Nayla78
Liebe Frau Höfel, ich wende mich heute an Sie, weil mich meine Mutter manchmal in den Wahnsinn treibt ;) Es gibt einige Streitthemen zu denen ich gerne Ihre Meinung lese. 1. Spielzeug: Ich habe mich ein wenig hinreißen lassen durch Artikel auf Internetseiten, wie man Babys (unser Kleiner ist jetzt 4 Monate alt) beschäftigen kann. In Folge dessen habe ich 4 neue Spielzeuge gekauft und schnell gemerkt (innerhalb einer Woche), dass der Kleine damit überfordert war. Nun habe ich die neuen Sachen und zwei alte weggeräumt und in seinem Laufstallbett befinden sich derzeit eine Rassel, Beißring, Spiegel und Mobile. Meine Mutter hat mir wegen dem Spielzeugkauf große Vorwürfe gemacht, ich würde das Kind zu sehr verwöhnen etc. Sehe ich auch ein, denn eigentlich will ich keine Mutter sein, die ihr Kind damit zubombadiert und das Kind weiß nicht mehr womit es spielen soll. Es ist mein erstes Kind, ich werde sicherlich noch einige Fehler machen - kein Mensch, Mutter etc ist perfekt. Aber ich habe das Spielzeug wie geschrieben weggeräumt. Lt. Aussage meiner Mutter ist immer noch zu viel im Laufstallbett. Ist dem so? Mit der Rassel spielt er gerne, den Beißring hat drin weil der derzeit zahnt. Den Spiegel findet er toll und lacht und keckt mit seinem Gegenüber und das Mobile wird mit den Füßen zum drehen gebracht. 2. Schreien: Der Kleine wird tagsüber und nachts zum schlafen in sein Beistellbett gelegt, im Schlafzimmer hat er die nötige Ruhe und Dunkelheit. Babyphone ist immer an wenn ich mich nicht dazulege. Sobald er schreit, gehe ich zu ihm hin, erzähle mit ihm, kuschel mit ihm oder hole ihn aus dem Bett. Lt. meiner Mutter gehe ich zu schnell hin wenn er schreit. Sie ist zwar nicht der Ansicht, dass man babys stundenlang schreien lassen soll, aber ein paar Minuten sind nicht schlimm. Und kurz nach dem Aufwachen aus dem Bett nehmen sei nicht gut, weil das Baby nicht die nötige Ruhe zum Aufwachen bekommt und ich somit ein hyperaktives Kind heranziehen würde. Finde ich totaler Quatsch. Wenn er wach ist und immer noch schreit wenn ich bei ihm bin, dann hat er meistens was (hunger oder volle Windel), natürlich hole ich ihn dann raus. Und wenn er ruhig ist sobald ich neben ihm liege erzählen und kuscheln wir noch. Das ist doch nicht schlimm? Meine Mutter meint auch wenn er tagsüber auf Krabbeldecke oder im Laufstallbett schreit, dann soll ich nicht sofort hingehen, weil man Babys so zur Unselbstständigkeit erzieht. ??? Ich kann inzwischen gut mecker schreien und anderes unterscheiden. Wenn er meckert hole ich mein Kind nicht sofort aus dem Laufstallbett oder nehme es in den Arm, aber ich gehe hin und streichel seinen Rücken oder Bauch, je nachdem wie er gerade liegt. Oft beruhigt er sich dann und beschäftigt sich alleine weiter. Wenn er sich dadurch nicht beruhigen lässt hole ich ihn erst raus und mache dann was mit ihm. Ich meine er kann sich in seinem Alter schon eh sehr lange alleine beschäftigen (oft eine Stunde und länger). Aber ich kann doch nicht den ganzen Tag ihn sich alleine überlassen und spiele und Kuschel auch mit ihm. 3. Krabbeldecke/Laufstallbett/Hygiene: Wir haben im Wohnzimmer ein Laufstallbett wo er drinliegt. Oben in seinem Zimmer die Krabbeldecke. Ich möchte ihn im Wohnzimmer aber noch nicht auf dem Boden lassen, weil wir eine alte Hundedame haben. Es geht mir nicht um die Angst, dass sie ihn beißen könnte - die alte Dame hat keine Zähne mehr. Aber sie haart extrem. Tägliches saugen schafft da keine Abhilfe, dass die Haare nimmer da sind. Niklas ist mitten in der oralen Phase und steckt sich bevorzugt die Hände in den Mund. Und ich will einfach nicht, dass diese voller Haare sind dabei. Im Laufstallbett kann ich das verhindern. Meine Mutter meint ich solle ihn dennoch unten krabbeln lassen. Übertriebene Hygiene schadet Kindern nur. Ich bin sicherlich nicht am Übertreiben mMn. Weder bade ich mein Kind jeden Tag noch wird ständig der Poppes eingecremt, aber das er Hundehaare isst, muss doch nun wirklich nicht sein? Zudem meint meine Mutter, Babys müssen in dem Alter auf dem Boden und das Laufstallbett (1x1 Meter) ist nun nicht auf dem Boden. Dort könne er sich nicht richtig entfalten. Aber er ist ja nicht nur da drin. Ich gehe jeden Tag mit ihm in sein Zimmer spielen, wo kein Tier Zugang hat, und spiele dort mit ihm auf der Krabbeldecke. Ich weiß, der Text ist lang, aber wahrscheinlich musste ich auch mal Luft ablassen. Ich wiederspreche meiner Mum auch oft, aber wenns nach ihr geht, mache ich nur Fehler. Wie geschrieben, ich bin nicht perfekt (wie mit dem Spielzeug) aber persönlich finde auch nicht, dass ich alles falsch mache. Lieben Dank fürs Lesen und ihre Einschätzung und Ihnen einen schönen Tag. Viele Grüße Nayla
Liebe Nayla, da Sie selber gemerkt haben, dass manchmal weniger mehr ist (Spielzeug), würde ich mich in diesem Fall gar nicht mit Ihrer Mutter streiten. Sie sind die Mutter/die Eltern des Kindes und Sie können kaufen, was Sie wollen. Und auch so viel in den Laufstall legen wie Sie wollen. Wenn Ihre Mutter wieder korrigieren will, dann sagen Sie nett und freundlich: „Ich finde/ wir finden es so in Ordnung!“ 2. Schreien: ich finde, dass Sie das genau richtig machen. Wenn ein Kind weint, dann hat es irgendetwas. Wenn Ihre Mutter sich wieder einmischt, dann sagen Sie ganz freundlich:“du hast das damals hinbekommen, ich werde das auch! Und Du hast Dir sicher auch nicht in meine Betreuung herein reden lassen, oder?“ 3. Krabbeldecke/Laufstallbett/Hygiene: nein, Hundehaare müssen nicht sein! Und das Kind ist 4 monate alt, auf den Boden gehört es, wenn es vorwärts will. Da gehe ich aber im Moment noch nicht von aus. Außerdem ist er doch auf der Decke. Werden Sie gelassener und hören Sie sich die Ratschläge an (vielleicht findet sich ja auch der eine andere gute dabei). Freundlich nicken und sagen:“Ich denke drüber nach!“ Liebe Grüße Martina Höfel
Mala28
Hallo Nayla, Ich geb dir einen Tipp, mach es so wie du es für richtig hälst. Und manchmal muss man auf Durchzug stellen. Es gibt immer Leute die was besser wissen. Dein Kind ist erst 4 Monate alt und klar kauft man am Anfang sehr viel Spielzeug. Also meinem hat es auch nicht geschadet. Später wird das auch abnehmen, weil sie dann auch trotzig werden Wenn sie mal nichts bekommen. Aber das gehört auch für mich dazu. Die perfekten Eltern gibt es nicht. Mach es einfach wie du es für richtig hälst. Lg
Andrea6
Das sind alles keine Fragen, deretwegen es sich lohnen würde, einen Streit vom Zaun zu brechen. Menschen haben unterschiedliche Ansichten von Erziehung, und dennoch kommen meist ganz brauchbare Ergebnisse dabei raus. Die Ansichten, "wie man es richtig macht", ändern sich zudem laufend - deine werden es mit zunehmender Erfahrung auch tun.
Nayla78
Danke für eure Antworten. Eigentlich mache ich es auch wie ich es für richtig halte und ich hatte ja auch schon geschrieben, dass es keine perfekten Mütter gibt - diesen Schuh ziehe ich mir wenigstens nicht an. Aber diese Punkte sind seit Wochen Thema bei meiner Mutter und mir. Und irgendwie kommen dann bei mir doch hier und da Zweifel auf. Früher wurde es so und so und so gemacht. Nur ist es halt nicht mehr früher. Stimmt neueste Erkenntnisse bzgl. Kinder gibt es oft und ich sollte mich wirklich nicht kirre machen lassen. Ist nur nicht immer so leicht, jedenfals wenns von der eigenen Mutter kommt ;) Dennoch danke für eure aufmunternden Worte. Ich glaube manchmal reicht schon ein kurzer Blick von Außerhalb, damit habt ihr mir nämlich schon geholfen und Mut zugesprochen :)
Mala28
Hi Nayla, ich hätte auch diese Konflikte. Früher wurden bei uns Kinder dick eingepackt. Als mein Sohn kam war es Hochsommer- richtig heiß. Ich hab ihm ein Body angezogen und schwups dürfte ich mir anhören warum ich das Kind nicht anziehe. Man hat an sich immer ein richtiges Gefühl. Du bekommst immer mehr ein Gefühl was dein Kind mag und was ihm gut tut. Verlass dich dadrauf und auch wenn du feststellst, dass es doch anders besser ist, dann ist es so. Man wächst in diese Rolle rein.
Bine.30
Es hört sich für mich an, als ob deine Mutter und du beide erziehungsbetechtigt sind. Aber das sind doch nur die Eltern. Mit deinem Mann solltest du über Erziehung diskutieren. Was will er für sein Kind, was willst du, wie soll es gemacht werden. Deine Mutter hat doch da gar nichts zu sagen. So sehe ich das.