Hallo Frau Höfel, wir haben seit letzter Woche ein Frühchen, geboren bei 32+4 mit 2300 g. Ich habe ihn natürlich geboren, Lungenreife ging nicht durch, er bekommt abgepumpte Muttermilch. Soweit macht er sich gut. In frühestens 2 Wochen (bei 36+0) werden wir entlassen. Nun halte ich mich hier auf der Neonatologie streng an die Hygienevorschriften. Alles wird dauernd mit Hygienetüchern abgewischt. Wie soll ich das bloß zuhause umsetzen?? Wir sind ein echt unsauberer Haushalt. Ich war nie ein Fan von Hygiene. Ich dusche mich nur zwei Mal in der Woche (besser für meine trockene Haut). Wir haben zwei Katzen, die auch mal auf den Tisch hüpfen, auch wenn sie es nicht sollen. Unser 3,5 jähriger, reifgeborener Sohn wäscht sich nicht immer die Hände nach dem Pinkeln. Wir putzen nicht mehr als wirklich nötig. Ich benutze nur Bio-Putzmittel, nie scharfe Sachen. Wir waschen unsere Bettwäsche seltener als andere. Unser Stoff-Sofa im Wohnzimmer müsste ein Schlaraffenland für Kleinstlebewesen sein. Wenn Essen auf den Boden fällt, darf es trotzdem noch in den Mund... usw. Nun sind weder mein Mann, noch unser älterer Sohn, noch ich oft erkältet. Ich vertrat bei unserem älteren Sohn vehement die Ansicht, dass Unsauberkeit das Immunsystem stärkt. Aber jetzt... mit Frühchen? Ich mache mir Sorgen. Ich glaube, wir müssen uns komplett umstellen. Oder ist das Quatsch, weil man sich nicht zuhause, sondern am Einkaufswagen, am Geldautomaten und in der Krabbelgruppe ansteckt? Sollen wir zuhause erst mal alles mit Hygienewaschmittel waschen und alle Oberflächen desinfizieren und Handdesinfektionsmittel aufstellen, bevor wir unser Frühchen nach Hause holen?
von Anthea am 22.09.2019, 09:37