Anna1992A
Guten Morgen Frau Höfel, ich habe heute meiner Mutter geholfen die Gardinen zu wechseln. Ich bin dann auf die Eckbank gestiegen und hab mich nach oben gestreckt um die alten Gardinen runter zu nehmen (Sturzgefahr bestand nicht). Als meine Mutter das gesehen hat, habe ich gleich schimpfen bekommen, ich soll mich bloß nicht strecken! Begründung habe ich keine bekommen. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig verwundert und mache mir nun sorgen dem Bauchbewohner geschadet zu haben. Der Bauch spannte dann kurz leicht...aber ob das vom strecken kam weiß ich nicht. (wenn ich was vom obersten Regal hole strecke ich mich auch?!) Was kann dadurch passiert sein?? Wie schlimm war das wirklich? Momentan bin ich in der SSW 27+1 Liebe Grüße, eine sehr besorgte Anna
Liebe Anna, genau, frau streckt sich unbewusst im Schlaf, beim Griff in den Küchenschrank (warum ist eigentlich immer das, was man benötigt, ganz hinten auf dem obersten Regal?) usw. Durch die Körperbewegung arbeiten die Muskeln und mit dem ganzen wird der Uterus verschoben (und andere Organe auch). Ihr Kind beeindruckt die Streckung in seinem Kokon kaum. Das Strecken und die angeblichen Folgen (Nabelschnur wickelt sich um den Hals etc.) gehören in den Bereich der Ammenmärchen. Aber: Strecken auf Leitern und Eckbänken, das ist in der Tat tabu, da die Sturzgefahr (wie von Kollegin Andrea beschrieben) einfach exorbitant hoch ist! Noch ein Ammenmärchen: viel Sodbrennen, viele Haare. Der Magen ist aus seiner Position verdrängt und so funktioniert der Verschluss nicht mehr richtig. Es kommt zu einem Zurücklaufen des reichlich vorhandenen Magensaftes in die Speiseröhre. Die Speiseröhre reagiert im wahrsten Sinne des Wortes "sauer" auf diese Säure! Und je nach Verdrängung, passiert das Malheur eher, öfter oder früher. Mein Lieblingsammenmärchen ist: die Wöchnerin darf sich nicht die Haare waschen. So ein Quatsch? Genau. Heute. Am Anfang unseres Jahrhunderts war diese Regel sinnvoll - zumindest im Winter. Auf dem Weg vom geheizten Bad (meist noch mit Holz und richtig warm) über den ungeheizten Flur oder Hof bis zum Bett hat sich so manche Wöchnerin mit nassen Haaren "den Tod" geholt. Liebe Grüße Martina Höfel
Andrea6
Es geht hier wirklich "nur" um die Sturzgefahr: in der Schwangerschaft sind die Sehnen und Bänder aufgrund des hormonellen Einflusses weicher und lockerer, daher sind arbeiten auf Leitern usw. und ungewohnte Körperhaltungen unfallträchtiger als außerhalb einer Schwangerschaft. Zudem ist mit zunehmender Schwangerschaft der Körperschwerpunkt verschoben. Die meisten Unfälle (schwanger oder nicht) passieren tatsächlich im Haushalt...