Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Hefepilz beim Baby

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Hefepilz beim Baby

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Höfel, mein Sohn Vincent (15 Wochen) hat seit ein paar Wochen Milchschorf auf dem Kopf. Er hat sehr , lange Haare und es ist schwer mit Babyöl diesen zu beseitigen. Nach einem Abklatsch der Kopfhaut wurde nun festgestellt, dass sich ein Candita albicans Hefepilz entwickelt hat. Er hat auch an drei Stellen im Gesicht ein rötliches, trockenes Ekzem. Ansonsten hat er keine Auffälligkeiten am Körper, im Mund oder am Po. Habe nun von meinem KA eine Salbe verschrieben bekommen, die ich dreimal täglich auftragen soll. Zudem hat meine Hebamme mir empfohlen zusätzlich bzw. nach Abschluss der Behandlung zur Vorbeugung Babyöl mit ein paar Tropfen Teebaumöl aufzutragen. Meine Fragen: Kann sich die ganze Familie anstecken? Benutze nun Hygienespüler für die Babywäsche. Mein 5 Jähriger Sohn bekam nun ein Pilzmittel für den Darm verschrieben, da bei im bereits mit zwei Jahren dieser Pilz entdeckt wurde, damals hatte er aber keine Probleme und er wurde von einer Behandlung abgesehen. Nun hat er seit einiger Zeit öfters Probleme mit Blähungen und Bauchweh und sein Immunsystem ist nicht das Beste. Wir haben uns jetzt zu einer Behandlung entschlossen. Kann es sein, dass er diesen Pilz auf seinen kleinen Bruder übertragen hat? Ist dieser Pilz irgentwann ganz weg, oder kommt er immer wieder? Kann ich für meine Kinder sonst noch Etwas tuen... homöophatisch ... pflanzlich? Ich danke Ihnen. LG Sonja


Martina Höfel

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Liebe Sonja, Kollegin Andrea hat das Meiste schon gesagt. Ich möchte noch 2 Dinge hinzufügen: Pilze lieben Süsses! Also bitte schauen, ob oft zuckerhaltiges konsumiert wird. Wenn ja, radikal einschränken. Mit dem Teebaumöl-Shampoo wäre ich vorsichtig. Wenn die Kopfhaut nicht 100%ig geshlossen ist, brennt das wie Hölle! Vom in die Augen kommen, will ich gar nicht reden! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Pilze sind nahezu überall vorhanden, auch auf der Haut, und normalerweise macht das auch keine Symptome. Erst durch ungewöhnliche Vermehrung unter ungünstigen (für die Pilze günstigen) Bedingungen treten behandlungsbedürftige Erscheinungen auf. Darüber, wer sich jetzt bei wem "angesteckt" hat oder anstecken wird kann nur spekuliert werden. Sinnvoll ist es in jedem Fall, für die Pilze ungünstige Bedingungen zu schaffen, im Falle Deines Sohnes kann das z.B. heißen: Haare schneiden! Pilze lieben es feucht, also gefährdete Stellen trocken halten. Ansonsten normale, aber nicht übertriebene Hygiene: wenn alles und jedes desinfiziert wird sterben auch die "guten" Bakterien und die Pilze haben freie Bahn. Hygienespüler mögen bei Kleidung, die nur lauwarm gewaschen wird, angebracht sein, in der Regel ist es sinnvoller, Kleidung möglichst heiß zu waschen, gut zu trocknen und in Krankheitszeiten sogar zu bügeln.


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