Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

massive Angst

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: massive Angst

Mitglied inaktiv

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Hallo Ihr Lieben, ich bin heute ET +2 und habe ja eine Gest.diabetes. Meine FA meinte das sie mich locker eine Woche über Termin gehen lässt. Heute musste ich ins KH weil mir einfach nicht gut war, ich hatte Kopfweh und zu Hause war der Blutdruck auch zu hoch (zweiter Wert bei 100) .. ich habe mich dann wohl ziemlich reingesteigert. Im KH angekommen war der Blutdruck bei 132/85 aber mein Puls bei gigantischen 153 :HELP: .. ich konnte mich einfach nicht beruhigen und irgendwie haben selbst ein gutes CTG und ein super Doppler nichts zu meiner Abschaltung beigetragen. Pulsmäßig bin ich immer noch bei 120 und ich habe einfach nur noch Angst. Die Ärztuin im KH meinte das sie mir eine Einleitung am Montag aufgrund der Diabetes vorschlagen würde mit so einem Gel. An und für sich muss ich sagen das der Gedanke schon gut ist denn dann hätte alles ein Ende, aber ich habe Angst .. einfach nur Angst. Ich habe eine massive Blutdruck und Pulsangst und ich weiß das dieser Faktor mein Drama bei der Geburt bedeuten könnte. Ich kann einfach nicht abschalten und merke ja selbst das mein Puls jenseits von gut und böse ist. Und dann kommt nochmehr Angst .. und bei meinen Pulswerten dann natürlich die Angst das es in nem Herzstillstand endet :HELP:. Auf der einen Seite will ich die Einleitung weil ich so große Angst um mein Baby habe, auf der anderen Seite wieder die Angst. gestern bei der FA war zum Beispiel mein Fruchtwasser absolut ausreichend .. aber heute im KH schrrieb sie auf "untere Norm" .. Hilfe es ist von gestern auf heute weniger geworden. Hat man auch deutlich beim US gesehen .. und was ist wenns morgen noch weniger wird und die Maus auf dem Trockenen liegt. Leider kenne ich eine wo das Kind bei ET +2 verstorben ist weil es auf den Trockenen lag. 2 Tage zuvor war noch alles in Ordnung -> Doppler und CTG. Ich verstehe es nicht .. ich laufe hier fast Ammok weil ich Angst habe. Ich habe sogar schon über einen KS nachgedacht .. aber da habe ich auch wieder Angst . Noch dazu kommt das ich zur Entbindung alleine gehe .. weil meine Partnerschaft am Ende ist und ich die Anwesenheit des Kindsvaters eher als belastend finde. Sorry ist lange geworden...


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe woe, während ich noch überlegt habe, was ich schreibe, hat Bonniebee es perfekt niedergeschrieben. Ich drücke es nur mal anders aus: Ihre Angst ist eh da - jetzt müssen Sie überlegen, was Sie wollen und diese Entscheidung dann durchziehen. Liebe GRüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Liebe woe, Ängste gehören zur Geburt ja fast immer sowieso dazu. Ich denke, dass Deine Panik zusätzlich natürlich seelische Ursachen hat: Wenn man eine Trennung verarbeiten muss, dann ist es schwer, gelassen und positiv auf die bevorstehende Geburt und den tiefen Lebenseinschnitt zu schauen, den das Mutterwerden eh schon bedeutet. Das kann eine Riesenangst verursachen, die Du natürlich momentan vor allem auf die Geburt projizierst. Angst macht Herzrasen und erhöht den Blutdruck. Es gibt übrigens sogar in der Psychologie das Wort "Herzangst" oder "Herzneurose": Betroffene denken, sie seien schwer gefährdet, weil ihr Puls ungewöhnlich hoch ist, ihr Herz also rast oder auch mal stolpert usw. Sie haben sogar Angst, sie könnten sterben - obwohl es für diese Befürchtung null medizinische Grundlage gibt. Wenn Dein Blutdruck für die Ärzte alarmierend ist, bekommst Du ein blutdrucksenkendes Mittel, auch wenn Du schwanger bist. Wenn Du das noch nicht erhalten hast, scheint Dein Blutdruck zumindest noch tolerabel zu sein. Dir wird unter der Geburt rein gar nix passieren. Wenn Du zu angstvoll und verkrampft da herangehst, ist das allerdings einer spontanen Geburt nicht sehr förderlich. Es ist jetzt natürlich etwas knapp, um noch rasch eine Entspannungstechnik zu erlernen, das braucht einige Wochen. Als Tipp würde ich Dir gern raten, dass Du versuchen kannst, Dich der Geburt innerlich hinzugeben - und den Körper machen zu lassen. Eine Geburt klappt oft besonders gut, wenn man das Denken und den Kontrollwunsch weitgehend aufgibt. Das klappt am besten, wenn man sich auf die Atmung konzentriert (nix denken als: Ein - Aus, Ein - Aus...). Schweift man gedanklich in Ängste ab, macht das nix, man kann dann einfach wieder zurückkehren zum Atem. Es kann sein, dass Deine Ängste auch nach der Geburt nicht einfach wie abgestellt sein werden. Das Lernen einer Entspannungstechnik oder auch eine kurze Psychotherapie können helfen, die Trennung und den Start als Alleinerziehende zu meistern. Ängste neigen zur Chronifizierung, man sollte da nicht zu lange abwarten oder unnötig zögern - sie sind früh zum Glück noch sehr gut behandelbar. Grüßle und trotz Panik eine einigermaßen harmonische Geburt, huh? Lass Deinen Körper machen, er weiß seit zigtausenden von Jahren, wie das geht! BB


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