ANNA_MARI
Hallo Frau Höfel! Sie haben mir schon während der Schwangerschaft durch Ihre Antworten einige Male geholfen. Jetzt ist meine kleine Tochter da, gesund und munter und alle meine Sorgen während der Schwangerschaft waren unbegründet. Umso ärgerlicher, dass ich nun mit dem Geburtsverlauf hadere (als "bräuchte" mein Gehirn wieder etwas Negatives, mit dem es sich beschäftigen kann...). Objektiv gesehen lief alles perfekt. Ich hatte mittags einen vorzeitigen Blasensprung bei 38+1, nachmittags bekam ich - bereits im Krankenhaus - leichte Wehen, die sich gegen 19 Uhr nach einem warmen Bad SEHR verstärkten. Dennoch blieb der Muttermund lange bei 2cm, was mich auch in Anbetracht der Tatsache, dass es meine dritte Geburt war, sehr frustrierte. Die Schmerzen waren (und ich bin an sich nicht schmerzempfindlich) irgendwann kaum mehr auszuhalten und ich fühlte mich hilflos und fast panisch. Ich bat um eine PDA, obwohl ich im Vorfeld gesagt hatte, ich möchte keine. Die anwesende Hebamme war auch eher nicht dafür und die Anästhesisten sowieso im OP. Zum Glück rückblickend. Stattdessen wurde mir Lachgas angeboten, das ich auch schon bei der zweiten Geburt hatte (erste war Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand). Ich kann gar nicht sagen, inwieweit es die starke Anspannung und die Schmerzen erträglicher gemacht hat, aber ich klammerte mich in jeder Wehe an die Maske wie an den sinnbildlichen Strohhalm. Schließlich kam meine Tochter um ca. halb 11 nach extrem anstrengenden Presswehen ohne Komplikationen auf die Welt. Eigentlich könnte ich also nun einfach glücklich sein. Aber ich hadere mit dem Lachgas und dass ich es nicht "geschafft" habe, die Geburt ohne Schmerzmittel auszuhalten. Jetzt nach über drei Wochen macht mir das immer noch zu schaffen und ich fühle mich gleichzeitig bescheuert, dass ich überhaupt so fühle. Außerdem frage ich mich, warum ich in der Austreibungsphase KEIN Lachgas mehr einatmen "durfte", obwohl ich diese Phase, was den Schmerz angeht, als noch überwältigender empfunden habe als die dann doch zum Glück recht schnell fortschreitende Eröffnung. Warum muss das Gas bei vollständiger Eröffnung weg? Vielleicht können Sie mir diese Frage beantworten und haben für mein Problem ein paar kluge Worte parat. Viele Grüße und danke für Ihre tolle Arbeit! Marie
Liebe Marie, erst einmal zum Lachgas. Lachgas ist placentagängig und 80% der mütterlichen Menge kommen beim Kind an. Lachgas ist nach ein paar Atemzügen abgeatmet. Damit das KInd unter der Geburt aber damit erst gar nicht agieren muss (und damit die Mutter gut mitarbeiten kann), nimmt man es zur aktiven Austreibungsphase weg. Außerdem stört das Hantieren mit der Maske ja auch. Zum Hadern. Wir hadern heutzutage mit vielem und fast allem. Wir sind ständig auf Fehlersuche und immer steht das Negative im Vordergrund. "Schicke Bluse, die Du da anhast!" - Ach, die ist schon ganz alt. Oder: Die habe ich mal für ein paar EURO bei ..... gefunden. Warum nicht: Danke, finde ich auch! "Wie geht es Dir?" Ach, muss ja. Oder: EIGENTlich ganz gut. Warum nicht: Danke, mir geht es gut. "Wie war die Geburt?" Ach, eigentlich ganz okay, aber zum Schluß habe ich doch eine PDA gewollt, obwohl ich die vorher abgelehnt habe. Der Doc war im OP, deshalb habe ich Lachgas bekommen. Warum nicht: Heftig! Die Wehen haben mich ganz schön geschafft. Letztendlich hat die Geburt ja nur 2 Stunden gedauert. Lachgas hat es erleichtert. Dann war der Schatz da! Das Lachgas ist keine "Schande" - es war bei dieser heftigen Arbeit lediglich ein Hilfsmittel! Liebe Grüße Martina Höfel
ANNA_MARI
Verspätetes Danke noch für die Antwort!
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