Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Liebe Frau Höfel, ich glaub, Sie haben meine Frage übersehen...

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Liebe Frau Höfel, ich glaub, Sie haben meine Frage übersehen...

Kekepania

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Hab auf Ihre Antwort gehofft. Habe eine Frage zu "Becken vermessen" am 24.02.14 gestellt. Vielleicht können Sie da noch einmal reinlesen. Wäre wirklich dankbar für eine Antwort! Ich weiß, dass Sie viel zu tun haben...


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Kekepania, das Problem ist etwas komplexer und läßt sich nicht einfach auf ein Mißverhältnis reduzieren. Wenn Sie keine Wehen hatten, dann kann das Kind nicht ins Becken eintreten - egal wie breit oder schmal es ist. Die Aussage "vordere Hinterhauptslage, 1. Schädellage" ist widersprüchlich. Ein KInd, welches mit dem Kopf nach unten, aber mit dem Rücken links liegt und (bedingt durch fehlende Wehentätigkeit) nicht ins Becken eintritt, kann sich unter der Geburt in eine vordere (Hinterhaupt des Kindes zeigt zum Bauch der Mutter) und in eine hintere (Hinterhaupt des KIndes zeigt zum Rücken der Mutter) Hinterhauptslage drehen. Ein Kind welches noch nicht ins Becken eingetreten ist und mit dem Hinterhaupt zum Bauch der Mutter zeigt (vordere Hinterhauptslage) kann nicht ins Becken eintreten, da es mit seinem Längsdurchmesser (Stirn bis Hinterhaupt) auf dem schmalen Durchmesser des Beckens steht. Dann kann das Becken aus irgendwelchen Gründen verengt sein. Die Beckenmaße (korrekt erhoben) geben ein gutes Bild. Zwischen der Distanzia spinarum (Abstand vordere Darmbeimstachel) und der Distanzia cristarum (Abstand zwischen den Darmbeinkämmen) sollten mindestens 3 cm liegen. Die Michaelische Raute rundet das Bild ab. Sie sehen, der Verdacht auf Mißverhältnis ist nur ein Verdacht! Ohne jegliche WT müßte es vielleicht eher primäre Wehenschwäche heißen. Haben Sie einmal das Verlaufsprotokoll (nicht Geburtsbericht) angefordert? Liebe GRüße Martina Höfel


Kekepania

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Ja, ich habe das Geburtsverlaufsprotokoll. Ich habe alles gelesen und angefordert, was das Krankenhaus hatte. Habe mich auch noch einmal mit der damals diensthabenden Hebamme getroffen und alles noch einmal besprochen. Ich habe einfach das Gefühl, dass man mir auch keine Zeit lassen wollte. Das Kind war schon groß und schwer (55 cm, 3870 g, 34 cm KU), aber der Rest war noch in Ordnung, bzw. haben sich die Ärzte noch gewundert, dass die Plazenta kaum verkalkt ist. 1. Schädellage stand in dem Bericht, den ich selber habe, vordere Hinterhauptslage stand in dem Bericht, den mein Frauenarzt erhalten hatte. Den durfte ich auch lesen und darüber hatten wir auch noch einmal gesprochen, deshalb weiß ich das auch so genau. In der Schwangerschaft wurde bei jeder Untersuchung geschallt, am Ende also jeden Tag und der Kopf des Kindes war immer von hinten zu sehen. Vielleicht hat sich der Kleine während der Vorbereitungen zur OP noch einmal zur Seite gedreht. Man liegt ja auch doch eine zeitlang auf dem Rücken. Hinzu kam auch, dass mein Kind mit der Zange aus meinem Bauch geholt wurde. Er lag wohl so hoch, dass der Arzt ihn nicht "greifen" konnte. Was sagen Sie dazu?


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