Mitglied inaktiv
Hallo Frau Höfel, unser Sohn ist jetzt 5 Monate und heute morgen dachte ich, hoppala, was geht jetzt?! Wir sind zusammen mit meinem Mann aufgestanden und wir zwei haben noch kurz geschmust, was von unserem Kleinen sofort mit einem fürchterlichen gemecker und geschimpe quitiert wurde! Das war bis jetzt noch nie! Wir haben uns im zugewendet mit ihm geredet und gespielt - dann war die Welt wieder in Ordnung, doch sobald wir wieder geschmust haben, ging das Gemecker wieder los, und in was für einer Lautstärke! Soll das etwa heißen, daß ist meine Mama, geh weg von ihr??? Sieht unser Kleiner in seinem Papa etwa eine Konkurenz??? Und warum??? Desweiteren ist es gerade so, daß unser Kleiner nachts wieder öfters kommt, und was zu trinken will (wird noch voll gestillt). Bis her waren es 1 -2 x die Nacht. Gerade kommen wir locker auf 3 - 4x oder mehr. Es ist ja nicht so, daß er dann nicht trinkt, im Gegenteil, er trinkt sogar ganz gierig. Reicht ihm nachts die Milch nicht mehr aus??? Brauch er jetzt abends die Flasche??? Tagsüber will er so alle 3 - 3,5std. gestillt werden, wobei er dabei seit neustem nach ca. 5min. aufhört, wie wild mit mir flirtet und redet und dann aber weiter trinkt. Irgendwie werde ich aus dem Ganzen gerade nicht schlau. Ist das "nur" eine Phase, wächst er wieder, oder was ist los? Danke für Ihre Antwort, lg susi78ruh
Liebe susi78ruh, Ihr KInd steckt in einem klassischen Entwicklungsschub, deshalb meldet er sich nachts vermehrt (bitte keine Flasche!)! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Und es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab wann ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter es immer verkaufen wollen! Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Und zur Konkurrenz mit Papa: nein! Kinder sind Oppurtunisten: wollen alles jetzt und gleich! Und heute morgen wollte Ihr Sohn Aufmerksamkeit. Sie hätten sich sonstwem zuwenden können - auch IHren KOchtöpfen-, das THeater wäre das gleiche gewesen! Liebe Grüße Martina Höfel