Mitglied inaktiv
Hallo Frau Höfel, ich hätte eine Frage. Es gibt so viele unterschiedliche Meinungen zum Thema "Jedes Kind kann schlafen lernen". Ist dies wirklich Kindesmisshandlung wie viele behaupten? Mein Sohn ist mit seinen drei Monaten sicher noch zu jung für so ein Einschlafprogramm, doch es würde mich für später interessieren da er jetzt schon kaum ohne Einschlafhilfe einschlafen will. Bei ihm wechselt es mit dem Einschlafen - mal braucht er die Brust, mal will er getragen werden. Und natürlich kann ich dann nicht aufstehen oder ihn irgendwo hinlegen weil er wach wird und das vermisst was ihm beim Einschlafen geholfen hat... Soweit ist mir das schon klar! Allerdings kann ich nicht nachmittagelang mit ihm im Bett liegen, oder mit ihm auf dem Arm auf dem Sofa, ich möchte auch Abends wenn er eingeschlafen ist mal mit meinem Mann noch auf dem Balkon sitzen oder den Haushalt erledigen, doch das geht natürlich nicht weil er regelmäßig guckt ob noch alles so ist wie gewohnt. Nachdem Einschlafprogramme wie in dem Buch jetzt noch zu früh sind - was kann ich alternativ tun? Ich weiß dass es vielen so geht und ich kenne kaum so ein kleines Baby das ohne Hilfe einschläft, aber es frustet mich wirklich wenn er den ganzen Nachmittag schläft und ich kann nicht mal aufstehen um aufs Klo zu gehen oder mir was zu trinken zu holen... Wäre dankbar für einen Rat.
Liebe Püppi, noch vier oder acht Wochen und Sie werden den Zeiten, wo Ihr KInd den ganzen Nachmittag schlief, hinterher trauern! Sie werden sich nach Stunden auf der Couch sehnen! Ich schlage vor: geniessen Sie die paar Wochen noch. Aus Ihrer Zweierbeziehung ist jetzt eine Dreierbeziehung geworden und der kleine Schatz ist das schwächste Glied in der Kette. Ihrem Mann können Sie erklären, warum Sie keine Zeit oder Lust haben, Ihrem Kind nicht. Es weiss nur: Mama weg - Dramatik! Das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" ist für Kinder über einem Jahr! Da sind Sie noch weit von entfernt. Und es sollte auch nicht als Punkt-für-Punkt-Anleitung genommen werden. Dieses Buch eignet sich lediglich dazu, seine eigene Inkonsequenz zu überdenken und Fehler im eigen Verhalten zu entdecken. Ändern müssen Sie dann Ihr Verhalten, dann ändert sich auch das Verhalten Ihres Kindes (velleicht nicht so, wie sie denken!). Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
Sollte vielleicht noch erwähnen dass ein Tragetuch keine große Hilfe ist weil er es höchstens bei guter Laune akzeptiert dort mit dem Gesicht nach vorne drin zu sitzen. Also nutze ich es zum Spazierengehen, für alle Hausarbeiten ist das ja auch nicht geeignet. Allein der Versuch ihn dort müde reinzulegen scheitert an Geschrei und Gezappel. Auch tagsüber habe ich ihn fast ausschließlich auf dem Arm. Sitzt er kurz in der Wippe oder liegt auf der Krabbeldecke damit ich abspülen oder duschen kann, geht das nicht lange, dann quengelt er wieder und will auf den Arm. Im Moment darf er auch wirklich fast immer auf oder an mir schlafen, aber ich halte das nicht mehr lange aus, werde von dem Rumsitzen oder Liegen nur noch müder...
Noch vergessen: vielleicht kann Oma oder Opa oder Tante mal zwei Stunden mit dem Schatz spazieren gehen. Dann haben Sie Zeit für etwas anderes. M.H.
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