Hallo,
ich habe schon seit der 16.SSW regelmässige (schmerzlose) Ûbungswehen. (Muttermund wurde in der 16.SSW überprüft und war ok.)Diese treten aber nicht in Zusammenhang mit Belastung (Sport etc) auf sondern eher wenn ich ruhig sitze oder liege.
Häufigkeit ist unterschiedlich, in manchen Wochen mehr als 10x pro Stunde. (Dann aber natürlich nicht den ganzen Tag.)
Beim Ultraschall in der 19.SSW wurde gesehen, dass die Plazenta vor dem inneren Muttermund liegt. Mir wurden keine weiteren Vorsichtsmassnahmen empfohlen, nächste Kontrolle in SSW 31. (Bin jetzt 26.SSW)
Ich mache mir natürlich doch etwas Sorgen ob das häufige Hartwerden des Bauches gefährlich sein kann. Die Hebamme hat mir da auch kein Magnesium o.ä. empfohlen (obwohl ich auch nachts Wadenkrämpfe habe).
Ich wohne in Norwegen und hier wird alles etwas "auf die leichte Schulter genommen". Deshalb würde ich doch gerne mal einen Ratschlag von Ihnen hören.
Ich bin auch offen für homöopatische Medizin und reagiere in der Regel sehr gut darauf!
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von
nordlys
am 13.03.2015, 15:42
Antwort auf:
Häufige Ûbungswehen und tiefliegende Plazenta
Liebe nordlys,
liegt die Placenta a) in der Nähe des Muttermundes oder b) über dem Muttermund? Das konnte ich Ihrem Posting nicht genau entnehmen. Das ist nämlich von entscheidender Bedeztung. Was steht im Mutterpass?
Es gibt zwei Formen: tiefsitzende Placenta (erreicht den Muttermund nicht oder gerade so) oder Placenta praevia (erreicht den Muttermund oder überdeckt ihn).
Zur Vollständigkeit erst einmal den gesamten Text:
"Normalerweise nistet sich das befruchtete Ei im oberen Teil der Gebärmutter an. Finden sich dort nicht so gut Ernährungsbedingungen, dann findet die Ansiedlung auch schon mal in der Nähe des Muttermundes oder gar über dem Muttermund statt.
Tiefsitzende Placenta
Bei einer tief sitzenden Placenta (Placenta sitzt in der Nähe des Muttermundes) "wandert" die Placenta nämlich noch.
Die Placenta heftet sich ans Gewebe der Gebärmutterwand und verankert sich dort. Mit Zunahme der Größe der Gebärmutter "wandert" sie also scheinbar, sitzt aber in Wirklichkeit am gleichen Fleck.
Jetzt zur "Wanderrichtung". Nehmen Sie einen Luftballon und malen Sie einen Punkt von 2 cm Durchmesser drauf (ungefähr dort, wo jetzt Ihre Placenta im Uterus sitzt) - dann pusten Sie den Luftballon auf. Ihre Placenta verhält sich genauso wie der Punkt auf dem Luftballon.
Er wird auf keinen Fall über den Luftschlitz wandern, sondern Richtung Mitte und oben!
Also erst einmal ruhig bleiben (nicht schwer heben, schwere körperliche Arbeit meiden) und schauen, was bei der nächsten Untersuchung raus kommt.
Die Placenta muß nicht ganz nach oben wandern - es reicht, wenn sie vom Muttermund weg ist.
Placenta praevia totalis, marginalis
bei einer den Muttermund bedeckenden Placenta heißt es Ruhe bewahren - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Noch ein paar fachliche Informationen, da Sie in nächster Zeit diverse Schauergeschichten hören werden!
Diese Schwangerschaft kann durchaus bis zur 36./37. SSW halten und dann ist eh alles gut.
Vermeiden Sie vor allen Dingen schwere körperliche Arbeit und am Ende der Schwangerschaft allzu heftigen Sex. Die Empfehlung bitte ernst nehmen.
Leider hört man immer nur von schlimmen Ausgängen. Wenn alles super gelaufen ist (d.h., Frau hat sich geschont und kommt in der 36. SSW in die Klinik, bekommt nochmal eine Lungenreife fürs Kind, wird bis zur 37. SSW überwacht und dann sectioniert) redet kein Mensch darüber.
Aber so geht der Großteil der Fälle aus! Auch Sie haben es in der Hand einen guten (Notfall)Plan zu stricken und alles wird gut laufen.
Wichtig ist, dass Sie Familie und Freunde mit einbinden, damit man Ihnen schwere Arbeiten im Haushalt soweit wie möglich abnimmt.
Wenn es sich wirklich um eine Placenta praevia totalis (Placenta liegt genau über dem Muttermund) handelt, gehören Sie engmaschiger untersucht.
Als Geburtsmoduss muss dann ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, da es logischerweise nicht möglich ist, erst die Plac. und dann das Kind zu entwickeln.
Den Kaiserschnitt macht man nach der 39. SSW, weil das Kind dann "fertig" ist und nur noch wachsen muß.
Mit dem Kind wächst aber auch die Gebärmutter und die Wehentätigkeit nimmt zu. Dadurch kommt es zu Flächenverschiebungen im Uterus und die Placenta kann sich partiziell ablösen. Dadurch wäre natürlich die Sauerstoffversorgung gefährdet und eine totale Ablösung im Bereich des möglichen."
Die leichten Wehen tun nichts. Allerdings kommt es ab der 32. SSW häufig zu einer Initialblutung, weil sich dann das untere Uterinsegment (Teil der Gebärmutter) entfaltet.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 13.03.2015
Antwort auf:
Häufige Ûbungswehen und tiefliegende Plazenta
Liebe nordlys,
in welcher Ecke von Norwegen stecken Sie?
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 13.03.2015
Antwort auf:
Häufige Ûbungswehen und tiefliegende Plazenta
Danke für Ihre ausführliche Antwort!
In meinem Mutterpass steht plac.prævia marg. (wenn ich das richtig lese).
In dem Bericht vom Krankenhaus steht übersetzt "Die Plazenta ist anterior und es sieht aus als ob der untere Teil der Plazenta den inneren Muttermund überdeckt."
Mir wurden damals Hoffnungen gemacht, dass sich da noch was tut...
Ich wohne in Kristiansand, ganz im Süden von Norwegen! :-)
von
nordlys
am 15.03.2015, 23:28