Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Krankenhaus Behandlung

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Krankenhaus Behandlung

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Sehr geehrt Frau Höfel, ich habe ein paar Fragen zur Nachsorge. Zu ersteinmal die Vorgeschichte. Auf Grund von Praeeklamptie ist die Geburt mittels Pille eingeleitet worden. Ich bekamm 2 pillen. Da es dann nach weiteren 4 Stunden Mitternacht vorüber war, wurde mir keine mehr gegeben und es sollte nächsten Tag nach dem Frühstück fortgeführt werden. Bis dahin waren die Wehen unregelmäßig und verschieden Stark, aber noch keine rifchtig starken Wehen.Aber kaum paar Minuten nachdem ich zum schlafen hingelegt hatte kam eine starke Wehe nach der anderen. Als ich dann auf der Toilette war platzte die Fruchtblase. Ich wurde darauf wieder auf die Station vom Kreißsall gebracht ins vorwehenzimmer. Bis dahin wurde noch kein einzieges Mla nach den Muttermund gesehen. Ich lag eine halbe Stunde allein in einem Zimmer, als ich dann nach einer Schwester klingelte sagte ich dieser die Wehen haben sich verändert. Sie sah auf den Wehenleser und sagte "Ach es weht sich so richtig ein." Ich sagte ihr sie solle meinen Mann rufen.Die Schwester verließ das Zimmer. Eine halbe Stunde später kam mein Mann, ich sagte ihm die Wehen haben sich verändert und seien viel stärker. Zu dem Teitpunkt war es 3 Uhr.Er rief etwas später die Schwester, diese schaute zum ersten mal nach den Muttermund. Er war jetzt auf Große 5 geöffnet. Ich wurde in einen Kreißsaal geschoben. Als man den nächste mal nach meinen Muttermund sah war er bereits auf 7 geöffnet.Ich hatte die starken wehen eine nach der anderen, man verabreichte mir einen Wehenhemmer und dann wurde festgestellt, dass die Herztöne vom Baby bei 70 Schläge waren. Es wurde aus dem Kopf des Kindes eine Probe entnommen. Dann wurde ich in den OP gebracht und bekam eine Vollnakose und einen Kaiserschnitt. Mein Kind wurde um 4. 20 Uhr in der Nacht geholt. 12 Stunden nach Beginn der Einleitung. Inder Nachbetreuung im Krankenhaus wurde kein Blutdruck mehr gemessen. Die dicken Arme und Beine wurden nicht behandelt. Ich wurde nach 5 Tagen ohne Abschlußuntersuchung entlassen. Als dann einen Tag später meine Hebamme den Blutdruck maß, war dieser bei 166 /96. Meine Hebamme meinte ich mußte zum Arzt und ins Krankenhaus zurück. Das wollte ich nicht. Ein Notarzt stellte eine Anemie fest und verschrieb mir Tabletten zum Ausschwemmen/ welche auch Blutdrucksenkent war. Meine Frage ist, hatte das nicht schon im Krankenhaus festgestellt/ behandelt werden müssen? Hätte man auch nicht schon im Krankenhaus auf die Schwangerschaftvergiftung nach der Entbindung behandeln müsse. (Blutdruck messen, Wassereinlagerung etc.)? Ab wann wird eigentlich nach dem Muttermund gesehen? Hätte das nicht schon viel früher passieren? Hätte auch abschliesend eine Untersuchung vor der Entlassung stattfinden sollen? Oder wird immer so eine Schwangerschaftvergiftung nur mit Geburtseinleitung behandelt und dann nichts mehr? Mir wurde gesagt ich hätte daran sterben können. Was sagen sie dazu? MfG Isa


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Isa, es ist immer schwer eine Geburt zu beurteilen, bei der man nicht dabei war. Haben Sie den Geburtsverlaufsbogen angefordert (zusätzlich zum Partogramm und dem Bericht für den Arzt)? Manchmal hat man im Eifer des Gefechts einfach Dinge ausgeblendet, a) weil man sie so schrecklich fand oder b) , weil sie in dem Moment untergegangen sind. Dass die Kollegin nach Blasensprung nicht untersucht hat, ist eher ungewöhnlich - aber nicht weiter tragisch, da das CTG zu diesem Zeitpunkt in Ordnung war. Und ob der Muttermund 4, 6 oder 8 cm geöffnet war, hat auch keine Konsequenz. Spätestens wenn Sie gedrückt hätten, wäre allen klar gewesen: das Kind kommt. Anscheinend hat sich Ihre Situation der Präeklamsie in eine Notsituation verwandelt. Warum und wieso, das kann ich von hier nicht sagen. Es passiert unter massiver Weheneinwirkung, dass das Kind nicht mehr gut versorgt wird. Ich kann mir vorstellen, dass man deshalb vorsichtshalber oder nach ersten Anzeichen, die Wehen reduziert hat. Da das Kind mit Herztonabfall reagiert hat, hat man eine Blutprobe vom kindlichen Kopf genommen, um letztendlich Gewißheit darüber zu haben, ob das Kind gerade nur ein paar Anpassungsschwierigkeiten hat, die z.B. mit einem Lagewechsel und Wehenhemmer in den Griff zu bekommen sind - oder ob (wie bei Ihnen!) eine Notsituation vorlag. Ansonsten hat man zügig reagiert und sectioniert! Zum Nachher. Die Entbindung ist tatsächlich die einzige Möglichkeit dieser Erkrankung (war vielleicht vom HELLP-Syndrom die Rede?) Herr zu werden. Nach der Entbindung hat man sicherlich regelmäßig Ihren Blutdruck kontrolliert - bis er stabil war. Lag Ihr Kind auf der Intensivstation? Waren Sie vielleicht zu Blutdruckmesszeiten nicht auf Ihrem Zimmer? Ansonsten ist es eher nicht in Ordnung, wenn der Blutdruck nicht gemessen wurde. Wenn die Rückbildung ohne Probleme verlief, regelmäßige Fundus- und Wochenflusskontrollen durchgeführt wurden (!), und diese in Ordnung waren, dann ist eine vaginale Abschlussuntersuchung nicht nötig. Blutwerte und Blutdruck sollten allerdings bestimmt worden sein. Der Notarzt war sicherlich kein Gyn, sonst hätte er Ihnen erklärt, dass eine Anämie nach Schwangerschaft und Sectio völlig normal ist. Die Frauen schwemmen nach der Geburt zügig aus - auch das wird im Normalfall täglich von der Schwester kontrolliert. Liebe Grüße Martina Höfel


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