Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Mein Sohn will keine Flasche

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Mein Sohn will keine Flasche

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Hallo, mein Sohn ist fast 6 Monate alt und ich wollte langsam abstillen. Hab bisher voll gestillt, nur anfangs wurde er in der Kinderklinik mit Pregomin zugefüttert und auch ich musste dann zuhause vorübergehend PreNahrung mit der Flasche zufüttern. Damals hat er die Flasche bald verschlungen, heute nimmt er sie üherhaupt nicht. Hab versucht rauszufinden, ob ihm die Milch nicht schmeckt (Milumil1) oder er die Flasche nicht mag. Scheint an der Flasche zu liegen, denn wenn ich ihm ein Schluck Milumil vom Löffel gebe, ekelt er sich nicht. Hab schon verschiedene Sauger ausprobiert Latex, Silikon, Kirschform, Kieferform, etc. Aber er schreit und weint und dreht immer der Kopf weg und presst die Lippen dann zusammen. Soll ich in nun weiter stillen? Wollte im Jan. da wird er 6 Mon. mit Gemüsebrei mittags anfangen. Kann es sein, dass es sich dadurch ändert, weil er dann etwas anderes als die Brust kennen lernt??? Hab immer mal wieder die Flasche angeboten und dann wieder ein zwei Tage pausiert, dann wieder angeboten, aber er scheint nicht zu wollen. Was mach ich denn nun? Wollte unter anderem deswegen auch abstillen, da mein großer nun schon so lange auf mich verzichten musste, da der kleine dauernd gestillt werden wollte. Anfangs stündlich, dann 2std.lich, dann zwischen 2-4 std. und wann immer er wollte. Ich kam nicht mal mehr dazu mit meinem großen (7)Hausaufgaben zu machen oder mit ihm irgendwas anderes zu machen. Wie mach ich denn nun weiter? Weiter stillen oder weiter Flasche anbieten? Vielen Dank Andrea


Martina Höfel

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Liebe bobbie, Ihr Sohn ist ein schlaues Kerlchen! Da soll er Kunstmilch trinken, obwohl "seine, extra für ihn zubereitete Nahrung" direkt vor seiner Nase ihren Duft verbreitet! Er signalisiert ganz deutlich: ich will Muttermilch! Wenn Sie ausreichend haben, dann sollten Sie nicht zögern und gerne geben! Mal ganz ehrlich, wenn Sie die Flasche zubereiten müssen und dann füttern, können Sie in der Zeit auch keine Hausaufgaben mit Ihrem Sohn machen. Im Moment sollten Sie einfach weiter stillen, denn Ihr Sohn nimmt die Flasche nicht. Und je öfter Sie sie ihm anbieten, umso vehementer wird er sie ablehnen! Nur weil ein Kind 6 Monate alt ist, muß es nicht zwangsläufig Beikost haben! Bevor Sie mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit! ( "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilchreicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr und auch noch darüber hinaus. Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist." So super hat es Biggi Welter geschrieben, deshalb habe ich es bei Ihr kopiert!" Also stillen, bis Ihr Kind eindeutig Beikostzeichen zeigt! Liebe Grüße Martina Höfel


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