Guten Abend,
Ich habe zwei Fragen, die vielleicht etwas untypisch aber auf die Zeit nach der Schwangerschaft bezogen sind. Vielleicht können Sie mir ja helfen.
Ich habe vor 2,5 Monaten entbunden (komplikationslos Schwangerschaft, stille voll) und habe seit ca. 5 Wochen leichte Schmerzen in beiden Knien. Letzte Woche war ich dann doch mal beim Orthopäden. Der meinte, das hätte bestimmt mit der Schwangerschaft und dem veränderten Gewicht zu tun. Aber so viel schwerer bin ich nicht mehr und die Schmerzen kamen erst nach der Schwangerschaft. Kann dennoch ein Zusammenhang bestehen? Google spuckt viel aus über Hormone, "Still-rheuma" und ähnliches.
Zweite Frage: meine Füße sind durch die Schwangerschaft wohl länger/breiter geworden. Scheint ja nucht unüblich zu sein. Kann es sein, dass sich das nochmal zurückbildet, können zb Einlagen helfen? Oder ist das nun so?
Danke!
von
roza_soza
am 25.08.2019, 00:01
Antwort auf:
Knieschmerzen und größere Füße
Liebe rosa_soza!
Leider habe ich bezüglich Schmerzen im Knie und dem Zusammenhang zum Stillen keine Erfahrungen.
Frau Höfel schreibt dazu folgendes:
Diagnosen über das Internet funktionieren immer noch nicht!
Still-Rheuma (Morbus Still) hat nichts mit Stillen zu tun. Der Name stammt von einem englischen Kinderarzt, er beschrieb diese juvenile rheumatische Erkrankung zuerst.
Sie beginnt schon im Alter von einem und drei Jahren, lange bevor eine betroffene Patientin jemals auch nur einen Gedanken an das Stillen verschwendet
Was unter dem Begriff „Still-Rheuma“ durch Stillgruppen und Stillforen geistert, ist etwas ganz anderes. Stillen löst kein Rheuma aus. Aber es gibt den Zusammenhang zwischen Gelenkschmerzen und Stillen bei einigen wenigen Frauen.
Es wird angenommen, dass es sich um eine genetisch bedingte Autoimmunreaktion handelt, die sich in der Schwangerschaft zeigt und nach der Geburt wieder zurückgeht. Betroffene Frauen spüren diese Symptome beim ersten Kind besonderes an Händen und Fingern. Möglicherweise hängt das mit einem erhöhten Prolaktinspiegel zusammen. Auch bei rheumatischer Athritis wurde ein erhöhter Prolaktinspiegel festgestellt. Beim Stillen weiterer Kinder lassen die Symptome nach. Für die Mutter ist es hilfreich sich so oft wie möglich auszuruhen, vermehrt im Liegen zu stillen, Hände und Arme während des Stillens mit Kissen zu stützen.
In jedem Fall können bestimmte gymnastische Übungen, regelmäßig ausgeführt, lindernd wirken. Eventuell ist auch eine Behandlung mit einem Antirheumatikum anzuraten.
Eine mögliche Erklärung für die Beschwerden, die gehäuft bei (stillenden) Müttern auftreten, könnte jedoch einen ganz anderen Hintergrund haben, der überhaupt nichts mit dem rheumatischen Formenkreis zu tun hat: Mütter, die mit ihrem Kind zusammen schlafen, liegen unter Umständen über längere Zeitabschnitte in nicht unbedingt optimalen Stellungen im Bett und das wiederum führt zu Fehlbelastungen und Verkrampfungen. Das häufige Tragen der Kinder (auch nicht immer und unbedingt orthopädisch korrekt) ist eine weitere Belastung für Muskeln und Gelenke.
Zu den Füßen ist folgendes zu sagen.Der Körper ( gerade die Knochen,u.a.die Füße),
verändern sich in der Schwangerschaft.Es braucht ca.09-12 Monate,bis der Körper annähernd so ist wie vorher.Manche Dinge bleiben. Da helfen dann leider keine Einlagen.
Dafür haben wir Mütter eine tolle Belohnung,das Baby bekommen:-)
Gute Besserung!
Freundliche Grüße,
Mareike Klassen
von
MKlassen
am 25.08.2019, 11:15