Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Herztöne

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Herztöne

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Hallo Frau Höfel, ich bin derzeit "erst" in der 11. SSW und mache mir große Sorgen (wie vermutlich viele Frauen), dass ich noch eine Fehlgeburt haben könnte. Bei der 1. VU in der 10. SSW war zwar alles in Ordnung. Trotzdem habe ich furchtbar Angst, dass das kleine Herz einfach aufhört zu schlagen. Der nächste Termin beim FA ist erst in 4 Wochen und bis dahin werde ich noch verrückt. Ab welchem Zeitpunkt kann eine Hebamme die Herztöne des Babys abhören? Habe zwar noch keine, aber das soll auf jeden Fall demnächst - auf jeden Fall vor dem nächsten FA-Termin - passieren.Das würde mich eventuell ein wenig beruhigen... oder kann ich auch versuchen, einen Extra-Termin beim FA zu bekommen oder mache ich mich dann lächerlich? Liebe Grüße Greta


Martina Höfel

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Liebe gretamaus, Mijou hat es wunderbar beschrieben. Da kann ich nur noch ergänzen: sprechen Sie mit einer Beratungsstelle bei AWO, Diakonie, dornum vitae oder dem Sozialdienst der katholischen Frauen. Dort beraten ausgebildete Konfliktpersonen und es ist Raum "laut zu denken". Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Liebe Greta, ich war auch in beiden Schwangerschaften eine arg ängstliche Schwangere (hatte zuvor schonmal eine Fehlgeburt). Trotzdem muss man irgendwann die Notbremse ziehen, sonst nimmt die Angst überhand und fängt an, den Alltag und das Denken zu bestimmen (wie es bei Dir teilweise bereits der Fall ist). Aber der Reihe nach: Also, so früh (und auch nicht in den nächsten Wochen) kann eine Hebamme noch keine Herztöne abhören. Und das würde Dir auch nicht viel bringen: Wenn die Herztöne heute okay sind, gehst Du dann morgen wieder zur Hebamme, und übermorgen wieder, um sicher zu sein, dass sich nichts geändert hat? Es kann ja theoretisch zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft etwas passieren, und auch unter der Geburt sowie an den Tagen, Wochen und Monaten (plötzlicher Kindstod) danach. Es gibt immer weiteres "Futter" für die Angst. Wo willst Du für Deine Angst eine Grenze ziehen? Ab wann bist Du beruhigt? Wie Du vielleicht jetzt selbst schon ahnst, sind nicht die Herztöne das Problem, sondern Deine übertriebene Angst. Etwas Angst gehört zum Kinderkriegen dazu, das ist ganz normal. Macht man sich vor Angst so verrückt, dass man die Schwangerschaft nicht mehr wirklich genießen kann, so ist das ein Warnzeichen und eine Aufforderung, dass Du etwas für Dich tun solltest. Sonst kommst Du aus dem Teufelskreis der Angst nie mehr heraus - denn Ursache gibt's dafür wie gesagt ja ununterbrochen - solange man Mutter ist, also das ganze Leben. Ich selbst neige wie gesagt auch zu übertriebenen Ängsten. Die Schwangerschaft und das Mutterwerden ist natürlich ein tiefer Einschnitt im Leben. War man vorher schon eher ängstlich, kann das jetzt zum echten Problem werden. Gleichzeitig ist die Schwangerschaft eine wunderbare Gelegenheit, Angstmuster bei sich zu erkennen und an sich zu arbeiten - damit man bei der Geburt entspannt ist und damit man eine gelassene Mutter wird. Für mich war es wichtig anzunehmen, dass es im Leben nie eine Garantie für irgendetwas gibt. Keine Angst, keine Vorsicht kann alles Unglück verhindern. Sich um Dinge zu sorgen, die noch nicht geschehen sind und voraussichtlich nie geschehen werden, kann körperlich und seelisch krank machen. Mir hat es geholfen, dass ich Meditation gelernt habe (lindert nachweislich die Angst um ein Vielfaches, wie zahlreiche Studien belegen). Aber auch Autogenes Training, Yoga u.a. Methoden sind hilfreich. Fast noch hilfreicher als so eine Entspannungsmethode war für mich aber das Buch "Jetzt" von Eckhart Tolle. Man versteht beim Lesen, wie vollkommen irrationel es ist, vor Dingen Angst zu haben, die in einer erdachten Zukunft lauern könnten, und wie einen das zuverlässig am Leben und an der Freude hindert. Das Buch wäre genial für Deine jetzige Situation. Falls Du es lesen möchtest: Bitte nicht von dem (vom Verlag ungünstig gewählen) esoterischen Untertitel abschrecken lassen, das Buch ist absolut handfest und null esoterisch. Ich bin selbst sehr kopflastig und kann trotzdem sagen, dass es mit das beste Buch ist, das ich je gelesen habe - ohne Übertreibung. Alles Liebe Mimi


Mitglied inaktiv

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Danke für die lieben Antworten. Dachte anfangs beim Lesen, dass ich so gar nicht bin und mir eben einfach nur etwas mehr Sorgen mache als andere. Udn nach der 12. Woche wäre ich schon sicher, Aber als ich darüber nachgedacht habe, musste ich zugeben, dass alles, was mimi geschrieben hat, stimmt. Ich war schon immer eher ängstlich, was sicher auch daran liegt, dass ich in meinem Leben schon viele sehr wichtige Menschen verloren habe. Wahrscheinlich ist das mit der 12. Woche nur eine Ausrede und dann finde ich andere Gründe ür Ängste. Ich neige uach tatsächlich dazu, mir schreckliche Dinge auszumalen, die in der Zukunft passieren könnten. Und diese Gedanken können schon sehr dominierend sein. Dann liegt das Problem wohl eher an anderen grundlegenden Dingen als an der Schwangerschaft. Ich werde die Ratschläge befolgen und zunächst mit Yoga beginnen und ggf. zur AWO gehen. Vielen Dank! LG Greta


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