgert, wenn dann immer noch die ganze Zeit Milch kommt (soviel zum Thema "zu wenig Milch" ;-)))) - das würde nämlich auch zum häufigen Spucken passen. Denn Spucken ist ja nichts anderes als "der Babymagen war ein bisschen zu voll, deshalb kommt der letzte Schluck (oder auch mehr) wieder rausgeschwappt". Ein gute Möglichkeit wäre hier, zum Nuckeln diejenige Brust anzubieten, die schon etwas leerer ist als die andere. Eine andere Möglichkeit wäre "Bergauf Stillen", also Du etwas nach hintengelehnt, so dass die Milch quasi bergauf fließen muss. Außerdem: lieber sehr häufig stillen, dann ist das Baby nicht so hungrig, trinkt eher nicht zu viel und v.a. nicht so gierig, und es kommt weniger wieder hoch. Mit diesen Hinweisen kommen Spei-Babys oft besser zurecht. Kannst ja noch mal schreiben, ob Euch dies was geholfen hat! LG, Anna


Mitglied inaktiv

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Hallo, Danke für den Tip, werde es mal versuchen und dann berichten. Daß er sich ärgert, weil Milch kommt, könnte durchaus sein, denn er nuckelt an, und wenn die Milch dann kommt, läßt er empröt los und fängt an zu weinen. Werde berichten! Viele Grüße Ivana


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Hallo - da haben Sie natürlich recht: auf dem Rücken liegend ist noch effektiver. Eine kleine Anmerkung noch: Aus meiner Erfahrung kommt das beschriebene Verhalten (ansaugen, loslassen, über zu viel Milch ärgern, aus Ärger wieder nuckeln, wieder loslassen usw.) VIEL ÖFTER vor als die Probleme, die mit (zu) geringer Milchmenge zusammenhängen. *Witzigerweise* (naja OK, witzig für mich vielleicht, natürlich nicht für die Mutter! ;-)) wird dieses Verhalten von der Mutter sehr oft als ein Zeichen für "zu WENIG Milch" gedeutet, obwohl ja - wenn überhaupt - tatsächlich das Gegenteil(!) der Fall ist ("das Kind trinkt so schlecht - ich glaube es kriegt nicht genug!!"). Ganz interessant jedenfalls... und kommt in der Stillberatung mindestens so häufig vor, wie echte Fälle von "zu wenig Milch". Liebe Grüße (und mal ein dickes Danke für die tolle Arbeit, die Sie hier nebenher leisten), Anna


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Anna, ja, "echte" Stillprobleme sind sehr selten! Meist ist es einfach Unkenntnis der Physiologie und das Normen des "Trinkverhaltens"! Mütter haben nur noch wenig Instinkt, was richtig und gut ist. Und wenn doch, dann kommt irgend jemand und sagt: .... aber .......! Wir können nur versuchen, das in der Beratung zu erklären und hoffen, dass die Frauen den Dreh kriegen. Vielen Dank für das Lob, ich kann das aber voll zurückgeben. Meine Arbeit hier bewirkt viel mehr, wenn Sie von vielen (z.B. Ihnen, Andrea, SilkeJulia, Mira und vielen anderen ) getragen wird. Noch ein schönes Rest-Wochenende Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank - Ihnen auch noch ein schönes Rest-Wochenende! (fällt bei DEM Wetter ja nicht schwer, oder?) ;-)


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