Hallo,
bei mir wurde eine Gestationsdiabetes diagnostiziert (29. SSW). Ultraschall wurde ja zuletzt in der 18. SSW gemacht.
Wenn das Kind jetzt übermäßig groß ist, hätte die Hebamme das ertastet?
Welche Auswirkungen kann der zu hohe Zucker auf den Kleinen haben? Mache mir schlimme Sorgen.
Danke und beste Grüße
von
Scn61973
am 19.11.2019, 11:39
Antwort auf:
Gestationsdiabetes Größe des Kindes durch Abtasten
LiebeScn,
was ist nach der Feststellung des Diabetes passiert?
Früher gab es oft fetale Komplikationen und diabetische Schwangere waren arg gefährdet. Heute lassen sich durch eine exakte Einstellung des BZ-Spiegels zwischen 60 und 120 mg% (3,3-6,6 mmol/l) diese Komplikationen fast vollständig verhindern.
Die fetale Gefährdung unterscheidet sich damit nicht mehr wesentlich von einer SS ohne (Gestations)diabetes.
Was passiert in Ihrem Körper?
75% des mütterlichen Blutzuckerangebotes stehen während der SS auch dem Kind zur Verfügung. Dementsprechend reguliert das Kind seinen Insulinhaushalt.
D.h., bei einem schlecht eingestellten BZ wird Ihr Kind gemästet, wird also groß, aber seine Reife hinkt hinterher!Bei einem gut eingestelltem Diabetes ist alles normal.
Ist der Diabetes schlecht eingestellt, fällt nach der Geburt das hohe Blutzuckerangebot weg, aber das Kind produziert erstmal noch Insulin für diese große Menge. D.h., es verbraucht sehr schnell seinen eigenen Blutzucker. Sinkt dieser zu tief, spricht man von einer Unterzuckerung. Dieses äußert sich durch Zittern und Blasswerden. Die Kinder müssen dann sofort mit Glucose versorgt werden.
Die Therapie des GDM erfolgt nach dem Blutzuckertagesprofil mit Zielwerten von unter 90 mg/dl nüchtern und unter 120 mg/dl zwei Stunden nach dem Essen.
Wenn Ihre Hebamme regelmäßig Leopoldsche Handgriffe macht, hat Ihre Hebamme sicher so viel Erfahrung, dass sie merkt, wenn das Kind mit dem Gewicht ausreisst.
Sie haben durch eingehaltene Diät auch einen Hauptanteil an der Gewichtsentwicklung.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 19.11.2019